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Wie kann ich mich gegen Mobbing bzw. Bossing und Überlastung am Arbeitsplatz wehren?

Lou (w, 37) aus Heidelberg: Liebes Therapeuten-Team,

ich habe große Probleme auf der Arbeit. Ich arbeite alleine in der Verwaltung in einem Altenheim. Meine Einarbeitung waren 2 Tage und dann hieß es ich muss den Laden schmeißen. Ich habe eine Schwerbehinderung Epilepsie. Mein Chef überhäuft mich mit Arbeit und sogar Arbeit, wo gar nicht zu meinem Aufgabengebiet gehört. Fehler die mein Chef macht werden mir in die Schuhe geschoben obwohl ich das gar nicht war. Mein Chef meint er ist perfekt und reden mit ihm ist fast nicht möglich. Die oberen Chefs meinen dann immer ich würde Chaos machen. Zur Sicherheit habe ich manche Dinge schriftlich ausgedruckt, dass man sieht ich bin nicht Schuld. Dann wurde mir vom Chef erzählt das es von einer Kollegin Beschwerden über mich gab, dass seit ich von der Psychosomatischen Reha wieder im Unternehmen bin Dinge schief laufen. Ich habe meinen Chef gefragt was es für Beschwerden gab und in welchem Zeitraum. Er meinte nur das kann er jetzt nicht mehr sagen. Ich habe die Kollegin per Mail gefragt was ich anscheinend gemacht habe, aber ich bekomme von der Kollegin keine Antwort. Ich finde es komisch wenn mein Chef mir die Beschwerden nicht sagen kann und die Kollegin wo es gesagt hat mir keine Antwort gibt. Ich weiß dann echt nicht ob man das glauben kann. Da es schon an meine Psyche geht sitze ich oft weinend in der Arbeit auf der Toilette oder kann nachts nicht schlafen vor Angst was auf mich zukommt. Haben Sie einen Rat für mich, wie ich mich in so einem Unternehmen wehren bzw. verhalten soll. Vielen Dank!

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Lou,

es tut mir sehr leid zu hören, dass Sie solche Schwierigkeiten an Ihrem Arbeitsplatz erleben. Ihre Situation klingt äußerst belastend, und es ist verständlich, dass Sie sich Unterstützung wünschen.

Zunächst sind mir mögliche Schritte und Unterstützungsangebote in Heidelberg eingefallen:

Psychosoziale Beratung: Das Universitätsklinikum Heidelberg bietet eine betriebliche Sozialberatung und psychosoziale Beratung an, die Unterstützung bei Mobbing und Burnout bietet. ​

Konflikthotline Baden-Württemberg e.V.: Diese Organisation bietet Beratung bei eskalierenden Konflikten und Mobbing im Arbeitsumfeld. ​

Rechtsberatung: Es könnte hilfreich sein, sich rechtlich beraten zu lassen, um Ihre Position im Unternehmen zu stärken. In Heidelberg gibt es Anwälte, die auf Arbeitsrecht und Mobbing spezialisiert sind. ​

Unterstützung bei Epilepsie: Die Epilepsie-Ambulanz des Universitätsklinikums Heidelberg ist auf schwierige Epilepsieerkrankungen spezialisiert und bietet Beratung und Unterstützung an. ​Vielleicht werden Sie dort. ja bereits behandelt?

Gewerkschaften: Die IG Metall Heidelberg bietet Unterstützung bei Mobbing und organisiert begleitete Mobbing-Gruppen sowie Seminare für Betroffene. ​


Empfehlungen für Ihr weiteres Vorgehen:

Dokumentation: Führen Sie weiterhin ein detailliertes Protokoll über Vorfälle, Aufgabenverteilungen und Kommunikation mit Ihrem Vorgesetzten. Diese Dokumentation kann in Gesprächen mit Beratungsstellen oder rechtlichen Vertretern sehr hilfreich sein.​ Gut, dass Sie schon mit so einer Dokumentation begonnen haben.

Gespräch suchen: Versuchen Sie, das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung zu suchen, um Ihre Situation zu schildern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.​ Vielleicht ist dieser Vorgesetzte sich seines Tuns gar nicht so bewusst und ein Gespräch ändert einiges? Er geht ganz sicher nicht gut mit Ihnen um - wenn Sie ins Gespräch gehen, wird ihm bewusst, dass Sie sich nicht alles gefallen lassen. Aber machen Sie das nicht alleine - holen Sie sich jemanden an Ihre Seite, damit Sie nicht alleine damit sind.

Selbstfürsorge: Achten Sie auf Ihre psychische und physische Gesundheit. Gönnen Sie sich Pausen, suchen Sie Unterstützung im privaten Umfeld und überlegen Sie, ob externe Beratungsangebote für Sie hilfreich sein könnten.​

Bitte zögern Sie nicht, die genannten Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Sie haben das Recht auf einen fairen und respektvollen Umgang am Arbeitsplatz, und es gibt Institutionen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Situation zu verbessern.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und alles Gute auf Ihrem Weg.
Herzliche Grüße,
Shivani Vogt
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen lieben Dank für Ihre schnelle Hilfe!!!





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