Warum wir erpressen statt verhandeln
Retter und Helfer sind nicht die besseren Partner, sondern handeln unbewusst mit großen Erwartungen. Wie wir mit Rettern umgehen und warum sie unsere Zuneigung verdient haben, aber nicht wegen Ihres Angebots. - von Uwe Linke, Juni 2022
Erpressen statt verhandeln?
Gut-Menschen und gute Partner sind nicht das gleiche. Der Gut-Mensch versucht in erster Linie sich als immer ehrlichen, für andere einsetzenden und selbstlosen Typ zu verkaufen. Deswegen spricht er auch gerne über Rücksicht und Respekt, fragt ständig, was andere wünschen und wartet auf Lob für dieses Verhalten. Natürlich ist nichts daran auszusetzen- es passiert ja alles unter dem Deckmantel des wohlmeinenden Retters und Helfers.Aber sind Retter und Helfer die besseren Partner?
Ist der Retter auch wirklich so altruistisch? Die Transaktionsanalyse offenbart uns dieses Verhalten als eine der drei Positionen im Drama-Dreieck. Das Problem des Retters ist, dass er in Vorleistung geht, ohne seine Erwartungen zu erwähnen. Wir alle haben Erwartungen und wenn es nur Dankbarkeit ist. Die Erfüllung der Bedürfnisse wird durch das Nicht erwähnen unmöglich und die Enttäuschung ist vorprogrammiert. Die Kleinigkeit eines fairen und erwachsenen Verhaltens, die dabei fehlt, ist das Preisgeben der eigenen Erwartungen. Nur damit wüsste der ‚Beschenkte‘ worauf er sich einlässt und kann eine Entscheidung aus freiem Willen treffen. Den kompletten "Vertrag" und seine Bedingungen zu kennen ist im geschäftlichen Umfeld selbstverständlich. Ganz im Gegensatz zu Beziehungen- hier gehen wir von ’normal‘ aus und meinen eigentlich unsere eigene Art zu denken. Selten zeigen uns Vorbilder, wie wir mit Enttäuschung umgehen können oder wie wir fair verhandeln- so, dass zum Schluss beide zufrieden sind.
Wie geht man nun mit Rettern und Helfern um?
Man kann natürlich die angebotene Vorleistung dankend ablehnen. Also lieber eine frühe Enttäuschung als eine späte auf beiden Seiten. Oder: Man fragt den Retter um die genauen Bedingungen des Deals. Und macht klar, dass man sich nur an das Ausgemachte hält.
Mit der ersten Lösung besteht die Gefahr, dass man aus dem Kontakt geht. Liebevoll im Kontakt zu bleiben und zu zeigen, dass man auch ohne Heldentum die Liebe aufrechterhält ist dennoch die große Chance! Denn eins ist klar:
Der Retter handelt unbewusst.
Er glaubt sogar an seine angeblich nicht vorhandenen Erwartungen! Er ist überzeugt von seinem selbstlosen Handeln. Er hat unsere liebevolle Zuwendung verdient! Denn wir wollen auch liebevoll bei unseren blinden Flecken behandelt werden. Hilf deinem Partner seine Täuschung von vornherein liebevoll abzubauen- dann bleibt euch beiden die schmerzvolle Ent-täuschung erspart. Ich weiß, das erfordert harte Disziplin, weil wir natürlich einen Helden an unserer Seite wissen wollen und die Annehmlichkeiten schätzen. Aber eben nicht um jeden Preis. Schon gar nicht um einen Preis, der uns unbekannt bleibt…Uwe Linke syst. Paartherapeut
Gut-Menschen und gute Partner sind nicht das gleiche. Der Gut-Mensch versucht in erster Linie sich als immer ehrlichen, für andere einsetzenden und selbstlosen Typ zu verkaufen. Deswegen spricht er auch gerne über Rücksicht und Respekt, fragt ständig, was andere wünschen und wartet auf Lob für dieses Verhalten. Natürlich ist nichts daran auszusetzen- es passiert ja alles unter dem Deckmantel des wohlmeinenden Retters und Helfers.Aber sind Retter und Helfer die besseren Partner?
Ist der Retter auch wirklich so altruistisch? Die Transaktionsanalyse offenbart uns dieses Verhalten als eine der drei Positionen im Drama-Dreieck. Das Problem des Retters ist, dass er in Vorleistung geht, ohne seine Erwartungen zu erwähnen. Wir alle haben Erwartungen und wenn es nur Dankbarkeit ist. Die Erfüllung der Bedürfnisse wird durch das Nicht erwähnen unmöglich und die Enttäuschung ist vorprogrammiert. Die Kleinigkeit eines fairen und erwachsenen Verhaltens, die dabei fehlt, ist das Preisgeben der eigenen Erwartungen. Nur damit wüsste der ‚Beschenkte‘ worauf er sich einlässt und kann eine Entscheidung aus freiem Willen treffen. Den kompletten "Vertrag" und seine Bedingungen zu kennen ist im geschäftlichen Umfeld selbstverständlich. Ganz im Gegensatz zu Beziehungen- hier gehen wir von ’normal‘ aus und meinen eigentlich unsere eigene Art zu denken. Selten zeigen uns Vorbilder, wie wir mit Enttäuschung umgehen können oder wie wir fair verhandeln- so, dass zum Schluss beide zufrieden sind.
Wie geht man nun mit Rettern und Helfern um?
Man kann natürlich die angebotene Vorleistung dankend ablehnen. Also lieber eine frühe Enttäuschung als eine späte auf beiden Seiten. Oder: Man fragt den Retter um die genauen Bedingungen des Deals. Und macht klar, dass man sich nur an das Ausgemachte hält.
Mit der ersten Lösung besteht die Gefahr, dass man aus dem Kontakt geht. Liebevoll im Kontakt zu bleiben und zu zeigen, dass man auch ohne Heldentum die Liebe aufrechterhält ist dennoch die große Chance! Denn eins ist klar:
Der Retter handelt unbewusst.
Er glaubt sogar an seine angeblich nicht vorhandenen Erwartungen! Er ist überzeugt von seinem selbstlosen Handeln. Er hat unsere liebevolle Zuwendung verdient! Denn wir wollen auch liebevoll bei unseren blinden Flecken behandelt werden. Hilf deinem Partner seine Täuschung von vornherein liebevoll abzubauen- dann bleibt euch beiden die schmerzvolle Ent-täuschung erspart. Ich weiß, das erfordert harte Disziplin, weil wir natürlich einen Helden an unserer Seite wissen wollen und die Annehmlichkeiten schätzen. Aber eben nicht um jeden Preis. Schon gar nicht um einen Preis, der uns unbekannt bleibt…Uwe Linke syst. Paartherapeut
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