Am liebsten hätte ich Mann und Kinder los...
Sina (w, 39) aus München:
Liebes Therapeutenteam,
ich habe zwei Kinder in Kleinkindalter, bin verheiratet, wir sind gerade in unser neues Haus gezogen. Seit ca. 2 Monaten sind beide Kinder halbtags betreut.
Wenn ich morgens wach werde - durch eines der Kinder - bin ich in der Regel schon ko. Kleinigkeiten bringen mich schon zu Tränen. Es reicht wenn sich ein Kind nicht anziehen lassen will. In letzter Zeit denke ich immer wieder daran, wie es wäre sich in ein Leben allein einzurichten, die Kinder bei ihrem Vater. Ich liebe meine Kinder, ich behandle sie gut, außer dass ich mal laut werden, wenn ich nicht mehr kann.
Es ist mir viel zu viel, ich bin froh, wenn der Tag zu Ende und die Kinder im Bett sind. Für meinen Mann habe ich seit das erste Kind da ist, keine Energie oder Zuneigung übrig. Ich denke auch hier ständig darüber nach, wie ich v.a. finanziell ohne ihn klarkommen könnte. Er ist genervt, dass mir alles zu viel ist. Ich weiß nicht mehr, was ich zur Besserung der Situation tun kann.
Vielen Dank für ihre Antwort
Liebes Therapeutenteam,
ich habe zwei Kinder in Kleinkindalter, bin verheiratet, wir sind gerade in unser neues Haus gezogen. Seit ca. 2 Monaten sind beide Kinder halbtags betreut.
Wenn ich morgens wach werde - durch eines der Kinder - bin ich in der Regel schon ko. Kleinigkeiten bringen mich schon zu Tränen. Es reicht wenn sich ein Kind nicht anziehen lassen will. In letzter Zeit denke ich immer wieder daran, wie es wäre sich in ein Leben allein einzurichten, die Kinder bei ihrem Vater. Ich liebe meine Kinder, ich behandle sie gut, außer dass ich mal laut werden, wenn ich nicht mehr kann.
Es ist mir viel zu viel, ich bin froh, wenn der Tag zu Ende und die Kinder im Bett sind. Für meinen Mann habe ich seit das erste Kind da ist, keine Energie oder Zuneigung übrig. Ich denke auch hier ständig darüber nach, wie ich v.a. finanziell ohne ihn klarkommen könnte. Er ist genervt, dass mir alles zu viel ist. Ich weiß nicht mehr, was ich zur Besserung der Situation tun kann.
Vielen Dank für ihre Antwort
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Sina,von außen sieht es aus als wären Sie die perfekte 'Rama-Familie': ein tolles neues Haus, zwei Kinder die halbtags auch noch betreut sind und ein Ehemann, der das Geld verdient. 'Wundervoll - worüber beklagen Sie sich denn eigentlich?' Dieser oder ähnliche Sätze kommen dann noch dazu - sei es aus dem eigenen Inneren oder von außen. Und die Verzweiflung ist perfekt!
Es ist schon schwer Mutter von einem Kind zu sein. Seine eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen weil die des Kindes immer Priorität haben ist nicht immer einfach. Kommt dann ein zweites dazu, dann reicht die Zeit nicht mehr aus und die Mutter muss mit ansehen wie nicht nur sie, sondern immer auch eines ihrer Kinder immer mit irgendetwas zu kurz kommt. Und der Mann auch noch - keiner bekommt das was er wirklich braucht, so sehr Sie sich auch anstrengend. Jeder ist nur noch genervt und unglücklich, die Spirale dreht sich immer weiter... Das ist wirklich zum Verzweifeln!
Jetzt habe ich eine ganz große Bitte an Sie: Treffen Sie aus dieser Überforderung heraus bitte keine Entscheidung, die Sie später dann bereuen könnten. Trennen Sie sich nicht von Ihrem Mann und auch nicht von Ihren Kindern - zumindest nicht wenn Sie in diesem Zustand sind und aus meiner Sicht gar keine klare Entscheidung treffen können.
So wie Sie empfinden nehme ich an, Sie hatten lange Zeit keine Ruhe mehr für Sich? Sie empfinden die Bedürfnisse Ihrer Kinder 'ich will was' als Angriff? Und Ihr Mann kommt dann auch noch und 'will was'? Und Sie sind nur noch dabei, sich zu verteidigen und können gar nicht mehr dafür sorgen, dass Ihre Bedürfnisse erfüllt werden - Sie sind nur noch dabei, die lästigen Angriffe von außen abzuwehren?
Setzen Sie sich bitte erstmal hin und ruhen sich aus. Weinen Sie! Bei dem was Sie alles an der Backe haben ist es ganz normal wie Sie reagieren und wie Sie empfinden. Ich nehme an, Ihr Wunsch sich von Mann und Kindern zu trennen - alleine zu leben - ist nicht der Wunsch Ihre Familie loszuwerden, sondern es ist der Wunsch, endlich Ruhe für sich zu haben?
Wahrscheinlich können Sie sich das jetzt nicht vorstellen - aber das geht auch mit Familie. Ich sage Ihnen jetzt was Sie tun können, um das in einiger Zeit selber so zu erleben. Bitte gehen Sie zum Arzt und schildern Ihre Situation. Er soll Ihnen eine Kur verschreiben. Sie können die Kinder dorthin durchaus mitnehmen. Besprechen Sie das mit dem Arzt. Er kennt sicher die verschiedenen Alternativen der Kliniken. Falls die Kur nicht genehmigt wird ist es auch kein Beinbruch, dann kommen Sie eben ambulant wieder auf die Beine. Bitte suchen Sie sich nach jemandem, der Sie therapeutisch begleitet. In der Psychomeda Therapeuten-Datenbank finden Sie jemanden ganz in Ihrer Nähe. Ein Therapeut wird auch in der Zeit nach der Kur noch wichtig sein. Ihnen wird schon helfen, wenn Sie einmal in der Woche jemanden haben, der sehr emphatisch mit Ihnen redet und Sie sich Ihre Anspannung von der Seele reden können.
Lassen Sie sich begleiten mit dem Ziel, dass Sie es schaffen in dem ganzen Trubel in der Familie auch noch Zeit für sich selber zu haben. Dass Sie es schaffen, umzusetzen, dass Ihre Bedürfnisse auch noch wichtig sind. Dass Sie es schaffen ein wenig Ruhe in sich zu bewahren. Und Sie werden sehen, dann wird es wieder lichter in Ihrem Leben - dann kehrt die Lebensfreude zurück und Ihre Zuversicht.
Gehen Sie das an - Sie schaffen das!
Viel Kraft und Mut wünsche ich Ihnen für diesen Weg
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
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