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Nachdem die Klinik die Therapie abgebrochen hat, bin ich ratlos

hoffnungslos (w, 30) aus Saarland:

Hallo liebes Psychologen-Team,

ich bin seit diesem Jahr in einer Behandlung wegen meinen Schmerzen, die ich seit 2 Jahren habe. Nun hat allerdings die Klinik vor 4 Wochen die Therapie abgebrochen... ;-(

Ich kann mich leider keiner Person richtig öffnen, was mir in der Therapie zum Verhängnis würde, obwohl ich persönlich finde, dass ich mich geöffnet habe.Ich bin grad etwas hoffnungslos, wie es weitergehen soll...

Ich werde in keine stationäre Therapie sowie keine Reha machen, da ich seit dem ich in der Behandlung gewesen bin, auch unter Sozialen ängsten leide, bzw. wurde es dort diagnostiziert. Ich habe nach der Therapie meinem Psychologen noch zwei Emails gesendet, wie und was ich denke bzw. nach dem Therapieende fühlte, aber er reagierte nicht.

Ist man so schnell als Patient abgeschrieben?
Außerdem ist meine Stimmung seit längerem mehr als im Keller, habe kein Selbstbewusstsein, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, etc.pp

Was kann ich noch tun?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe hoffnungslos,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Es ist in der Tat eine schwierige Situation, in der Sie sich befinden. Diese Online-Beratung kann nur niedrigschwellig erste Hinweise geben. Ich weiß nicht, ob das in Ihrem Fall ausreichen wird, doch ich möchte es versuchen.

Wenn ich Sie richtig verstehe, hat die Klinik die Behandlung abgebrochen, weil Sie sich in der Therapie nicht öffnen konnten. Zugleich wurde eine soziale Phobie diagnostiziert, was es Ihnen nun nicht leichter macht. Wahrscheinlich gibt es einen starken neurotischen Zusammenhang zwischen Ihren Schmerzen und Ihren sozialen Ängsten, der jedoch nicht so einfach therapeutisch zugänglich ist. Ich höre vor allem, dass Sie mehr Zeit brauchen, um sich zu öffnen und das ist völlig legitim.

Die meisten Psychologen antworten nicht auf Emails, es sei denn, es ist ausdrücklich für Notsituationen abgesprochen und vereinbart. Es handelt sich dabei um Kontakt außerhalb des therapeutischen Settings und verstösst gegen die Abstinenzregelung. Sein Verhalten richtet sich also nicht gegen Sie als Person.

Ich kann verstehen, dass Sie sich jetzt hoffnungslos und deprimiert fühlen, denn es ist nicht klar, wie es weitergehen könnte. Damit eine Psychotherapie Wirkung zeigen kann, ist es entscheidend, ob und in wie weit man dem Therapeut vertraut und sich einlassen kann. Das ist so zu sagen das Fundament. Ohne dieses Fundament kann sich nichts entwickeln. Sie haben jedoch das Empfinden, dass Sie sich für Ihre Verhältnisse schon öffnen konnten und fühlen sich nun missverstanden und zurückgewiesen. Leider wurde dies nicht angemessen berücksichtigt, aus welchen Gründen auch immer.

Mein Eindruck ist, dass Ihnen eine Psychoanalyse weiterhelfen könnte. Sie wird hochfrequent mehrmals die Woche durchgeführt. Es wird Ihnen ein anderes Verständnis hinsichtlich Ihrer sozialer Ängste entgegen gebracht und sie haben mehr Zeit, sich zu öffnen.

Wenn Sie die Psychoanalyse noch zusätzlich von einer homöopathischen Bahandlung begleiten lassen, kann ich mir vorstellen, dass Sie bald wieder Boden unter den Füßen bekommen.

Ich weiß allerdings nicht, wie es rechtlich aussieht, ob die Krankenkasse das nach dem Klinikabbruch bewilligt. Holen Sie sich am besten einen Termin bei dem Reha-Berater Ihrer Krankenkasse und sprechen Sie mit ihm darüber, was jetzt noch möglich und finanzierbar ist.

Was Sie auch tun können, ist sich einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit sozialen Ängsten anzuschließen. Da Sie nicht Ihren genauen Wohnort genannt haben, kann ich keine Empfehlung geben, aber Sie können das einfach googlen.

Eine andere Möglichkeit wäre eine Online-Beratung, in der Sie zunächst schriftlich über Ihre Gedanken und Gefühle mit einem Therapeuten austauschen, solange bis Sie sicherer fühlen, in den direkteren Kontakt zu gehen. Die Kosten müssten Sie jedoch selbst tragen. Hier auf Psychomeda finden Sie entsprechende Therapeuten, die das anbieten.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar Anregungen geben und wünsche Ihnen alles Gute,

mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:





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