Grosse Sorgen um den Bruder, was soll ich tun?!
luna (w, 28) aus 24576: Hallo, ich mache mir große Sorgen um meinen Bruder und bin ratlos, was ich tun soll.
Mein Bruder (30) ist der festen Überzeugung “ein merkwürdiger Typ“ zu sein, den jeder seltsam findet und ihn deshalb fertig machen möchte. Er spricht von und mit sich selbst immer sehr abwertend und beleidigt sich selbst, wenn ihm etwas nicht gelingt oder ein Missgeschick passiert. Seit einigen Monaten ist er regelmäßig der festen Überzeugung, dass andere gemeine Dinge tun, um ihn zu ärger, z.B. Arbeitskollegen manipulieren seine Maschine und sein Auto, mischen ihm Abführmittel in seine Getränke, Fremde sehen ihn böse an, “jemand“ kommt in seine Wohnung, bringt seine Sachen durcheinander und versteckt Dinge, Friseurinnen schneiden ihm absichtlich die Haare schlecht, er wird von Autofahrern absichtlich auf der Straße bedrängt...
Vor kurzem sagte er, dass er eigentlich Amok laufen müsste, damit “die Anderen“ endlich mal merken, dass man nicht über ihn lachen darf!
Mein Bruder hat in seiner Jugend sehr intensiv und über viele Jahre hinweg Cannabis und andere Drogen wie Ecstasy und Koks konsumiert und ich vermute einen Zusammenhang zu seiner heutigen Wahrnehmung.
Wenn man ihn davon überzeugen möchte, dass es nicht sein kann, dass alle Menschen ihm nur Böses wollen, wird er sehr sauer, dass man ihm nicht glaubt.
Wie kann ich ihn nur davon überzeugen, dass er Hilfe benötigt und was kann ich tun, wenn er diese ablehnt? Ich habe Angst, dass ich sein Vertrauen verliere und er alle seine Ängste nur noch in sich hinein frisst.
Bitte helfen Sie mir!
Mein Bruder (30) ist der festen Überzeugung “ein merkwürdiger Typ“ zu sein, den jeder seltsam findet und ihn deshalb fertig machen möchte. Er spricht von und mit sich selbst immer sehr abwertend und beleidigt sich selbst, wenn ihm etwas nicht gelingt oder ein Missgeschick passiert. Seit einigen Monaten ist er regelmäßig der festen Überzeugung, dass andere gemeine Dinge tun, um ihn zu ärger, z.B. Arbeitskollegen manipulieren seine Maschine und sein Auto, mischen ihm Abführmittel in seine Getränke, Fremde sehen ihn böse an, “jemand“ kommt in seine Wohnung, bringt seine Sachen durcheinander und versteckt Dinge, Friseurinnen schneiden ihm absichtlich die Haare schlecht, er wird von Autofahrern absichtlich auf der Straße bedrängt...
Vor kurzem sagte er, dass er eigentlich Amok laufen müsste, damit “die Anderen“ endlich mal merken, dass man nicht über ihn lachen darf!
Mein Bruder hat in seiner Jugend sehr intensiv und über viele Jahre hinweg Cannabis und andere Drogen wie Ecstasy und Koks konsumiert und ich vermute einen Zusammenhang zu seiner heutigen Wahrnehmung.
Wenn man ihn davon überzeugen möchte, dass es nicht sein kann, dass alle Menschen ihm nur Böses wollen, wird er sehr sauer, dass man ihm nicht glaubt.
Wie kann ich ihn nur davon überzeugen, dass er Hilfe benötigt und was kann ich tun, wenn er diese ablehnt? Ich habe Angst, dass ich sein Vertrauen verliere und er alle seine Ängste nur noch in sich hinein frisst.
Bitte helfen Sie mir!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo liebe Luna,
zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen recht herzlich für Ihr in uns gesetztes Vertrauen bedanken.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß die „merkwürdige“ Wahrnehmung Ihres Bruders in Ihnen Ängste auslöst und Sie sich auch überfordert mit der Situation fühlen.
Ohne hier Diagnosen zu stellen, das darf ich auch gar nicht, hört sich Ihre Schilderung über das Verhalten Ihres Bruders nach einer ernstzunehmenden Störung an.
Vieles weist auf das Vorhandensein einer Wahnerkrankung hin. Das am häufigsten vorkommende Wahnthema ist der Beziehungswahn, d.h. der Betroffene glaubt, daß Ereignisse in seiner Umwelt nur für ihn geschähen oder um auf ihn Einfluss zu nehmen. Eine Steigerung dessen ist der Verfolgungswahn, selbst harmlose Ereignisse werden dann so uminterpretiert, als würde ein Komplott gegen den Betroffenen geschmiedet.
