14.08.24 - Unser 16-jähriger Sohn hat keine Lust auf Ausbildung oder Schule und ist respektlos und lügt!
Katharina (w, 48) aus Paderborn:
Hallo liebes Beratungsteam!
Unser 16-jähriger Sohn hat vor 2 Wochen eine handwerkliche Lehre angefangen und bereits jetzt keine Lust mehr zu arbeiten. Er zeigt dies überdeutlich indem er häufig zur spät zur Arbeit kommt und auch immer wieder krank feiert!
Kurz zur Familiensituation: Vor 8 Jahren wir - seine Eltern - uns getrennt, stehen aber in einem guten Verhältnis zueinander und können Erziehungsprobleme gemeinsam besprechen. Allerdings sind wir bezüglich unseres Sohnes inzwischen völlig verzweifelt und ratlos, denn er macht einfach, was er will, ist respektlos, lügt und setzt sich über alle Regeln und Verbote einfach hinweg.
Die Schule hat er mit einem schlechten Hauptschul-Abschluss beendet, da er zu faul zum lernen war. Deshalb konnte er sich auch seinen Wunsch das Fachabi oder alternativ eine IT-Lehre zu machen nicht erfüllen und ist jetzt offensichtlich von seiner 'Not-Ausbildungsstelle' gefrustet!
Er redet nicht mit uns, wir wissen nicht genau was los ist, doch zu einem Freund sagte er, dass ihm seine Ausbildung keinen Spaß mache. Da er aber immer schon ziemlich faul war, sind wir überzeugt, dass ihm momentan keine Ausbildung und kein Job Spaß machen würde und deshalb ist ein Abbruch der Lehre für uns auch keine Alternative!
Unsere Frage wäre: Was könnten wir tun, um ihm zu helfen, die aktuelle Ausbildung vernünftig durchzuziehen und seine Stimmungslage zu verbessern? Vielen Dank für einen fachkundigen! K.
Hallo liebes Beratungsteam!
Unser 16-jähriger Sohn hat vor 2 Wochen eine handwerkliche Lehre angefangen und bereits jetzt keine Lust mehr zu arbeiten. Er zeigt dies überdeutlich indem er häufig zur spät zur Arbeit kommt und auch immer wieder krank feiert!
Kurz zur Familiensituation: Vor 8 Jahren wir - seine Eltern - uns getrennt, stehen aber in einem guten Verhältnis zueinander und können Erziehungsprobleme gemeinsam besprechen. Allerdings sind wir bezüglich unseres Sohnes inzwischen völlig verzweifelt und ratlos, denn er macht einfach, was er will, ist respektlos, lügt und setzt sich über alle Regeln und Verbote einfach hinweg.
Die Schule hat er mit einem schlechten Hauptschul-Abschluss beendet, da er zu faul zum lernen war. Deshalb konnte er sich auch seinen Wunsch das Fachabi oder alternativ eine IT-Lehre zu machen nicht erfüllen und ist jetzt offensichtlich von seiner 'Not-Ausbildungsstelle' gefrustet!
Er redet nicht mit uns, wir wissen nicht genau was los ist, doch zu einem Freund sagte er, dass ihm seine Ausbildung keinen Spaß mache. Da er aber immer schon ziemlich faul war, sind wir überzeugt, dass ihm momentan keine Ausbildung und kein Job Spaß machen würde und deshalb ist ein Abbruch der Lehre für uns auch keine Alternative!
Unsere Frage wäre: Was könnten wir tun, um ihm zu helfen, die aktuelle Ausbildung vernünftig durchzuziehen und seine Stimmungslage zu verbessern? Vielen Dank für einen fachkundigen! K.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
14.08.24 - Unser 16-jähriger Sohn hat keine Lust auf Ausbildung oder Schule, ist respektlos und lügt!
Vielen Dank, liebe Frau K.,
für Ihr Vertrauen in unseren Beratungsdienst und Ihre so aufrichtige Schilderung der schwierigen, kaum zu ertragenen Situation mit Ihrem so unleidlichen und verantwortungslosen Sohne!
Solche und ähnliche Hilferufe erreichen uns fast täglich, denn immer häufiger fühlen sich heutzutage auch gebildete, feinsinnige und absolut wohlmeinende Eltern von ihren - in einem so noch nie dagewesenen Wohlstand und in einer schier grenzenloser Freiheit aufgewachsenen - Kindern überfordert, gedemütigt und respektlos behandelt, zumal uns die Medien und der Zeitgeist nur noch das großzügige Fördern und nicht mehr das genau so wichtige, gesunde Fordern zu erlauben scheinen!
