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Schizophrenie - Lexikon der Psychologie

Die Schizophrenie zählt zu den Psychosen und tritt in unterschiedlichen Formen auf. Kennzeichnend für Schizophrenien sind typische (oft wahnhafte) Denkstörungen: Die Betroffenen fühlen sich von außen beeinflusst, kontrolliert und ferngesteuert. Sie haben das Gefühl, dass Ihnen Gedanken eingegeben oder entzogen werden. Oft hören sie kommentierende Stimmen, die in der dritten Person über den Betroffenen sprechen. Das Gefühlsleben ist häufig verflacht.
Zum ersten Mal beschrieben wurde das Krankheitsbild von Eugen Bleuler im April 1908. Laut Bleuler ist das Krankheitsbild der Schizophrenie durch Störungen in vier Bereichen (4 As) gekennzeichnet:
  • Affekte: Abgestumpfte Gefühle
  • Autismus: Rückzug auf sich selbst, lebt in eigener Welt
  • Assoziationen: Sprunghafte, nicht nachvollziehbare Assoziationen
  • Ambivalenz: Denken und Handeln passen nicht mehr zusammen, Denken schwankt hin und her
Heute werden die Symptome in drei Bereiche unterteilt:

Denkstörungen

  • Wahn mit Ich-Beteiligung (Betroffener wird von Außerirdischen verfolgt)
  • Gedankeneingebung (Gedanken werden per Funk gesteuert, erhält Befehle von Gott)
  • Gedankenentzug (alle wissen, was ich denke)
  • kann keine Entscheidungen mehr treffen
  • verlangsamtes, sprunghaftes Denken

Wahrnehmungsstörungen

  • Stimmen, die sich über den Betroffenen unterhalten
  • Halluzinationen

Störung des Gefühlslebens

  • Verflachung der Gefühle
  • Unpassende Gefühle und Gefühlsäußerungen
  • verringerter Antrieb / Motivation
Selbstbildnis eines Schizophrenie-PatientenKatzenbild von Louis Wain, gemalt, nachdem er an Schizophrenie erkrankte. Foto: Louis Wain [public domain] / Wikimedia Commons
Die Diagnose der Schizophrenieist nicht immer einfach. In jedem Fall müssen die Symptome über einen längeren Zeitraum vorliegen. Von Laien wird die Schizophrenie häufig mit einer Persönlichkeitsspaltung oder multiplen Persönlichkeit (zwei Ichs in einer Person) verwechselt - hat mir dieser aber nichts zu tun.
Die Behandlung erfolgt je nach Ausprägung und Stadium medikamentös und oft unterstützt durch eine Psychotherapie zur Milderung der Krankheitsfolgen.

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