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Bin ich zu gesund für einen stationären Klinikaufenthalt?

Mallow (w, 21) aus Freiberg: Hallo,
ich bin momentan am überlegen, ob ich einen stationären Aufenthalt machen soll. Das Problem ist, ich habe das Gefühl, dass es mir noch zu 'gut' geht. Mein Freund findet allerdings es wäre mal wieder nötig.
Ich habe starke Stimmungsschwankungen mit tiefen Einbrüchen, wo Selbstmordgedanken wieder eine Rolle spielen, bei denen ich mir Vorwürfe mache meinen Selbstmordversuch vor einem Jahr nicht durchgezogen zu haben und mich stattdessen in Behandlung begeben habe. Auch kommen die Gedanken teilweise recht stark wieder wenn bei Unterhaltungen mit Freunden und Angehörigen das Thema angeschnitten wird.
Dazu kommt, dass ich wieder angefangen habe mit Ritzen und ich als neue Selbstverletzungsmethode angefangen habe, zu hungern und so wenig wie möglich zu essen um mir zu schaden.
Mein Antrieb ist stark schwankend, manchmal gar nicht da und manchmal ganz gut. Je nach Stimmung. Meine Anspannung ist wieder höher und steigt schneller. Heißt, ich lass mich auch leichter aus der Fassung bringen.
Das 'Gefühl' der Gefühlslosigkeit kommt auch wieder öfter über mich. Konzentration ist auch schlechter. Und das Bedürfnis zu weinen ist auch wieder mehr.
Doch jetzt kommt mein Aber. Das alles tritt hauptsächlich bei schlechter Stimmung auf. Heute zum Beispiel war meine Stimmung insgesamt eigentlich ganz gut. Und da es mir bei meinem letzten Klinikaufenthalt schlechter ging, weiß ich nicht ob ich wirklich schon in eine Klinik sollte... Können Sie mir vielleicht helfen? Ich würde mich sehr freuen.
LG M.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Mallow,
vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ihr Freund kennt Sie gut und manchmal hilft uns unser unmittelbares Umfeld die Situation besser einschätzen zu können. In eine Klinik zu gehen bedeutet nicht, völlig am Boden sein zu müssen. Auch die Vorbeugung eines extremen psychischen Absturzes kann das Ziel eines Klinikaufenthalts sein. Sie beschreiben Ihre Symptome sehr klar. Sie bemerken, dass sich Ihre psychische Verfassung eher abwärts als aufwärts bewegt. Es ist völlig legitim, sich zum jetzigen Zeitpunkt Unterstützung zu suchen, für sich selbst zu sorgen und Suizidgedanken sowie exzessives Hungern nicht dauerhaft die Oberhand über Ihr Leben gewinnen zu lassen. Dass dies alles nicht jeden Tag auftritt ist ein guter Bonus für Sie, denn auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit in einer Klinik nicht nur die aufflammenden Symptome zu bekämpfen, sondern sich auch bewusster mit weiteren Stabilisierungsmaßnahmen in guten Zeiten zu befassen.

Nur Mut! Besprechen Sie mit Ihrer Klinik einen möglichen weiteren Aufenthalt. Man wird Sie sicher nicht einfach abweisen, sondern Sie dabei unterstützen, Ihre gesunden Anteile zu stärken.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihren Weg.

Über eine Bewertung und ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.

Freundliche Grüße,
Anna-Marie Vitzthum
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