Ich fürchte eine Ess-Störung, wurde als Kind missbraucht
Butterblume (w, 28) aus Hamburg: Hallo,
mein Vater hat mir immer das Gefühl gegeben, dass ich immer alles falsch mach. Kein Lob, nur Leistungsdruck (wenn ich eine 1 schrieb hieß es: wo ist die 6, bei einer 2, fragte er, warum es keine 1 geworden ist). Er meckerte ständig an meiner Figur (dicker Bauch, Erdbeernase). Mit 10 bin ich abgehauen, mit 15 wollte ich (mittels Tabletten) mein Leben beenden, erbrach teilweise bewusst mein Essen. Am 24.12.10 beendete er den Kontakt per SMS („er hat keine Tochter mehr“).
In der Pubertät bot er mir Geld dafür, dass er mir an die Brust fassen darf. Sexuelle Anspielungen in verbaler Form waren normal. Er trank jeden Abend seinen 1 l Bier zzgl. Schnäpse. Der Vater meiner Tante missbrauchte mich bewusst als Kleinkind (Anfassen des Schambereiches). Seine, wie auch meine Familie wusste davon, keiner unternahm etwas. Ich habe ein gestörtes Selbstbild, kann mich nicht über Fortschritte erfreuen (z.B. beim Sport) Ich hab Bedenken, in eine Essstörung zu rutschen (2-3x tägl. wiegen, ständige Gedanken ums Essen, Fressanfälle). Bin Normalgewichtig 167cm/60kg.
Bin mir bewusst, dass ich gesund bin, eine Wohnung und einen Freund mit seiner Familie habe, die mich lieben. Ebenso habe ich es geschafft, nach knapp 10 Jahren seit 6 Monaten aus dem Dispo raus und 11 Monate rauchfrei zu sein und trotzdem fühle ich mich zunehmend kraftlos. Könnte nur noch weinen, fühle mich matt, will mich in mein Zuhause verkriechen und selbstbemitleiden – obwohl es keinen Grund gibt, ich Sport mache und eine Job habe. Welche Therapieform könnte mir helfen?
mein Vater hat mir immer das Gefühl gegeben, dass ich immer alles falsch mach. Kein Lob, nur Leistungsdruck (wenn ich eine 1 schrieb hieß es: wo ist die 6, bei einer 2, fragte er, warum es keine 1 geworden ist). Er meckerte ständig an meiner Figur (dicker Bauch, Erdbeernase). Mit 10 bin ich abgehauen, mit 15 wollte ich (mittels Tabletten) mein Leben beenden, erbrach teilweise bewusst mein Essen. Am 24.12.10 beendete er den Kontakt per SMS („er hat keine Tochter mehr“).
In der Pubertät bot er mir Geld dafür, dass er mir an die Brust fassen darf. Sexuelle Anspielungen in verbaler Form waren normal. Er trank jeden Abend seinen 1 l Bier zzgl. Schnäpse. Der Vater meiner Tante missbrauchte mich bewusst als Kleinkind (Anfassen des Schambereiches). Seine, wie auch meine Familie wusste davon, keiner unternahm etwas. Ich habe ein gestörtes Selbstbild, kann mich nicht über Fortschritte erfreuen (z.B. beim Sport) Ich hab Bedenken, in eine Essstörung zu rutschen (2-3x tägl. wiegen, ständige Gedanken ums Essen, Fressanfälle). Bin Normalgewichtig 167cm/60kg.
Bin mir bewusst, dass ich gesund bin, eine Wohnung und einen Freund mit seiner Familie habe, die mich lieben. Ebenso habe ich es geschafft, nach knapp 10 Jahren seit 6 Monaten aus dem Dispo raus und 11 Monate rauchfrei zu sein und trotzdem fühle ich mich zunehmend kraftlos. Könnte nur noch weinen, fühle mich matt, will mich in mein Zuhause verkriechen und selbstbemitleiden – obwohl es keinen Grund gibt, ich Sport mache und eine Job habe. Welche Therapieform könnte mir helfen?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Butterblume,
ich danke Ihnen für Ihre offene und eindringliche Schilderung Ihrer Lebensumstände.
