Online-Therapie
Online-Therapie und Online-Beratung werden immer beliebter - als kostengünstige Alternative zur klassischen Psychotherapie aber auch weil der Kontakt anonym erfolgen kann. Einige Punkte sollten Sie aber beachten, um Enttäuschungen und Betrug vorzubeugen.
Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Beratung und Therapie mit rechtlicher Bedeutung. Beratung richtet sich an gesunde Menschen, die Alltagsprobleme besser bewältigen wollen oder im Beruf mehr erreichen möchten (Coaching). Therapie richtet sich an kranke Menschen. Das Ziel der Therapie ist das Stellen einer zuverlässigen Diagnose und die Heilung. Für das Heilen von Krankheiten und das Stellen einer Diagnose benötigt ein Therapeut in Deutschland eine Zulassung für die Ausübung der Heilkunde (Approbation), z.B. als Psychologischer Psychotherapeut, Arzt oder Heilpraktiker für Psychotherapie. Ohne diese Zulassung ist jede Form von Therapie untersagt - da macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine klassische Therapie handelt oder um eine Online-Therapie.
Viele Berufsverbände und Therapeutenkammern stehen der Online-Therapie noch kritisch gegenüber. Sie untersagen Diagnose und Therapie, ohne dass der Therapeut den Patienten vorher persönlich gesehen (Ferndiagnose) und direkt mit ihm gesprochen hat. Aus diesem Grund bieten die meisten Therapeuten nur eine begleitende Online-Therapie über Telefon oder Video (Skype) an.
Achten Sie bei der Online-Beratung/Therapie auf folgende Punkte:
1. Überprüfen Sie die Identität des Beraters/Therapeuten, z.B. mit Hilfe des Telefonbuchs: Stimmen die angegebenen Adress-Daten? Stimmt die Telefonnummer? Wird die Adresse mit Google-Maps gefunden?
2. Überprüfen Sie die Qualifikation: Therapie und Diagnose dürfen nur von Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und Heilpraktikern für Psychotherapie angeboten werden. Fragen Sie in Zweifelsfällen beim zuständigen Berufsverband nach, der im Impressum angegeben sein muss. Arbeitet der Therapeut/Berater alleine oder für eine angesehene Organisation bzw. Einrichtung?
3. Überprüfen Sie das Profil und die Webseite des Therapeuten: Ist ein Impressum vorhanden? Wie sind die Meinungen zu dem Therapeuten? Ist die Webseite von der Health-on-the-Net (HON) Foundation akkreditiert?
1. Überprüfen Sie die Identität des Beraters/Therapeuten, z.B. mit Hilfe des Telefonbuchs: Stimmen die angegebenen Adress-Daten? Stimmt die Telefonnummer? Wird die Adresse mit Google-Maps gefunden?
2. Überprüfen Sie die Qualifikation: Therapie und Diagnose dürfen nur von Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und Heilpraktikern für Psychotherapie angeboten werden. Fragen Sie in Zweifelsfällen beim zuständigen Berufsverband nach, der im Impressum angegeben sein muss. Arbeitet der Therapeut/Berater alleine oder für eine angesehene Organisation bzw. Einrichtung?
3. Überprüfen Sie das Profil und die Webseite des Therapeuten: Ist ein Impressum vorhanden? Wie sind die Meinungen zu dem Therapeuten? Ist die Webseite von der Health-on-the-Net (HON) Foundation akkreditiert?
Vorsicht bei Heilversprechen (diese sind nicht erlaubt), unsachlicher, reißerischer Werbung (ebenfalls nicht erlaubt für Therapeuten), unwissenschaftlichen Methoden (ohne nachgewiesene Wirksamkeit) und nicht geschützten Berufsbezeichnungen, wie z.B. psychologischer Berater (so kann sich jeder nennen - siehe auch "Berufsbezeichnungen in der Psychotherapie"). Ebenfalls Vorsicht ist geboten bei Therapeuten/Beratern, die sich im Ausland befinden oder keine Webseite mit der Endung .de, .at oder .ch aufweisen.
Formen der Online-Beratung und Online-Therapie
Online-Beratung/Therapie kann über unterschiedliche Kommunikationswege und Medien erfolgen. Die wichtigsten sind:
- E-Mail: Klient und Therapeut/Berater treten über E-Mail in Kontakt. Der Klient bezahlt für eine bestimmte Anzahl von Antwort-E-Mails.
- Experten-Netzwerke: Die Ratsuchende wendet sich (meist anonym) an ein Netzwerk von Experten und erhält eine Antwort/Beratung, die auch für andere Ratsuchende zugänglich ist. Nach diesem Prinzip funktioniert die anonyme Online-Beratung durch das Psychomeda-Therapeuten-Team.
- Telefon / Skype: Klient und Therapeut/Berater führen das Gespräch über Audio- und Videkonferzenz. Dieses Setting entspricht am ehesten dem Setting klassischen Psychotherapie.
- Online-Kurse und -Seminare: Der Klient nimmt an einem Online-Kurs oder Online-Training teil. Dabei kann es sich um synchrone Veranstaltungen handeln, bei denen der Therapeut/Berater zugegen ist, oder um aufgezeichnete Seminare. Ebenfalls möglich sind Online-Kurse in Form von E-Learning, d.h. der Klient arbeitet selbständig bestimmte Materialien durch, wie z.B. beim kostenlosen Online-Nichtraucherkurs STOP-SIMPLY.
- Facebook: In sozialen Netzwerken kann der Klient ebenfalls in Kontakt mit dem Therapeuten/Berater treten. Vorteil für den Klienten: Er kann das Profil des Therapeuten/Berater leichter überprüfen. Der Austausch findet über Nachrichten, Chat-Funktionen und per Audio- und Videokonferenz statt.
- Podcast: Über iTunes stellt der Therapeut mp3-Audio-Dateien für seine Klienten zur Verfügung. Die Klienten abonnieren die Audio-Tracks (z.B. mit Anleitungen und Suggestionen) und hören sie auf dem iPod oder einem anderen MP3-Gerät.
In der Online-Beratung/Therapie können nur eine Auswahl von Methoden zum Einsatz kommen, was auch die Wirksamkeit gegenüber der klassischen Therapie einschränkt.
Zur Wirksamkeit von Online-Beratung/Therapie gibt es bisher nur wenige Studien, die jedoch überwiegend zu positiven Ergebnissen kommen. So belegt eine Studie Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker die Wirksamkeit einer Internet-gestützten Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen.
Da die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, müssen Online-Beratung/Therapie selbst bezahlt werden, sofern sie nicht kostenlos sind, wie die anonyme Online-Beratung auf Psychomeda (siehe auch "Was kostet eine Psychotherapie?".
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