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Ich wurde gemobbt und habe angefangen mich zu ritzen!

Thea (w, 14) aus Ostbevern: Hallo psychomeda Team,
ich bin fast 14 und ich ritze mich. Ich habe vor etwas 1,5 Jahren damit angefangen, aufgrund von Mobbing. Damals hat es mir sehr geholfen mit diesem Druck klar zukommen. Ich stelle allerdings jetzt fest das es mir durch das ritzen inzwischen nur noch schlechter geht !
Jetzt möchte ich etwas dagegen tun, aber meine Eltern sollen das nicht mitbekommen, da sie was dieses Thema angeht nicht sehr aufgeschlossen sind und ich große Angst vor ihrer Reaktion habe.
Ich Frage mich jetzt ob ich entweder erst mal zu einem Vertrauenslehrer an meiner Schule gehen kann, aber hat dieser eine Schweigepflicht?
Oder eine andere Möglichkeit wäre zusammen mit einer Freundin zu einem Psychologen zugehen, allerdings weiß ich nicht ob ich als Minderjährige alleine zu einem Artzt gehen kann ohne das meine Eltern etwas mitbekommen.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!
Und danke schon mal im voraus.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Thea, vielen Dank für Dein Vertrauen und Deinen Mut, sich an das Psychomeda-Therapeuten-Team zu wenden.

Du schreibst, dass Du vor 1,5 Jahren gemobbt wurdest und Du angefangen hast, dich zu ritzen um mit dem Druck klar zu kommen.

Leider schreibst Du nicht, ob Du immer noch gemobbt wirst und von wem. Sollte jedoch das Mobbing noch ein Thema sein, so bitte ich Dich, sich deswegen auch an einen Vertrauenslehrer zu wenden. Dieser kann Dir auch in solchen Situationen behilflich sein.

Du bist noch sehr jung, und dass Du hier schreibst, halte ich für einen ersten und mutigen Schritt von Dir.

Es ist sehr wichtig, dass Du Dich anderen Menschen mit Deinen Gefühlen, Sorgen und Ängsten anvertraust. Wichtig wäre jedoch in jedem Fall, dass Du Fachleute um Hilfe bittest. Du hast hier verschiedene Möglichkeiten. Ein Vertrauenslehrer, ein Schulsozialarbeiter oder ein Schulpsychologe könnten eine erste Anlaufstelle sein. Keine Angst, sie haben natürlich Schweigepflicht und dürfen ohne Deiner Zustimmung Deinen Eltern nichts sagen.

In Frage käme natürlich auch dein Haus- bzw. Kinder-/Jugendarzt (Ärzte haben Schweigepflicht). Auch ein Besuch bei einem Psychiater wäre möglich - die jeweiligen Kosten übernimmt die Krankenkasse.

Wenn es darum geht, längerfristig Therapie zu machen um wichtige Problemthemen zu bearbeiten, wäre ein Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche richtig. Die Behandlung wird ebenfalls von der Krankenkasse übernommen - ein Arzt (Hausarzt, Psychiater oder auch Kinderarzt) kann dir da weiterhelfen und alles in die Wege leiten.

Natürlich kannst Du auch eine psychologische Beratung in eine der vielen Beratungsstellen in Deutschland, oftmals sind dort auch Beraterinnen, die sich auf die Arbeit mit Jugendlichen spezialisiert haben. Du kannst Dich aber auch an eine Beratungsstelle der evangelischen oder katholischen Kirche wenden. Dort sitzen gut ausgebildete und kompetente Experten, für die es völlig egal ist, zu welcher Konfession jemand gehört, ob er/sie überhaupt in einer Kirche ist oder an Gott glaubt. Das Gute ist auch, dass diese Beratungsstellen kein Geld kosten, vor allem wenn man noch selbst kein eigenes Geld verdient. Dort kann Dir weitergeholfen werden, wenn auch eine Therapie der nächste Schritt sein sollte, und solch eine Beratungsstelle kann auch eine überbrückende Hilfe sein, solange Du vielleicht auf einen Therapieplatz wartest.

Wenn Du Dich in einer akuten Situation befindest, wo es Dir nicht gut geht oder Du den Drang hast, Dich zu verletzen, dann rufe bitte das Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ an – Tel. 0800 – 111 0 333. Dort hören Dir kompetente und erfahrene Gesprächspartner zu, die Dir in solchen Momenten Bestand geben können und Dir helfen. Natürlich kannst Du dich auch mit allen anderen Themen, die dich beschäftigen und belasten, an diese wenden.

Das war jetzt nur ein knapper Überblick über die Möglichkeiten, die sich Dir grundsätzlich bieten. Du kannst auch darauf vertrauen, dass deine Eltern nichts davon erfahren, wenn du dich beraten lässt und Dir Mut machen, dies bald zu tun. Die zuständigen Personen und Beratungsstellen werden Dir Unterstützung bieten können und stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite.

Ich möchte dir auf jeden Fall Mut machen, dran zu bleiben und deinem Impuls, Hilfe zu suchen, weiter zu folgen. Dein Problem ist lösbar, darauf kannst du vertrauen!

Liebe Thea, ich würde mich freuen, wenn Du mir schreiben würdest, ob Dir meine Empfehlungen und Gedanken geholfen haben. Ich wünsche Dir von Herzen, Dass Du einen für Dich guten Weg findest, damit Du wieder fröhlicher und mit weniger Druck leben kannst. Den ersten Schritt dazu hast Du ja bereits getan, also gehe mutig weite auf diesem Weg und gib nicht auf. DU SCHAFFST DAS.

Mit herzlichen Grüßen
Silvia Exner
(Heilpraktikerin für Psychotherapie)
www.therapie-exner.de – info@therapie-exner.de

P.S. Ich würde mich freuen, wenn Du diese kostenlose Antwort bewertest und wenn möglich auch kurz kommentieren – Vielen Dank und alles Gute!

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