Mein Mann hat keine Empathie, was kann ich tun?
Britta (w, 58) aus 01917: Hallo,
bin 35 Jahre verheiratet. Mein Mann verhält sich von Beginn der Beziehung an gefühlsmäßig sonderbar. Fische gedankenlos behandelt(quälten sich)-beim Sex egozentrisch, nicht einmal Weinen danach störte ihn wirklich. Mangelnde Hygiene und Jahre Streit deswegen, keine Loyalität, Schuld war an allem ich, selbst wenn sein Vater mich verletzt hatte, abwertende Bemerkungen, Witze über Frauen, in Wut verbale Verletzungen, mich dann als empfindlich zusätzlich verletzen, allgemein empathiearm bis empathielos, Kindheit und Gefühle sind tabu ... Vor anderen ist er der liebe und nette Mann, dessen Frau doch ziemlich launisch ist.
Eine lange Liste, ich könnte sie fortsetzen.
Inzwischen habe ich gemerkt, wenn ich ganz unten bin setzt er Positives ein, damit er seine Ruhe hat. Er hat keine wirkliche Einsicht. Eine kurze Therapie vor Jahren hat er abgebrochen, da in 5 !!! Sitzungen seine Kindheit (kühle Mutter, herrsüchtiger Vater) verarbeitet haben will!!!
Weniges hat er geändert (die Hygiene, Verhalten zu Tieren, teilweise das sexuelle egozentrische Verhalten, auch wenn er nie auf meine Wünsche eingegangen ist). Was davon echt oder gespielt ist, weiß ich nicht. Mir erscheint alles oberflächlich, ohne emotionale Nähe. Nähe nur so und so lange, wie 'er' es will. In einer Paarberatung könnte er blenden. Er weiß, welche Knöpfe er bei mir drücken kann, verdreht ... Wir haben ein Haus, finanziell wäre es ein Problem, sich zu trennen.
Ich vermute, was mit ihm los ist, doch was tun?
Grüße
Britta
bin 35 Jahre verheiratet. Mein Mann verhält sich von Beginn der Beziehung an gefühlsmäßig sonderbar. Fische gedankenlos behandelt(quälten sich)-beim Sex egozentrisch, nicht einmal Weinen danach störte ihn wirklich. Mangelnde Hygiene und Jahre Streit deswegen, keine Loyalität, Schuld war an allem ich, selbst wenn sein Vater mich verletzt hatte, abwertende Bemerkungen, Witze über Frauen, in Wut verbale Verletzungen, mich dann als empfindlich zusätzlich verletzen, allgemein empathiearm bis empathielos, Kindheit und Gefühle sind tabu ... Vor anderen ist er der liebe und nette Mann, dessen Frau doch ziemlich launisch ist.
Eine lange Liste, ich könnte sie fortsetzen.
Inzwischen habe ich gemerkt, wenn ich ganz unten bin setzt er Positives ein, damit er seine Ruhe hat. Er hat keine wirkliche Einsicht. Eine kurze Therapie vor Jahren hat er abgebrochen, da in 5 !!! Sitzungen seine Kindheit (kühle Mutter, herrsüchtiger Vater) verarbeitet haben will!!!
Weniges hat er geändert (die Hygiene, Verhalten zu Tieren, teilweise das sexuelle egozentrische Verhalten, auch wenn er nie auf meine Wünsche eingegangen ist). Was davon echt oder gespielt ist, weiß ich nicht. Mir erscheint alles oberflächlich, ohne emotionale Nähe. Nähe nur so und so lange, wie 'er' es will. In einer Paarberatung könnte er blenden. Er weiß, welche Knöpfe er bei mir drücken kann, verdreht ... Wir haben ein Haus, finanziell wäre es ein Problem, sich zu trennen.
Ich vermute, was mit ihm los ist, doch was tun?
Grüße
Britta
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Britta,
danke für Ihre Anfrage. Was mich die ganze Zeit beim Lesen beschäftigte, war die Frage, warum Sie das so lange, seit schon 35 Jahren mitmachen, wie Ihr Mann sich verhält.
