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Unser 28-jährige Sohn verweigert seit der Jugend jede Ausbildung und Arbeit - lebt aber auf unsere Kosten!

SILLI (w, 57) aus Giessen:

Hallo, liebe Psychologen,
wir haben ein Problem mit unserem 28-jährigen Sohne, denn seit seiner Jugend hat er keine Verantwortung für sein Leben übernommen. Weder hat er keine Ausbildung gemacht und noch sich um Arbeit bemüht.

Durch den heute so leicht zugänglichen Drogenkonsum ist er vermutlich psychisch auch schon krank, oder zumindest sehr belastet. Die Situation zu Hause ist mittlerweile völlig unerträglich geworden. Er nimmt am Familienleben nicht teil und läuft besonders nachts durch das ganze Haus oder durch den Ort. Die Nerven von uns Eltern und auch seines Bruders sind aufs höchste Belastet.

Wir haben ihm schon oft gesagt, dass er sich eine eigene Wohnung suchen möge, da das Zusammenleben mit ihm einfach nicht mehr möglich sei! Doch er tut nichts, sondern bleibt einfach und geht nicht. Was könnte man tun? Ich hoffe sehr auf Ihre Hilfe und verbleibe mit herzlichen Dank im Voraus. Silli

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Danke - liebe Frau S.,
für Ihr Vertrauen in unseren Beratungsdienst!

So wie Ihnen ergeht es heute leider immer mehr wohlmeinenden Eltern, deren längst erwachsene Kinder der Wohlstandsverwahrlosung anheim gefallen sind und die nicht nur auf Kosten der Eltern ein bequemes und verantwortungsloses Leben führen, sondern auch noch deren Gutmütighkeit bis zum Anschlag ausnützen und oft soager in brutalster Weise auf deren Nerven herum trampeln.

Leider fehlt es den Eltern dabei oft an der Erkenntnis, daß ja sie erst diese negative Entwicklung zugelassen und durch allzu große Rücksichtsnahme auf die Launen ihrer Kinder erst ermöglicht haben, denn in anderen, weniger reichen Ländern wäre so ein liederliches Leben kaum denkbar.

Wenn Sie bereit sind diese bittere, aber durchaus heilsame Erkenntnis anzunehmen, so eröffnet sich Ihnen damit auch die einzig wirksame Therapie-Möglichkeit:

Setzen Sie Ihrem uneinsichtigen Sohne eine letzte Frist von 2 Wochen, in denen er sich im Benehmen mit den Behörden und Wohlfahrtseinrichtungen um ein selbständiges Leben bemühen möge und lassen Sie ihn dann nötigenfalls hart auf den Boden der wahren Wirklichkeit aufplumpsen!

Falls er wieder nicht reagiern sollte, dann wechseln sie am besten die Schlösser aus und stellen Sie seine nötigste Habe zusammen mit den Adressen der einschlägigen Hilfseinrichtungen vor das Haus. Vor allem müssen Sie ganz deutlich machen, daß er sich erst wieder bei Ihnem melden dürfe, wenn er sein Leben selbstbestimmt auf die Reihe gebracht hat.

Was Sie da - in allerbester Absicht - schon so lange an übertriebener elterlicher Fürsorge tun, anstatt ihn endlich mit gesunder Härte ins Leben zu entlassen, daß könnte Ihnen später einmal als unterlassene Hilfeleistung ausgelegt werden, da so ein bequemes und verantwortungsloses Lotterleben auf Dauer unfähig zu konsequentem Handeln macht.

Nur die Konfrontation mit der gesunde Härte des ganz normalen Lebens hat sich in solchen Fällen als Therapie bewährt.

Ihr Sohn braucht nur zu den Ämtern oder zu einem der Wohlfahrtsverbände wie AWO, Diakonie oder Caritas zu gehen, wo er vielfältige idelle und materielle Hilfe bekäme und wo man auch bereit wäre ihm eine angemessene Ausbildung, Arbeit und psychosoziale Hilfe angedeihen zu lassen.

Niemand muß in Deutschland auf der Straße übernachten, da die Polizei verpflichtet ist, obdachlose Menschen innerhalb von Stunden in einer Notwohnung unterzubringen, bis das Sozialamt etwas geeigneteres gefunden hat.

Noch nie gab es so viel materielle und ideelle Unterstützung, gerade für junge Menschen, als heute und weltweit nirgends bequemer, üppiger und großzügiger als hier bei uns in Deutschland!

Wenn Sie Fragen haben oder weitere Unterstützung wünschen, so können Sie sich kostenlos von den Wohlfahrtsverbänden, vom staatlichen Psychosozialen-Dienst und von den Ämtern beraten und helfen lassen.

Vermeiden Sie unbedingt für längere Zeit jeglichen Kontakt, insbesondere wäre ein striktes Besuchsverbot Ihrer Wohnung unabdingbar, damit Sie nicht von ihm belästigt werden, wenn er die ganz normale Härte des Lebens zu spüren bekommt.

Ich hoffe - liebe Frau S. - daß ich Ihnen und Ihrer Familie mit meinen klaren und notwendiger Weise auch harten Worten einen entscheidenden Schritt habe weiter helfen können. Für Rückfragen, oder eine weiterführende Beratung stehe ich Ihnen unter Tel. 09961/7255 jederzeit gerne zur Verfügung.

Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung - dieser meiner kostenlosen Erstberatung - sehr freuen. Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater

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