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Soll ich meinen Vater wieder öfters sehen?

Meli (w, 14) aus Villach:

Also mein Vater war neulich in der Psychatrie wegen einem Nervenzusammenbruch... aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn er nicht in der Psychatrie gewesen wäre, hätte ich zu ihm keinen Kontakt.

Jetzt habe ich ihn einmal besucht, aber ich weiß nicht ob ich ihn öfters sehen möchte oder nicht... bitte helft mir.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Meli,

bei Dir ist ja ganz schön was los. Dein Vater hatte einen Nervenzusammenbruch und war in der Psychiatrie. Offenbar hattest Du bis dahin keinen Kontakt zu ihm. Nach einem Besuch bei ihm bist Du Dir nun nicht schlüssig, ob Du ihn öfters sehen solltest oder nicht.

Nun, ich kann hier Deine Frage gar nicht wirklich mit einem 'ja' oder einem 'nein' beantworten. Offenbar bist Du zwischen einem ja und einem nein auch selber hin- und hergerissen. Sonst würdest Du hier nicht fragen.

Ich vermute jetzt einfach mal, dass es einen Teil in Dir gibt, der den Vater sehr gerne sieht und der sich auch nach Kontakt mit ihm sehnt. Und wahrscheinlich gibt es auch einen Teil in Dir, der mit dem Kontakt mit ihm schlichtweg überfordert ist. Diese zwei Seiten in Dir lassen Sich nun straucheln und zweifeln und das blöde ist: ich kann die Entscheidung für Dich nicht treffen.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass beide Teile entsprechend wahrgenommen werden und in die Entscheidung mit einbezogen werden. Vielleicht gibt es ja auch noch eine Lösung, bei der beides berüchsichtigg wird, ohne sich zwischen JA oder NEIN entscheiden zu müssen?

Ich bin mir sicher, dass es grundsätzlich gut ist, wenn Du Deinen Vater regelmäßig sehen kannst. Jedoch halte ich es für ebenso wichtig, dass Du jemanden hast, der sich mit Dir über die Bedenken darüber austauscht oder der Dich sogar zu den Besuchen begleitet um sich mit Dir darüber auszutauschen. Es könnte sein, dass es Tage gibt, an denen es besser ist, den Vater nicht zu besuchen weil es ihm selber nicht so gut geht. Oder es könnte auch sein, dass es Tage gibt, da Du nicht in der Verfassung bist, ihn sehen zu können.

Gibt es in Deinem Umfeld jemanden, der dafür ein Ansprechpartner sein könnte? Kann Deine Mutter das? Oder eine Tante, ein Onkel? Falls es in der Familie niemanden gibt empfehle ich Dir, einen Kinder- und Jungendpsychotherapeuten aufzusuchen.

Ich kenne das österreichische Bildungssystem nicht - aber in Deutschland gibt es Vertrauenslehrer, die auch zuständig sind wenn ein Kind ein Thema hat im Leben weshalb es nicht richtig lernen kann. Und was Du beschreibst ist so ein Thema. Gibt es so einen Lehrer und kannst Du diesen deswegen ansprechen? Er könnte Dir helfen, einen Termin bei der Schulpsychologischen Beratungsstelle zu vereinbaren. Unten ist ein Link zur Seite der Schulpsychologie in Kärnten. Die sind zuständig, Kindern zu helfen, sich wieder aufs Lernen zu konzentrieren. Nimm einfach diese Antwort und zeige sie Deinem Lehrer. Er wird Dir helfen.

Ich finde, Du bist sehr mutig, Dich hier zu melden und ich wünsche Dir, dass Du eine gute Lösung für Dich finden wirst.

Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier





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