Ich kann sehr gut nachempfinden, daß sämtliche Ihrer Bemühungen Ihren Bruder von der Sinnlosigkeit seiner Wahrnehmung zu überzeugen ins Gegenteil verlaufen.
Denn ein Kriterium des Wahns ist die Wahngewissheit, d.h. der Betroffene erlebt seine jetzige Sicht der Dinge als seine eigene, unkorrigierbare Realität.
Belehrungen oder auch logische Beweise können den Erkrankten nicht davon überzeugen, daß seine Interpretation der Realität falsch ist.
Liebe Luna, ich weiss nicht ob ich mit meiner Vermutung richtig liege! Sorgen mache ich mir allerdings über den Ausspruch „daß er eigentlich Amok laufen müsste“.
Da man hier von einer evtl. entstehenden Fremdgefährdung sprechen kann, ist sofortiges Eingreifen erforderlich, dies kann durch eine psychiatrisch-fachärztliche Behandlung geschehen.
Alleine sind Sie da auf jeden Fall überfordert, unter Umständen könnten Sie Kontakt zu Ihren Hausarzt aufnehmen, der alles weitere veranlässt, oder aber Sie nehmen Kontakt mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst Ihrer Stadt auf. Der sozialpsychiatrische Dienst bietet Hilfe und Beratung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen.
Liebe Luna, ich wünsche Ihnen wirklich die nötige Kraft diese Wege zum Wohl Ihres Bruders zu gehen und wünsche Ihnen von Herzen alles, alles Gute.
Mit freundlichen Grüssen
Angela Eichler
www.hypnose-coaching-koeln.de
Hypnotherapie, Beratung
Wingwave®-Coaching
zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen recht herzlich für Ihr in uns gesetztes Vertrauen bedanken.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß die „merkwürdige“ Wahrnehmung Ihres Bruders in Ihnen Ängste auslöst und Sie sich auch überfordert mit der Situation fühlen.
Ohne hier Diagnosen zu stellen, das darf ich auch gar nicht, hört sich Ihre Schilderung über das Verhalten Ihres Bruders nach einer ernstzunehmenden Störung an.
Vieles weist auf das Vorhandensein einer Wahnerkrankung hin. Das am häufigsten vorkommende Wahnthema ist der Beziehungswahn, d.h. der Betroffene glaubt, daß Ereignisse in seiner Umwelt nur für ihn geschähen oder um auf ihn Einfluss zu nehmen. Eine Steigerung dessen ist der Verfolgungswahn, selbst harmlose Ereignisse werden dann so uminterpretiert, als würde ein Komplott gegen den Betroffenen geschmiedet.
Ich kann sehr gut nachempfinden, daß sämtliche Ihrer Bemühungen Ihren Bruder von der Sinnlosigkeit seiner Wahrnehmung zu überzeugen ins Gegenteil verlaufen.
Denn ein Kriterium des Wahns ist die Wahngewissheit, d.h. der Betroffene erlebt seine jetzige Sicht der Dinge als seine eigene, unkorrigierbare Realität.
Belehrungen oder auch logische Beweise können den Erkrankten nicht davon überzeugen, daß seine Interpretation der Realität falsch ist.
Liebe Luna, ich weiss nicht ob ich mit meiner Vermutung richtig liege! Sorgen mache ich mir allerdings über den Ausspruch „daß er eigentlich Amok laufen müsste“.
Da man hier von einer evtl. entstehenden Fremdgefährdung sprechen kann, ist sofortiges Eingreifen erforderlich, dies kann durch eine psychiatrisch-fachärztliche Behandlung geschehen.
Alleine sind Sie da auf jeden Fall überfordert, unter Umständen könnten Sie Kontakt zu Ihren Hausarzt aufnehmen, der alles weitere veranlässt, oder aber Sie nehmen Kontakt mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst Ihrer Stadt auf. Der sozialpsychiatrische Dienst bietet Hilfe und Beratung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen.
Liebe Luna, ich wünsche Ihnen wirklich die nötige Kraft diese Wege zum Wohl Ihres Bruders zu gehen und wünsche Ihnen von Herzen alles, alles Gute.
Mit freundlichen Grüssen
Angela Eichler
www.hypnose-coaching-koeln.de
Hypnotherapie, Beratung
Wingwave®-Coaching
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für Ihre fachmännische Einschätzung. Sehr hilfreich sind auch die Hinweise zu den richtigen Anlaufstellen.
Vielen Dank für Ihre fachmännische Einschätzung. Sehr hilfreich sind auch die Hinweise zu den richtigen Anlaufstellen.
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