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Schwierigkeiten in sozialen Beziehung und Therapie

Robert (m, 23) aus Bernburg: Guten Abend,

ich bin jetzt 23 Jahre und schaffe es nicht, meinen eigenen Haushalt in den Griff zu bekommen. Ich scheue mich davor, den Müll weg zu bringen, weil andere Menschen mich sehen könnten. Wenn ich einmal bei anderen Menschen bin, da kann ich kaum still sitzen und muss ständig meine Sachen wegräumen. Ich habe für meine eigenen Aufgaben keine Kraft mehr, kann aber für andere Leute sofort wieder 120 % geben.

Bei den kleinsten Schwierigkeiten gehe ich durch die Decke, fühle mich von anderen immer irgendwie gejagt und getrieben. Entspannen ist für mich undenkbar, denn wenn ich ruhig sitze, dann beginne ich, an mir zu zweifeln und es kommen sogar Selbstmordgedanken oder Selbstverletzungen.

Es gibt sogar noch Menschen, die mir helfen wollen, die ich noch nicht vergrault habe, aber mit jedem Schritt, die sie auf mich zugehen, weiche ich zurück. Wenn sie dann weg sind, laufe ich hinterher und versuche, sie doch wieder an mich zu binden. Ich soll zu einer Therapie, aber wie kann ich sicher sein, welche die richtige ist? Was kann mir wirklich helfen?

Danke für ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Robert

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber robert,

vielen Dank für Ihren Beitrag! Ihre Situation hört sich sehr 'drängend' und belastend an! Da ich auf diesem Wege die möglichen Ursachen Ihrer Problematik nicht ergründen kann, erscheint mir Ihr letzter Absatz am wichtigsten.

Sie haben offensichtlich bereits professionelle Hilfe gesucht und planen eine Therapie. In diesem Bestreben kann ich Sie nur unterstützen! Erst das direkte Gespräch, die konkrete Beziehung zu einer entsprechend ausgebildeten Person wird Ihnen die Komplexität Ihres eigenen Beziehungsverhaltens verdeutlichen können. Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden es Ihnen ermöglichen, Ihr eigenes Verhalten besser wahrzunehmen, anders zu interpretieren und letzten Endes anders mit sich selbst und Ihrer Umwelt umzugehen.

Welches Verfahren am 'geeignetsten' ist, läßt sich nicht beantworten! Der wichtigste Umstand ist der, daß der Therapeut in seinem Verfahren gut etabliert ist und dem daraus folgenden therapeutischen Prozeß vertraut. Das stellen Sie am ehesten daran fest, daß Sie - ganz schlicht und ergreifend - ein Gefühl der Akzeptanz und des Wohlwollens bei Ihrem Therapeuten verspüren. Alles andere können Sie dann getrost dem Therapeuten überlassen, dafür ist er der Fachmann.

Wichtig ist, daß Sie eine Atmosphäre verspüren, in der Sie alles aussprechen können, was Ihnen bemerkenswert vorkommt, auch Aggressionen und Unzufriedenheiten mit der Therapie oder dem Therapeuten. Sie können diesen Umstand bereits im Erstgespräch erfragen.

Wenn Sie akute Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge (Tel. 0800 111 0 111). Dort hören Ihnen kompetente Gesprächspartner zu und können unmittelbar Entlastung bieten.

Bitte verfolgen Sie das Vorhaben einer Psychotherapie ernsthaft weiter! Sie werden damit die besten Chancen haben, Ihre augenblicklichen Hindernisse in ihrer Struktur zu erkennen und anschließend überwinden zu können. Dafür wünsche ich Ihnen Mut und Hoffnung!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Holger Nikolai
- Heilpraktiker f. Psychotherapie -
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