Wie komme ich in Kontakt zu meinem Inneren Kind?
Nebel (w, 45) aus Thüringen: Hallo Psychomeda,
ich habe eine komplexe PTBS mit Depressionen, Angststörungen und kombinierten Persönlichkeitsstörungen. Meine Beschwerden brachen am 09.03.2009 aus.
Ich befinde mich immer noch in der Stabilisierungsphase.
Im Moment (ich befinde mich in Therapie) soll ich mit meinem inneren Kind arbeiten. Mein Problem ist, dass ich mit meinem inneren Kind keine Verbindung aufbauen kann, obwohl ich diverse Beiträge gelesen und Vorträge von Psychologen (z.B. Luise Reddemann) gehört habe. In mir ist nichts.
Ich glaube, in mir ist zu viel Negatives, was in meiner Kindheit geschah (jahrelanger Missbrauch durch den Vater, eingesperrt im dunklen Keller, wutentbrannte Schläge durch die Mutter, über die gesamte Kindheit ungerecht behandelt und ignoriert werden) und da habe ich wohl eine große Blockade.
Dieselben Schwierigkeiten habe ich auch bei Imaginationsübungen, ich komme einfach nicht an mein ‚Inneres’.
Können Sie mir sagen, wie es möglich ist an mein Inneres zu kommen?
Schöne Grüße
ich habe eine komplexe PTBS mit Depressionen, Angststörungen und kombinierten Persönlichkeitsstörungen. Meine Beschwerden brachen am 09.03.2009 aus.
Ich befinde mich immer noch in der Stabilisierungsphase.
Im Moment (ich befinde mich in Therapie) soll ich mit meinem inneren Kind arbeiten. Mein Problem ist, dass ich mit meinem inneren Kind keine Verbindung aufbauen kann, obwohl ich diverse Beiträge gelesen und Vorträge von Psychologen (z.B. Luise Reddemann) gehört habe. In mir ist nichts.
Ich glaube, in mir ist zu viel Negatives, was in meiner Kindheit geschah (jahrelanger Missbrauch durch den Vater, eingesperrt im dunklen Keller, wutentbrannte Schläge durch die Mutter, über die gesamte Kindheit ungerecht behandelt und ignoriert werden) und da habe ich wohl eine große Blockade.
Dieselben Schwierigkeiten habe ich auch bei Imaginationsübungen, ich komme einfach nicht an mein ‚Inneres’.
Können Sie mir sagen, wie es möglich ist an mein Inneres zu kommen?
Schöne Grüße
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo Nebel,
Danke für Ihr Vertrauen!
Ja, wie kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Inneren Kind?
Die Technik kennen Sie bereits, denn das wird ja in den Beiträgen erklärt, und Vorträge zu diesem Thema haben Sie auch besucht.
Kontakt mit dem Inneren Kind ist aber weniger eine Frage der Technik. Das ist viel mehr ein Prozess, ein Kennenlernen, ein Vertraut werden. Das braucht eine Weile, und das ist ein sehr ehrlicher, direkter, authentischer Prozess.
Diesen Prozess in Ihrer Situation alleine zu gehen ist schwer.
Sie schreiben, Sie haben da eine große Blockade. Das ist vermutlich so, und auch ganz gut so, weil Sie das ja auch schützt. Es wird aber auch Teile Ihres inneren Kindes geben, die auch jetzt schon gut zu sehen sind, Teile, die nicht so verletzt sind - mit diesen Teilen kann man anfangen, und genau da brauchen Sie jemanden, der Sie gut kennt.
Sie brauchen im Grunde jemanden, einen Gegenüber, dem Sie vollkommen vertrauen, einen Menschen, bei dem Sie sich ganz sicher fühlen, eine beste Freundin vielleicht oder besser noch Ihren Therapeuten, die oder der das innere Kind in Ihnen wahrnehmen kann und für Sie die ersten Male benennen kann. Dadurch lernen Sie das Gefühl für diesen Kontakt kennen.
Da fängt das Kennenlernen an.
Gibt es so einen Menschen in Ihrem Leben? Jemanden, dem Sie ganz aus dem Bauch vertrauen? Gut wäre natürlich, wenn Ihr Therapeut dieser Jemand wäre. Möglicherweise ist Ihr Vertrauen da aber nicht tief genug. Wenn das so ist, dann sprechen Sie das ruhig an.