Sie schreiben sehr viel über die Herabwürdigungen, den Missbrauch und die Demütigungen durch Ihren Vater, bzw. den Vater Ihrer Tante. Ich vermisse Ihre Mutter, die Ihnen schützend zur Seite stehen und Konsequenzen ziehen hätte müssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr Selbstbild gestört ist und dass Sie keine Selbstliebe empfinden können, ja in die Selbstschädigung gerutscht sind und nun wieder fürchten, hinein zu rutschen.
Andrerseits haben Sie enorme Kräfte, die Ihnen schon geholfen haben, andere gesundheitsschädigende Verhaltensweisen, wie das Rauchen, aufzuhören und Sie hatten die Energie, endlich Ihre Finanzen in Ordnung zu bringen. Dass Sie sich nun müde und kraftlos fühlen, obwohl es scheinbar keinen Grund gibt in Ihrem jetzigen, geordneten Leben, in dem Sie auch Liebe kennen gelernt haben, das ist trotzdem verständlich. Für Sie ist wichtig, Ihren Kräftetank aufzufüllen und endlich mit der Vergangenheit abschliessen zu können. Ihre Selbstliebe zu entdecken, sich anzunehmen, wie Sie sind und mit sich im Reinen zu sein.
Ich rate Ihnen entweder zu einer Traumatherapie nach Reddemann oder zu einer tiefenpsychologisch fundierten Gesprächstherapie. Auch eine Analyse kann ich mir für Sie vorstellen, vielleicht sollte eine Zeitlang eine medikamentöse Unterstützung erfolgen. Bitte wenden Sie sich an einen Facharzt für Psychiatrie, der eine Diagnostik machen und weitere Schritte einleiten kann, z.B. Überweisung zum Therapeuten.
Ich wünsche Ihnen Mut und weiterhin Kraft, um bald die positiven Seiten des Lebens geniessen zu können!
Herzliche Grüße
CLaudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bitte bewerten Sie meine Antwort, danke!
ich danke Ihnen für Ihre offene und eindringliche Schilderung Ihrer Lebensumstände.
Sie schreiben sehr viel über die Herabwürdigungen, den Missbrauch und die Demütigungen durch Ihren Vater, bzw. den Vater Ihrer Tante. Ich vermisse Ihre Mutter, die Ihnen schützend zur Seite stehen und Konsequenzen ziehen hätte müssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr Selbstbild gestört ist und dass Sie keine Selbstliebe empfinden können, ja in die Selbstschädigung gerutscht sind und nun wieder fürchten, hinein zu rutschen.
Andrerseits haben Sie enorme Kräfte, die Ihnen schon geholfen haben, andere gesundheitsschädigende Verhaltensweisen, wie das Rauchen, aufzuhören und Sie hatten die Energie, endlich Ihre Finanzen in Ordnung zu bringen. Dass Sie sich nun müde und kraftlos fühlen, obwohl es scheinbar keinen Grund gibt in Ihrem jetzigen, geordneten Leben, in dem Sie auch Liebe kennen gelernt haben, das ist trotzdem verständlich. Für Sie ist wichtig, Ihren Kräftetank aufzufüllen und endlich mit der Vergangenheit abschliessen zu können. Ihre Selbstliebe zu entdecken, sich anzunehmen, wie Sie sind und mit sich im Reinen zu sein.
Ich rate Ihnen entweder zu einer Traumatherapie nach Reddemann oder zu einer tiefenpsychologisch fundierten Gesprächstherapie. Auch eine Analyse kann ich mir für Sie vorstellen, vielleicht sollte eine Zeitlang eine medikamentöse Unterstützung erfolgen. Bitte wenden Sie sich an einen Facharzt für Psychiatrie, der eine Diagnostik machen und weitere Schritte einleiten kann, z.B. Überweisung zum Therapeuten.
Ich wünsche Ihnen Mut und weiterhin Kraft, um bald die positiven Seiten des Lebens geniessen zu können!
Herzliche Grüße
CLaudia Schmitt
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