Schritt für Schritt zur emotionalen Unabhängigkeit

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Mar,

vielen Dank für Ihre Nachricht und das Vertrauen, das Sie in uns setzen. Es klingt danach, als ob Sie momentan stark unter emotionaler Abhängigkeit leiden, was für Sie sicherlich eine große Belastung darstellt. Es ist gut, dass Sie diesen Schritt wagen und sich Unterstützung holen möchten.

Zunächst einmal ist es wichtig zu erkennen, dass emotionale Abhängigkeit oft entsteht, wenn wir unser eigenes Wohlbefinden und unser Glück stark von einer anderen Person abhängig machen. Das führt dazu, dass die eigene emotionale Balance ins Ungleichgewicht gerät – entweder sind wir glücklich, wenn wir die Person sehen, oder stark niedergeschlagen, wenn das nicht der Fall ist. Dieser Kreislauf kann auf Dauer sehr belastend sein.

Ein erster Schritt aus dieser Dynamik heraus wäre, sich bewusst zu machen, dass Sie Ihre eigene emotionale Stärke in sich tragen – unabhängig von der Anwesenheit dieser Person. Hier könnten folgende Ansätze hilfreich sein:

Abstand gewinnen:
Versuchen Sie, bewusste Pausen zu schaffen, in denen Sie den Kontakt oder das Sehen dieser Person vermeiden. Das wird zunächst unangenehm sein, aber es ist ein wichtiger Schritt, um die emotionale Abhängigkeit zu durchbrechen.

Selbstreflexion:
Nehmen Sie sich Zeit, um zu verstehen, welche Bedürfnisse und Sehnsüchte Sie durch diese Person erfüllen wollen. Häufig suchen wir in anderen Menschen das, was wir in uns selbst bisher nicht gefunden haben. Fragen Sie sich, was Ihnen fehlt und wie Sie dies unabhängig von der anderen Person erreichen können.

Stärkung des Selbstwertgefühls:
Arbeiten Sie daran, Ihr eigenes Selbstvertrauen und Ihr inneres Wohlbefinden zu stärken. Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, aber nicht mit der betreffenden Person in Verbindung stehen, können hier hilfreich sein. Je mehr Sie lernen, Ihr eigenes Glück zu kultivieren, desto weniger werden Sie von der Bestätigung anderer abhängig sein.

Achtsamkeit und emotionale Regulation:
Nutzen Sie Techniken wie Achtsamkeit oder Meditation, um mit Ihren Gefühlen besser umzugehen. Es kann hilfreich sein, bewusst wahrzunehmen, wann Sie sich nach der Aufmerksamkeit der anderen Person sehnen, und diese Empfindungen zu akzeptieren, ohne impulsiv darauf zu reagieren.

Es könnte auch sinnvoll sein, diesen Prozess mit einer therapeutischen Begleitung zu unterstützen, um die Ursachen dieser emotionalen Abhängigkeit tiefer zu erkunden und nachhaltige Strategien zu entwickeln.

Ich ermutige Sie, diesen Weg weiterzugehen und sich selbst die Zeit und Geduld zu schenken, die es braucht, um wieder emotionale Unabhängigkeit zu gewinnen.

Mit herzlichen Grüßen und viel Kraft auf Ihrem Weg,

Manja Biedermann

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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