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Hochbegabung - Lexikon der Psychologie

Unter Hochbegabung wird eine seltene (bei nicht mehr als 3 bis 5% auftretende), außergewöhnliche Ausprägung bestimmter Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen verstanden.
Kinder und Jugendliche können auf vielen Gebieten (Sport, Kunst, Musik etc.) eine Hochbegabung aufweisen. In der öffentlichen Diskussion wird oft jedoch nur die intellektuelle/schulische Leistungsfähigkeit thematisiert. Von einer solchen, intellektuellen Hochbegabung wird im Allgemeinen ab einem IQ von 130 gesprochen (siehe dazu auch Intelligenz). Da die Intelligenzdiagnostik insbesondere bei jüngeren Kindern schwierig und oft auch wenig verlässlich ist, werden auch folgende Kriterien herangezogen:
  • sehr frühes Interesse an Zahlen und Buchstaben
  • sehr frühes Sprechen
  • auffallend guter sprachlicher Ausdruck, ungewöhnlich umfangreicher Wortschatz
  • ungewöhnliche Auffassungsgabe
  • starkes Interesse an Details
  • hohe Konzentrationsfähigkeit
  • setzt sich selbst hohe Ansprüche
  • bevorzugt ältere Freunde
Weitere, weniger eindeutige Kriterien sind:
  • in der Schule oft gelangweilt
  • stört andere Kinder
  • Außenseiter, Einzelgänger
  • Auffälligkeiten wie bei ADHS
Übersehen wird in der öffentlichen Diskussion häufig, dass die Intelligenz oft nur einen geringen Einfluss auf beruflichen Erfolg, Verdienst oder Lebenszufriedenheit hat. Von Kritikern wird auf die Bedeutung weiterer Faktoren wie emotionale/soziale Intelligenz und der Persönlichkeit hingewiesen.

Probleme von hochbegabten Kindern

Ein häufiges Problem von hochbegabten Kindern besteht darin, dass sie sich im normalen Unterricht langweilen und/oder sich nicht zur Mitarbeit motivieren können. Hier können zum einen die Lehrer aktiv werden, zum anderen müssen jedoch auch die hochbegabten Kinder lernen, sich als Teil der Klasse zu sehen und sich aktiv einzubringen. Auch Nobelpreisträger müssen in Teams arbeiten und kommen nur voran, wenn sie sich gegenseitig unterstützen.
Viele hochbegabte Kinder haben Probleme sozialen Anschluss zu finden, werden gehänselt und sind Außenseiter. Eltern sollten ihre hochbegabten Kinder daher ganz gezielt im Umgang mit normalen Kindern fördern (Begabetenförderung) und z.B. darauf achten, dass sie lernen sich in Gruppen einzuordnen und soziale Kontakte zu pflegen.
Hochbegabte Kinder leiden oft unter ihren eigenen, zu hohen Erwartungen - oft zusätzlich noch verstärkt durch den Ehrgeiz der Eltern. Eltern und hochbegabte Kinder sollten jedoch lernen, die intellektuelle Hochbegabung als eine von vielen möglichen Begabungen zu sehen. Eine überdurchschnittliche Intelligenz ist kein Garant für den Erfolg oder für besondere Anerkennung.

Weiterführende Quellen und Weblinks...

Buchempfehlungen

Andrea Brackmann (2007). Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel? Klett-Cotta. mehr...




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