Ein Hinweis für die mangelnde Empathie und den Egoismus, die Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, liegt wohl in den Beschreibungen seiner Eltern. Wie sollte er Empathie lernen, wenn er sie nicht empfangen konnte als Kind und Jugendlicher, wenn er erfahren hat, dass Verantwortung übernehmen Bestrafung nach sich zog in der damaligen Zeit?
Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass er sich wenig reflektiert, wenig ändert in seinem Verhalten, auf Ihre Rückmeldungen fast nicht positiv reagiert, Sie manipuliert. Versuche einer Therapie wurden, so scheint mir, dann abgebrochen, als es schmerzhaft wurde. Davon ausgehend kann es durchaus sein, dass in einer Paarberatung der Blender zum Vorschein kommt, der sich dadurch vor zuviel Schmerz und Gefühl schützt.
Abwertung des Partners oder Misshandlung von Tieren geht oft einher mit einem Gefühl der Ohnmacht und Wut, mit dem Gefühl der eigenen Wertlosigkeit. So werden Schwächere dominiert und gequält, um sich selbst besser und mächtiger zu fühlen, sich zu erhöhen. Ein anderes Mittel kennt Ihr Mann scheinbar nicht, seinen Eltern konnte er damals nichts entgegen stellen, so wuchs die Wut auf die eigene Hilflosigkeit und auf das Gefühl der Unterdrückung, die sich dann entlädt im Umgang mit anderen.
Nun eben die Frage, warum machten Sie das so lange mit und haben nicht viel früher die Reissleine gezogen? Kennen Sie das aus Ihrem früheren Leben, an allem schuld zu sein, für alles und jeden die Verantwortung zu übernehmen, manipuliert zu werden nach den Wünschen anderer? So war Ihnen das Verhalten Ihres Mannes vertraut und wir Menschen sind halt so gestrickt, dass wir unbewußt das nehmen, was wir kennen. In Ihrem Fall jemanden, der Sie emotional und partnerschaftlich am ausgestreckten Arm verhungern lässt.
Mittlerweile geht das Verhalten Ihres Mannes derart an Ihre Substanz, dass Sie überlegen, sich zu trennen. Klar ist bei Immobilienbesitz mit Schwierigkeiten zu rechnen, doch ist es ein Haus wert, seinen Seelenfrieden und die eigene Sinnhaftigkeit in dem einem, so begrenzten Leben, das wir haben, zu verkaufen? Das ist natürlich nur eine provozierende Frage von mir, Sie treffen Ihre Entscheidung, ich kann und will hier nur eine Einschätzung geben.
Sie schreiben, er drückt Ihre Knöpfe und Sie funktionieren. Auch das ein routiniertes und probates manipulatives Spiel, damit er seinen Willen erreicht. Wo ist Ihre Wut darüber?
Ihren Mann können Sie nicht ändern, Sie können aber für sich psychologische Unterstützung suchen, um herauszufinden, wo Ihre Stellschrauben sitzen, welche Erfahrungen und Erlebnisse Sie geprägt haben in früheren Jahren und wie Sie das verändern können. Wie Sie aus dem Schatten der Opferrolle heraustreten können. Welche Gefühle dahinter stecken und was Sie reagieren lässt, wie Sie eben reagieren. Vielleicht ist es die Angst vor dem Alleinsein oder es nicht allein zu schaffen. Das sind aber nur Hypothesen.
Überlegen Sie sich einmal und spüren Sie genau hin, was sich ändern müsste und wie Sie dahin kommen, dass Sie sagen können: Es geht mir gut. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu suchen auf dem Weg zu sich selbst. Treffen Sie eine gute Entscheidung in Ihrem Sinn und dafür wünsche ich Ihnen allen Mut und Kraft!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Weltliche Trauerrednerin und Hochzeitsrednerin
danke für Ihre Anfrage. Was mich die ganze Zeit beim Lesen beschäftigte, war die Frage, warum Sie das so lange, seit schon 35 Jahren mitmachen, wie Ihr Mann sich verhält.
