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Es fällt mir schwer zu reden, Teil 2

Bernd (m, 20) aus Malediven : Hallo Bernd wieder,
Ich verstehe den Punkt, den Sie meinen, dass eine Seite reden will, die andere jedoch nicht. Nur ist es so, dass ich ja reden möchte. Ich möchte meiner Person gegenüber erklären, was in mir vorgeht, nur ich kann es einfach nicht und dann kommt es zu dem Nicht-Verständnis (Wieso redest du nicht? Das ist kein Punkt über den man nicht reden kann und das belastet uns und nicht nur dich). Danach folgt von mir Wut Hass und auch Aggressionen und Selbstverleugnung (schlage auf etwas ein).

Nun ist es ja nicht nur das Nichtreden, sondern auch die Gedanken, dass ich keinen Bock mehr habe, so auf Nichts und Niemanden. Und irgendwann bin ich auch an dem Punkt, wo mich nichts interessiert. Da könnte sonst was passieren und es juckt mich nicht. Und diese Emotionen springen bei mir auf und ab, mal so mal so.

Ich würde gerne in Therapie gehen, nur sind die Kosten für mich zu hoch und ich weiß nicht, bis wohin die Krankenkasse das übernimmt. Dazu kommt noch der ganze Stress von der Arbeit, Ausbildung/Selbständigkeit/Minijob, dann noch dem Helfen der Familie und weiteren. Da ist es dann übrigens auch so, dass ich Sachen schleifen lasse, wenn ich an diesem Punkt bin, wo es nicht interessiert.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Bernd,

ich antworte Ihnen nochmal hier. Ich habe das auch so verstanden, dass Sie gerne reden möchten, aber es irgendwie nicht geht. Tut mir leid, wenn ich das nicht so rüberkam. Und ja, das macht es auf alle Fälle schwieriger, wenn das Gegenüber dann mit Unverständnis reagiert und noch mehr Druck aufbaut. Wie gesagt, ich vermute hier eine Blockade durch einen inneren Druck, der durch den äußeren Druck noch mehr verstärkt.

Das, was Sie noch schreiben, dass Sie Phasen haben, in denen Sie nichts mehr interessiert und dass Sie sich gestresst fühlen, klingt für mich so, dass sehr viel von außen auf Sie einprasselt und dass Sie auch jemand sind, der sehr pflichtbewusst ist und die Anforderungen, die an ihn gestellt werden und die Sie an sich selbst stellen, alle besonders gut erfüllen wollen. Das führt dann auch schnell mal zur Überforderung und entsprechend zu Phasen, wo einem plötzlich alles egal ist, quasi als Ausgleich zu dem Zuviel.

Therapie halte ich daher wirklich für eine gute Idee, so dass Sie lernen können, den Druck zu reduzieren, was Ihnen sicherlich gut tun wird. Ich weiß nicht, wo Sie leben, da Sie als Wohnort Malediven angegeben haben. Falls Sie in Deutschland leben, übernimmt die Krankenkassen aber die Kosten für eine Therapie. Sie müssten sich dafür einen Psychotherapeuten suchen, der bei der Krankenkasse abrechnet (das sind die meisten). Sie können dazu im Internet suchen, mit Ihrem Hausarzt sprechen oder bei Ihrer Krankenkasse nach Listen von Therapeuten in Ihrer Nähe fragen. Leider ist die Therapiesuche nicht so leicht und ist mit Wartezeit verbunden. Da muss man leider etwas dranbleiben. Aber es lohnt sich. Für die Zwischenzeit können Beratungsstellen, der Sozialpsychiatrische Dienst, aber auch telefonische Angebote wie die Telefonseelsorge oder Selbsthilfegruppen und Online-Foren zur Überbrückung hilfreich sein.

Ich wünsche Ihnen nochmal alles Gute. Bei weiteren Nachfragen bitte meine Email-Adresse nutzen: info@loesbar-online.de

Viele Grüße
Astrid Hiersekorn





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