Dies rührt daher, daß das Pendel des Zeitgeistes meist nicht in der goldenen Mitte stehen bleibt - wo man lernt auch mit den ganz normalen Härten des Lebens gut zurecht zu kommen. Von früherer oftmals übergroßen Strenge, sind wir mittlerweile im anderen Extrem, der ungesunden, übergroßen Freiheit einer überbordenden Wohlstands-Gesellschaft gelandet!
Seit vielen Jahrzehnten wird den Eltern immer wieder eindringlich vermittelt, daß man angeblich auch gegenüber ausfälligen, fordernden und total uneinsichtigen Kindern immer nur mit größt möglichem Verständnis reagieren dürfe, so daß die Kinder und Jugendlichen keine Gelegenheit mehr haben, den verantwortungsvollen Umgang mit den unvermeidlichen Härten und den gesunden Grenzen des ganz normalen Lebens zu erlernen!
Nur wenn der junge Mensch rechtzeitig den lebensdienlichen Umgang mit Enttäuschungen, Grenzen, Zurückweisungen, Verzicht und gesunder Härte lernt, besteht für sie die Möglichkeit zu einem lebenstüchtigen und glücklichen Menschen heran zu reifen!
Bis zum 21. Lebensjahr ist auch das Jugendamt noch in der Pflicht, sich um solche, sich selbst und die Familie massiv störende, fordernde und gefährdete junge Menschen zu kümmern und sie gegebenenfalls in eine Therapeutische-Wohngruppe (früher Heim für schwer erziehbare Jugendliche) zu vermitteln - oder auf Beschluß des Familiengerichtes - einzuweisen, bzw. in einem Lehrlings- oder Studenten-Wohnheim unterzubringen, so daß alle Beteiligten wieder aufatmen und gesunden könnten!
Bevor Sie aber das Jugendamt einschalten, sollten Sie Ihrem Sohn zusammen mit seinem Vater oder einer anderen geeigneten Person - mündlich und per Einschreiben - ganz deutlich den ernst der Lage vermitteln: Wenn er sich weiterhin so schlecht benimmt, dann würde er bald sein Wohnrecht verwirkt haben und müsse in ein Lehrlingsheim, oder eine therapeutische Wohngruppe ziehen!
Wir wollen natürlich das Beste hoffen, aber meistens ändert sich dadurch wenig und Sie müßten deshalb schon im Vorfeld die nötige Schritte in die Wege leiten, also in Absprache mit den Wohlfahrtsverbänden z.B. der Kath. Jugendfürsorge, der AWO und dem Jugendamt - alternative Wohnmöglichkeiten ausfindig machen und um eine Betreuung durch das Jugendamt bitten.
Dies würde dann für Ihren Sohn zwar eine recht kalte, aber absolut heilsame und erfrischen Dusche in Richtung Lebenstüchtigkeit und vor allem dem Kennenlernens der gesunden und heilsamen Grenzen, Härten und Herausforderungen des ganz normalen Lebens sein, dessen er jetzt dringend bedarf!
Außerdem sind Sie jetzt auch gefordert, sich - um Ihrer seelischen und körperlichen Gesundheit willen - vor den unerträglichen Zumutungen Ihres Sohnes zu schützen!
Ein weiter Verbleib in der Familie und ein immer weiter so - mit einem sich jeder vernünftigen Absprache verweigernden jungen Menschen - wäre für alle Beteiligten nicht nur höchst schädlich, sondern könnte Ihnen sogar als unterlassene Hilfeleistung ausgelegt werden, da dermaßen verwöhnte junge Leute auf Dauer nur noch sehr schwer einen vernünftigen Zugang zu ein verantwortlichen und pflichtbewußten Leben finden können!
Ich hoffe - liebe Frau K. - Ihnen - aufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Sozialpädagoge und psychologischer Lebensberater - einige entscheidende Hinweise gegeben zu haben, was jetzt sinnvoller Weise am besten zu tun wäre und gerne stehe ich Ihnen weiterhin für Rückfragen, oder eine vertiefende Beratung und Begleitung unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung! Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Ersteinschätzung sehr freuen.
Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Lieber Herr Schmidt, vielen lieben Dank für Ihre Beratung! Das hat uns sehr geholfen die Augen geöffnet und die Richtung gezeigt. Beste Grüsse
Lieber Herr Schmidt, vielen lieben Dank für Ihre Beratung! Das hat uns sehr geholfen die Augen geöffnet und die Richtung gezeigt. Beste Grüsse
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