Ein Hinweis für die mangelnde Empathie und den Egoismus, die Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, liegt wohl in den Beschreibungen seiner Eltern. Wie sollte er Empathie lernen, wenn er sie nicht empfangen konnte als Kind und Jugendlicher, wenn er erfahren hat, dass Verantwortung übernehmen Bestrafung nach sich zog in der damaligen Zeit?
Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass er sich wenig reflektiert, wenig ändert in seinem Verhalten, auf Ihre Rückmeldungen fast nicht positiv reagiert, Sie manipuliert. Versuche einer Therapie wurden, so scheint mir, dann abgebrochen, als es schmerzhaft wurde. Davon ausgehend kann es durchaus sein, dass in einer Paarberatung der Blender zum Vorschein kommt, der sich dadurch vor zuviel Schmerz und Gefühl schützt.
Abwertung des Partners oder Misshandlung von Tieren geht oft einher mit einem Gefühl der Ohnmacht und Wut, mit dem Gefühl der eigenen Wertlosigkeit. So werden Schwächere dominiert und gequält, um sich selbst besser und mächtiger zu fühlen, sich zu erhöhen. Ein anderes Mittel kennt Ihr Mann scheinbar nicht, seinen Eltern konnte er damals nichts entgegen stellen, so wuchs die Wut auf die eigene Hilflosigkeit und auf das Gefühl der Unterdrückung, die sich dann entlädt im Umgang mit anderen.
Nun eben die Frage, warum machten Sie das so lange mit und haben nicht viel früher die Reissleine gezogen? Kennen Sie das aus Ihrem früheren Leben, an allem schuld zu sein, für alles und jeden die Verantwortung zu übernehmen, manipuliert zu werden nach den Wünschen anderer? So war Ihnen das Verhalten Ihres Mannes vertraut und wir Menschen sind halt so gestrickt, dass wir unbewußt das nehmen, was wir kennen. In Ihrem Fall jemanden, der Sie emotional und partnerschaftlich am ausgestreckten Arm verhungern lässt.
Mittlerweile geht das Verhalten Ihres Mannes derart an Ihre Substanz, dass Sie überlegen, sich zu trennen. Klar ist bei Immobilienbesitz mit Schwierigkeiten zu rechnen, doch ist es ein Haus wert, seinen Seelenfrieden und die eigene Sinnhaftigkeit in dem einem, so begrenzten Leben, das wir haben, zu verkaufen? Das ist natürlich nur eine provozierende Frage von mir, Sie treffen Ihre Entscheidung, ich kann und will hier nur eine Einschätzung geben.
Sie schreiben, er drückt Ihre Knöpfe und Sie funktionieren. Auch das ein routiniertes und probates manipulatives Spiel, damit er seinen Willen erreicht. Wo ist Ihre Wut darüber?
Ihren Mann können Sie nicht ändern, Sie können aber für sich psychologische Unterstützung suchen, um herauszufinden, wo Ihre Stellschrauben sitzen, welche Erfahrungen und Erlebnisse Sie geprägt haben in früheren Jahren und wie Sie das verändern können. Wie Sie aus dem Schatten der Opferrolle heraustreten können. Welche Gefühle dahinter stecken und was Sie reagieren lässt, wie Sie eben reagieren. Vielleicht ist es die Angst vor dem Alleinsein oder es nicht allein zu schaffen. Das sind aber nur Hypothesen.
Überlegen Sie sich einmal und spüren Sie genau hin, was sich ändern müsste und wie Sie dahin kommen, dass Sie sagen können: Es geht mir gut. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu suchen auf dem Weg zu sich selbst. Treffen Sie eine gute Entscheidung in Ihrem Sinn und dafür wünsche ich Ihnen allen Mut und Kraft!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Weltliche Trauerrednerin und Hochzeitsrednerin
Bewertung durch den Fragensteller: 



sehr schnelle und kompetente Antwort!





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