Warum kann ich für Tiere sehr viel mehr empfinden - als für Menschen?
AnSalLun (w, 22) aus Waldsassen:
Hallo, liebe Psychologen!
Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin eine Frau von 22 Jahren und Bereits mit folgenden Diagnosen diagnostiziert worden: Depression, ADHS, PTBS, Soziale Ängste, Agoraphobie.
In den letzten Tagen ist mir wieder aufgefallen wie wenig Empathie ich gegenüber Menschen empfinde. Allerdings fühle ich umso mehr Empathie für Tiere.
Ich habe einen Artikel über Tiermisshandlung gelesen. Sofort kamen bei mir sehr viel Mitgefühl auf. Lese ich allerdings ähnliche von Menschen, so kommen bei mir keine Gefühle auf. Auch bei Unglücken und mit Toten regt sich gar nichts bei mir. Die Einzigen Menschen bei denen sich hin und wieder Gefühle regen, sind meine Eltern.
Ich hab dies bereits mehreren Psychologen und auch Psychiatern mitgeteilt. Bis jetzt ist niemand darauf eingegangen, als würde es nicht wichtig sein.
Deshalb bin ich natürlich verunsichert ob ich mich nur verrückt mache und mir einrede, das es ein Problem sei, oder ob ich nochmal einen Psychotherapeuten suchen sollte, der sich mehr damit beschäftigt. Oder könnte mir vielleicht jemand von Ihnen erklären warum das so ist, dass ich mehr Mitgefühl für Tiere als für Menschen habe? Vielen Dank für die Hilfe. A.
Hallo, liebe Psychologen!
Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin eine Frau von 22 Jahren und Bereits mit folgenden Diagnosen diagnostiziert worden: Depression, ADHS, PTBS, Soziale Ängste, Agoraphobie.
In den letzten Tagen ist mir wieder aufgefallen wie wenig Empathie ich gegenüber Menschen empfinde. Allerdings fühle ich umso mehr Empathie für Tiere.
Ich habe einen Artikel über Tiermisshandlung gelesen. Sofort kamen bei mir sehr viel Mitgefühl auf. Lese ich allerdings ähnliche von Menschen, so kommen bei mir keine Gefühle auf. Auch bei Unglücken und mit Toten regt sich gar nichts bei mir. Die Einzigen Menschen bei denen sich hin und wieder Gefühle regen, sind meine Eltern.
Ich hab dies bereits mehreren Psychologen und auch Psychiatern mitgeteilt. Bis jetzt ist niemand darauf eingegangen, als würde es nicht wichtig sein.
Deshalb bin ich natürlich verunsichert ob ich mich nur verrückt mache und mir einrede, das es ein Problem sei, oder ob ich nochmal einen Psychotherapeuten suchen sollte, der sich mehr damit beschäftigt. Oder könnte mir vielleicht jemand von Ihnen erklären warum das so ist, dass ich mehr Mitgefühl für Tiere als für Menschen habe? Vielen Dank für die Hilfe. A.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
12.08.24 - Warum kann ich für Tiere sehr viel mehr empfinden - als für Menschen?
Vielen Dank - liebe Frau A.,
für Ihr Vertrauen in unseren Beratungsdienst!
Ihre Frage wegen Ihres großen Mitgefühls für Tiere - im Gegensatz zu Ihrem Gefühlsmangel gegen über Menschen - ist eigentlich recht einfach zu beantworten, was sich ja auch schon aus den von Ihnen genannten Diagnosen, insbesondere aus Ihrer Angst-Spannung ergibt.
Möglicher Weise haben Sie ungute Erfahrungen mit Menschen gemacht, die Ihnen bis heute nachgehen und nicht aufgelöst wurde. Diese tief sitzenden Gefühle der Angst, Unsicherheit und Verletzlichkeit machen es Ihnen schwer, sich anderen Menschen gefühlsmäßig zu öffnen, während es Ihnen bei unschuldigen Tieren, die Ihnen noch nichts böses getan haben, sehr viel leicht fällt.
Wichtig für Sie wäre es, einen vertrauensvollen Menschen zu finden, dem Sie sich regelmäßig vorbehaltlos anvertrauen könnten und der Sie in aller Freundschaft und Sympathie genau so nimmt wie Sie sind und alle Ihre Ängste und Befindlichkeiten ernst nimmt und nicht leichtweg abtut, sondern liebevoll mit Ihnen bespricht und Sie an die schönen und beglückenden Dinge des Lebens heran führt!
Darüber hinaus sollten Sie wissen, daß sich zur Auflösung von Ängsten und anderen Störungen die Verhaltens-Therapie gut bewährt hat, indem Sie sich systematisch an Dinge, Menschen und Verhaltensweisen heran tasten, die Sie beängstigen. Der Spinnen-Phobiker zum Beispiel lernt im Wege der Verhaltens-Therapie sich Spinnen zu näheren und diese als harmlose und interessante Tierchen zu erkennen!
Das wichtigste aber wäre das Grund- und Gott-Vertrauen im Einklang mit der Selbst- und Nächstenliebe bei Ihnen zu wecken, indem Sie erkennen, welch wertvoller, interessanter und liebenswerter Mensch Sie - trotz aller Einschränkungen und Blockaden - doch sind.
Es gibt sicherlich viele Menschen, sowie Freizeit- und Arbeits-Gruppen in Ihrem Umfeld, die sich gerne mit Ihnen freundschaftlich verbinden würden, wenn Sie es denn zuließen und dies durch liebevollen Gedanken, Blicken, Gesten, Ansprachen und Handlungsweisen andeuten könnten und Sie auch systematisch die angebotene Möglichkeiten nützten und mutig darauf zu gingen!
Ich hoffe - liebe Frau A. - Ihnen damit einen wichtigen Schritt weiter geholfen zu haben und stehe Ihnen unter Tel. 09961/7255 jederzeit gerne für Rückfragen oder eine vertiefende Beratung zur Verfügung. Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Ersteinschätzung sehr freuen!
Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen und freundlichen Grüßen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Ein tolle und informative Antwort. Er weiß auf jeden fall wovon er spricht
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