Motivation - Lexikon der Psychologie
Die Motivation ist ein nicht direkt beobachtbares psychologisches Konstrukt, das die Bereitschaft eines Menschen beschreibt, Zeit, Energie und Arbeit zu investieren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wer hoch motiviert ist, strengt sich mehr an, ist ausdauernder, nimmt eher Schmerzen in Kauf und hält auch nach Rückschlägen an seinen Zielen fest.
Abzugrenzen ist die Motivation von Motiven. Während die Motivation auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist, von äußeren Faktoren beeinflusst wird, z.B. von einer in Aussicht gestellten Belohnung, und sich schnell ändern kann, wird unter einem Motiv die stabile Neigung einer Person verstanden, ihrem Leben eine bestimmte Richtung zu geben und z.B. bestimmte Lebenssituationen aufzusuchen oder zu meiden. Die Tiefenpsychologie (Psychoanalyse) nimmt an, dass viele grundlegende Motive unbewusst sind, während die Motivation dem Bewusstsein grundsätzlich zugänglich ist.
Menschen können entweder intrinsisch (aus sich selbst heraus) oder extrinsisch (durch äußere Anreize) motiviert sein. Intrinsisch motivierte Menschen strengen sich im Durchschnitt mehr an und arbeiten länger an der Erreichung ihrer Ziele.
Besonders hoch ist die Motivation bei Menschen, die an den Erfolg der eigenen Handlungen glauben. Auch bei Misserfolgen gelingt es ihnen, die Motivation aufrecht zu erhalten, weil sie die Ursachen für Misserfolg eher im Zufall sehen.
Hochmotivierte Menschen setzen sich im Durchschnitt auch höhere Ziele, achten jedoch darauf, dass diese auch erreichbar sind.
Aufbau von Motivation
Faktoren und Verhaltensweisen, die die Motivation positiv beeinflussen:
- an den Erfolg der eigenen Handlungen glauben (siehe auch Selbstwirksamkeit)
- von den eigenen Fähigkeiten überzeugt sein
- das Setzen realistischer, erreichbarer Ziele
- Misserfolge äußeren, zufälligen Umständen zuschreiben
- Modellpersonen und Vorbilder, die es bereits geschafft haben
- eine genaue Vorstellung des Ziels und des Weges dorthin entwickeln
- schnelle erste Erfolge
Faktoren und Verhaltensweisen, die sich negativ auf die Motivation auswirken:
- wiederholte Frustrationserlebnisse
- auch große Anstrengungen führen nicht zu sichtbaren Erfolgen
- Modellpersonen und Vorbilder, die bereits gescheitert sind
- die Wahrnehmung von großen, scheinbar unüberwindbaren Hürden
Ein länger anhaltender, allgemeiner Motivationsverlust kann ein Anzeichen für Burnout oder auch für andere depressive Störungen sein.
Weiterführende Quellen und Links
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