Selbsttherapie gegen mein krankhaftes Lügen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Nina,

letztlich führt jede Therapie am Ende den Menschen zu sich selbst. Therapiemotivation scheinen Sie bereits zu besitzen, denn Sie haben sich überwunden, hier nach Hilfe zu suchen. Mangelnde Zeit würden manche Psychologen zugleich als kritisch bewerten, als Versuch, die Therapiemotivation auszuhöhlen. Letztlich können Sie nur erfolgreich sein, wenn Sie es über einen längeren Zeitraum (einige Vierteljahre) schaffen, Ihrem Wunsch nach mehr Ehrlichkeit mit sich und den anderen täglich immer wieder etwas Zeit einzuräumen. Wenn Sie das einrichten können – ein Viertelstündchen hier, ein paar Minuten da – und hin und wieder auch mal etwas länger, könnten sich gute Fortschritte einstellen. Und wenn Sie nach einigen Monaten bemerken, dass Ihnen wesentliche Impulse von außen fehlen, können Sie immer noch die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen.

Was können Sie nun konkret in diesen kurzen Zeiten tun, die Sie Ihrer Ehrlichkeit widmen? Hier ein paar Anregungen:

• Sie erinnern sich an Situationen, in denen es mit der Ehrlichkeit gut geklappt hat.
• Sie hängen sich ein Ehrlichkeits-Plakat an eine Stelle, wo Sie es oft sehen, als Erinnerung an ihr Ziel. Sie können einfach Ehrlichkeit groß auf ein Blatt schreiben und dazu etwas malen oder Bilder aufkleben, die dazu passen, oder es anders gestalten.
• Sie suchen einfache Situationen auf, in denen es Ihnen leicht fällt, ehrlich zu sein.
• Sie belohnen sich für Ihre Ehrlichkeit.
• Sie machen sich eine kurze Notiz über die ehrliche Situation, was Ihnen geholfen hat, ehrlich zu sein.
• Sie führen eine Strichliste der ehrlichen Situationen des Tages.
• Sie erlauben sich, auch mal unehrlich zu sein, denn für jede Regel gibt es auch Ausnahmen.
• Sie suchen nach weiteren Möglichkeiten ehrlicher zu werden.

Unten habe ich Ihnen einen weiteren Link zu dem Thema beigefügt.

Alles Gute
Kai Pinnow

Bewertung durch den Fragensteller:
Danke für die Tipps!!