Depression - Lexikon der Psychologie
Zu den wichtigsten depressiven Störungen zählen:
Major Depression
Die klinische Depression (andere Begriffe sind Major Depression, endogene Depression und unipolare Störung) zählt zu den schwerwiegenden depressiven Störungen. Etwa 3-4% der Menschen, die unter einer klinischen Depression leiden, begehen Selbstmord (etwa 60% der Selbstmordopfer sind depressiv).- entwickelt sich meist zwischen dem 20 und 30 Lebensjahr
- tiefgetrübte Stimmung, die alle Lebensbereiche erfasst - oft ohne erkennbare Ursachen
- ausgeprägte Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit und Sinnlosigkeit
- Dinge, die früher Freude bereitet haben, bereiten keine Freude mehr
- Konzentrationsprobleme, Schnelle Ermüdung, Antriebslosigkeit
- Schlafstörungen (bei ca. 80% der Betroffenen) mit frühem Erwachen
- Morgentief
- manchmal auch Halluzinationen und Wahnvorstellungen
- die Betroffenen sind kaum mehr in der Lage ein normales Leben zu führen
- der Zustand hält mindestens zwei Wochen an
Bipolare Störung / Manisch-depressive Erkrankung
Depressive und manische Phasen wechseln sich ab. Die manischen Phasen sind durch übersteigerten Antrieb und häufig auch durch Wahnvorstellungen (Größenwahn) gekennzeichnet. Eine besondere Selbstmordgefahr besteht beim Übergang von einer depressiven Phase mit Antriebslosigkeit zu einer manischen Phase mit übersteigertem Antrieb.
Neurotische Depression / Exogene Depression
Veraltete Begrifflichkeit ohne einheitliche Definition, die heute daher kaum noch verwendet wird. Der Zusatz neurotisch/exogen soll darauf hindeuten, dass die depressive Stimmung auf äußere Ereignisse und Frustrationen oder innere Konflikte zurückzuführen ist. Im Gegensatz zur Major Depression / endogenen Depression wird von einer neurotischen Depression nur gesprochen, wenn keine Halluzinationen und Wahnvorstellungen auftreten. Typisch ist auch das Abendtief (statt Morgentief bei der Major Depression). Heute spricht man beispielsweise eher von einer posttraumatischen Belastungsstörung oder einer akuten Belastungsreaktion.
Dysthymia
Lang anhaltende, schwelende depressive Verstimmung, die mit Selbstzweifeln und Grübeln einhergeht.
Schwangerschaftsdepression und postpartale Depression (Wochenbettdepression)
Bei 10 bis 15% der Frauen tritt während der Schwangerschaft eine depressive Episode auf, die jedoch einige Zeit nach der Geburt wieder verschwindet.
Anders als der Name vermuten lässt, kann die postpartalen Depression noch bis zu zwei Jahren nach der Geburt auftreten - mit allen Symptomen einer schweren depressiven Episode. Glücklicherweise verschwindet die Depression nach einiger Zeit völlig. In schweren Fällen sollte die Unterstützung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten in Anspruch genommen werden.
Burnout-Syndrom / Boreout
Burnout ist die Bezeichnung für einen beruflichen Erschöpfungszustand nach jahrelanger Überarbeitung. Er tritt vor allem bei Menschen auf, die beruflich viel mit anderen Menschen zu tun haben und anfangs besonders engagiert waren. Im Gegensatz zu Burnout bezeichnet Boreout einen Motivationsverlust nach jahrelanger Unterforderung.
Depression-Selbsttest
Mit dem Depression-Test auf psychomeda® können Sie herausfinden, ob Sie an einer behandlungsbedürftigen Depression leiden. Der klinische Test stuft eine depressive Symptomatik in milde, moderate und schwere Depressionen ein und ist auch für Jugendliche geeignet. Zum Depression-Test auf psychomeda®...Weiterführende Quellen und Links
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