Das ist dann kein „zu wenig Vertrauen“ bei Ihnen, sondern es ist Aufgabe Ihres Therapeuten, dafür zu sorgen, das alles richtig „stimmt“, das Sie genug Vertrauen fassen können. Auch das muss wachsen, und ein gutes Verhältnis in der Therapie ist eine ganz wichtige Voraussetzung für das Aufbauen eines Kontaktes zu Ihrem Inneren Kind.
Nebel, ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie einen guten Kontakt zu Ihrem Inneren Kind finden. Aber ich möchte Ihnen auch anraten, vorsichtig zu sein, passen Sie gut auf sich auf, beschützen Sie sich, lassen Sie sich die Zeit, die es braucht. Hinter dieser großen Blockade, von der Sie sprechen, gibt es vermutlich ein inneres Kind in Ihnen, das der ganzen Geschichte sehr misstrauisch gegenüber steht.
An dieser Stelle kommen dann Sie als Erwachsene Frau ins Spiel: seien Sie vorsichtig, passen Sie gut auf sich auf, sorgen Sie gut für sich, beschützen Sie sich.
Mit herzlichen Grüßen
Sven Hülsebus
Heilpraktiker (Psychotherapie)
Danke für Ihr Vertrauen!
Ja, wie kommen Sie in Kontakt mit Ihrem Inneren Kind?
Die Technik kennen Sie bereits, denn das wird ja in den Beiträgen erklärt, und Vorträge zu diesem Thema haben Sie auch besucht.
Kontakt mit dem Inneren Kind ist aber weniger eine Frage der Technik. Das ist viel mehr ein Prozess, ein Kennenlernen, ein Vertraut werden. Das braucht eine Weile, und das ist ein sehr ehrlicher, direkter, authentischer Prozess.
Diesen Prozess in Ihrer Situation alleine zu gehen ist schwer.
Sie schreiben, Sie haben da eine große Blockade. Das ist vermutlich so, und auch ganz gut so, weil Sie das ja auch schützt. Es wird aber auch Teile Ihres inneren Kindes geben, die auch jetzt schon gut zu sehen sind, Teile, die nicht so verletzt sind - mit diesen Teilen kann man anfangen, und genau da brauchen Sie jemanden, der Sie gut kennt.
Sie brauchen im Grunde jemanden, einen Gegenüber, dem Sie vollkommen vertrauen, einen Menschen, bei dem Sie sich ganz sicher fühlen, eine beste Freundin vielleicht oder besser noch Ihren Therapeuten, die oder der das innere Kind in Ihnen wahrnehmen kann und für Sie die ersten Male benennen kann. Dadurch lernen Sie das Gefühl für diesen Kontakt kennen.
Da fängt das Kennenlernen an.
Gibt es so einen Menschen in Ihrem Leben? Jemanden, dem Sie ganz aus dem Bauch vertrauen? Gut wäre natürlich, wenn Ihr Therapeut dieser Jemand wäre. Möglicherweise ist Ihr Vertrauen da aber nicht tief genug. Wenn das so ist, dann sprechen Sie das ruhig an.
Das ist dann kein „zu wenig Vertrauen“ bei Ihnen, sondern es ist Aufgabe Ihres Therapeuten, dafür zu sorgen, das alles richtig „stimmt“, das Sie genug Vertrauen fassen können. Auch das muss wachsen, und ein gutes Verhältnis in der Therapie ist eine ganz wichtige Voraussetzung für das Aufbauen eines Kontaktes zu Ihrem Inneren Kind.
Nebel, ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie einen guten Kontakt zu Ihrem Inneren Kind finden. Aber ich möchte Ihnen auch anraten, vorsichtig zu sein, passen Sie gut auf sich auf, beschützen Sie sich, lassen Sie sich die Zeit, die es braucht. Hinter dieser großen Blockade, von der Sie sprechen, gibt es vermutlich ein inneres Kind in Ihnen, das der ganzen Geschichte sehr misstrauisch gegenüber steht.
An dieser Stelle kommen dann Sie als Erwachsene Frau ins Spiel: seien Sie vorsichtig, passen Sie gut auf sich auf, sorgen Sie gut für sich, beschützen Sie sich.
Mit herzlichen Grüßen
Sven Hülsebus
Heilpraktiker (Psychotherapie)
Bewertung: Antwort hier bewerten
Mehr zum Thema auf Psychomeda
Online-Beratung
Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...
Therapeuten
Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...
Beliebt auf Psychomeda
Social Feed
Folgen Sie uns auf Twitter
Qualität
Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter