Ich komme morgens einfach nicht aus dem Bett...

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Jessi,

das ist ja ärgerlich, dass Sie so viel in der Schule fehlen und sogar noch gerne zur Schule gehen!

Mir fallen einige Dinge dazu ein. Zum einen möchte ich gerne, dass Sie zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen wegen Ihrer Lustlosigkeit, damit Sie sich ganz sicher sein können, dass keine körperlichen Ursachen dahinter stecken.

Falls körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können bitte ich Sie, ein wenig ehrlicher zu sich zu sein. Es mag zwar sein, dass Sie gerne zur Schule gehen - aber könnte es nicht sein, dass es dort irgendein Thema gibt, das Ihnen unangenehm ist? Das könnte ein einzelnes Fach sein, ein Lehrer, die Klausuren, Mobbing durch Mitschüler, fehlende Freunde, schlechte Freunde oder der Tatsache dass Sie dort sehen dass die alle einen Partner haben - Sie haben keinen und so weiter...
Das hiesse in diesem Fall, dass es einen Konflikt gibt: Sie gehen auf der einen Seite gerne zur Schule - aber da gibt es noch eine andere Seite. Falls das zutrifft bitte ich Sie, dass Sie ganz ehrlich mit sich sind und über dieses Thema mit jemandem reden - Ihren Eltern oder einer Freundin. Und dass Sie eine Lösung für sich finden, mit der Sie leben können um wieder wirklich gerne zur Schule gehen zu können.

Und falls es wirklich nur an der Disziplin liegt fällt mir folgendes ein: Sie können eine Freundin bitten, sie morgens aus dem Bett zu klingeln. Eine SMS 'Zeit aufzustehen' - 'Danke bin wach' oder 'Guten Morgen von unter der Bettdecke' - 'ich genieße schon meinen Frühstückskaffee'. Wenn die Freundin auch schlecht aus dem Bett kommt schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe!

Mir fällt noch ein, dass die Schlafhygiene womöglich eine Rolle spielt. Der anhängende Link ist zwar eigentlich für Menschen gedacht, die unter Schlafstörungen leiden - und nicht für diejenigen, die morgens nicht aus dem Bett kommen. Schauen Sie ihn sich an - vielleicht ist was für Sie dabei?

Eine andere Möglichkeit der Selbstmotivation besteht darin, dass Sie morgens nach dem Aufwachen 10 Minuten im Bett dafür reservieren, den Tag bereits am inneren Auge vorbeilaufen zu lassen. Fokussieren Sie hier besonders die Ereignisse, auf die Sie sich freuen. Haben Sie auch das im Blick, was Sie nicht so gerne tun - und sagen Sie sich warum Sie das tun werden - und schließen Sie alles nochmal mit Ihrem persönlichen Tages-Highlight ab. Dann sind Sie gut vorbereitet für den Tag.

Und wenn gar nichts von dem hilft was ich hier beschrieben habe, können Sie immer noch ein paar Termine bei einem Therapeuten vereinbaren. Ich würde in Ihrem Fall nach jemandem Ausschau halten, der systemisch ausgebildet ist.

Ich wünsche Ihnen ab jetzt ein gutes Aufstehen. Sie werden sich in Zukunft ein Lächeln von Tag zu Tag dabei nicht verkneifen können...

Herzliche Grüße aus dem Schwabenland
Shivani Allgaier

Bewertung durch den Fragensteller:
Mir hat die Antwort geholfen, ich fand es auch sehr nett das man mir eine so ausführliche Antwort gegeben hat!