Meine Therapie bringt nichts: Bin ich schuld?
MAUSIPB (w, 53) aus TAUNUSSTEIN: Hallo
ich mache seit mehr als 2 Jahren eine Tiefenpsychologische Therapie die jetzt trotzdem, weil meine stunden aufgebraucht sind, auf Grund der schweren Depression verlängert worden sind. In dieser Zeit hat sich nicht besonders viel geändert ,die Depressionen bestimmen noch immer mein Leben. Manchmal überlege ich aufzugeben ,doch dann wird mir klar das ich dann niemanden habe der mich versteht. Alle haben sich von mir zurückgezogen. Das ist sehr hart. Lange Zeit wollte ich nicht einsehen das ich Hilfe brauche ,es fällt mir noch immer schwer Hilfe anzunehmen. In den letzten Wochen ist mir öfter aufgefallen das die Patientin vor mir länger bei dem Therapeuten bleibt und so auch länger als 50 Minuten bleibt. Vor ein paar Tagen habe ich mitbekommen das eine andere Patientin 15 Minuten zu früh die Therapie anfangen durfte. Ich möchte nicht kleinlich rüberkommen. Doch ich nutze jede Minute meiner Therapie und bin ziemlich enttäuscht das er Unterschiede macht. Bei mir achtet er immer ganz genau auf die 50 Minuten. Es fehlt nur noch die Stopuhr. Darf er in der Therapie solche Unterschiede machen ?Auch kommt es mir so vor als könnte er sich nicht in mich reinversetzen ,ich merke nicht das er mich versteht und habe das Gefühl das er mit den Gedanken nicht bei mir ist. Darf er sich nicht anmerken lassen das er mich versteht ?Darf er keine Gefühle zeigen?Man braucht doch das Gefühl das da Empathie ist. Verlange ich zuviel ?Oder bin ich ungerecht?Viele Grüße
ich mache seit mehr als 2 Jahren eine Tiefenpsychologische Therapie die jetzt trotzdem, weil meine stunden aufgebraucht sind, auf Grund der schweren Depression verlängert worden sind. In dieser Zeit hat sich nicht besonders viel geändert ,die Depressionen bestimmen noch immer mein Leben. Manchmal überlege ich aufzugeben ,doch dann wird mir klar das ich dann niemanden habe der mich versteht. Alle haben sich von mir zurückgezogen. Das ist sehr hart. Lange Zeit wollte ich nicht einsehen das ich Hilfe brauche ,es fällt mir noch immer schwer Hilfe anzunehmen. In den letzten Wochen ist mir öfter aufgefallen das die Patientin vor mir länger bei dem Therapeuten bleibt und so auch länger als 50 Minuten bleibt. Vor ein paar Tagen habe ich mitbekommen das eine andere Patientin 15 Minuten zu früh die Therapie anfangen durfte. Ich möchte nicht kleinlich rüberkommen. Doch ich nutze jede Minute meiner Therapie und bin ziemlich enttäuscht das er Unterschiede macht. Bei mir achtet er immer ganz genau auf die 50 Minuten. Es fehlt nur noch die Stopuhr. Darf er in der Therapie solche Unterschiede machen ?Auch kommt es mir so vor als könnte er sich nicht in mich reinversetzen ,ich merke nicht das er mich versteht und habe das Gefühl das er mit den Gedanken nicht bei mir ist. Darf er sich nicht anmerken lassen das er mich versteht ?Darf er keine Gefühle zeigen?Man braucht doch das Gefühl das da Empathie ist. Verlange ich zuviel ?Oder bin ich ungerecht?Viele Grüße
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Guten Morgen MAUSIPB,danke für diese offene Frage. Und es fällt mir wirklich leicht, diese von Herzen zu beantworten. Denn nein! Sie verlangen nicht zu viel. Jeder Mensch braucht das Gefühl, mit anderen Menschen verbunden zu sein. Das gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Auch und gerade, wenn wir uns einem anderen Menschen mit unseren Problemen anvertrauen, ist es für uns emotional ein MUSS, dass wir diesen Menschen fühlen können.
Wenn dies nicht der Fall ist, fühlen wir uns unverstanden und nicht gesehen. Und wenn sich jemand hinter einer Rolle versteckt und nicht authentisch ist, spüren wir das als Menschen. Wir fühlen uns dann alleine, selbst wenn noch ein anderer Mensch im Raum ist. Meistens fühlen wir uns dann verunsichert und eingeschüchtert, weil wir einfach nicht wissen, was dieser Mensch vor uns fühlt und von uns hält.
Was Sie über die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wissen müssen ist, dass sie einen sehr großen Wert auf das Analysieren und Verstehen setzt. Jedoch ist das Verstehen eines Problems nur ein ganz kleiner Teil der Problemlösung. In unserem Leben ändert sich nichts, nur weil wir etwas verstanden haben. Kleines Beispiel: Nur, wenn ich ein Buch über das Gitarre spielen lese, kann ich noch keine Gitarre spielen. Es liegt also nicht an Ihnen, sondern an der Art und Weise, wie die Therapie gestaltet wird.
Wir brauchen als Menschen positive emotionale Momente, die uns tief berühren. Erst dadurch ändert sich wirklich etwas in unserem Leben. Ein guter Therapeut versucht einem zu vermitteln, wie sich Sicherheit anfühlt, wie es sich anfühlt, gesehen und verstanden zu werden, oder wie es ist, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken. Das ist wirklich etwas, was uns innerlich positiv berührt und uns eine neue Perspektive auf unser Leben schenkt. Und genau dieser Bereich ist es, den Ihr momentaner Therapeut nicht bedienen zu können scheint.
Daher ist meine Empfehlung an Sie, sich nach einem neuen Therapeuten umzuschauen, der besser auf Ihre Bedürfnisse eingehen kann. Eine Therapie, die beziehungsorientiert ist und den Körper mit einbezieht, könnte für Sie das richtige sein.
Ich selber arbeite nur beziehungs- und körperorientiert und erlebe regelmäßig, was für einen Unterschied das für meine Klienten macht. Einige von Ihnen haben ebenfalls schon eine Therapie hinter sich, die ihnen nichts gebracht hat und sind dann ganz verwundert, wenn sie das erste Mal ein positives Gefühl in sich spüren.
Schauen Sie doch einfach mal bei mir vorbei. :) Ansonsten kann ich Ihnen empfehlen, nach einem Therapeuten zu schauen, der mit NARM, oder der somatisch emotionalen Integration arbeitet.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und das Sie das bekommen, was Sie wirklich brauchen.
Mit besten Grüßen
Maik Brodnicki
P.S.: Über eine Bewertung meiner Antwort würde ich mich sehr freuen.
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