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Ich werde an meinem Arbeitsplatz gemobbt

Cat (w, 23) aus Kaiserslautern: Hallo, ich habe seit 6 Monaten eine neue Stelle innerhalb meiner Firma. Habe in dem Unternehmen auch die Ausbildung absolviert und wirklich Spaß gemacht hat es mir nie. Jetzt habe ich nur Probleme. Mein Chef hat mich für kleine Fehler schon vor anderen runtergemacht und auch meine komplette Kompetenz in frage gestellt. Meine direkte Kollegin redet kaum mit mir und prüft penibel ob ich meine Aufgaben auch richtig erledige. Ständig habe ich Angst einen Fehler zu begehen,bin immer nervös und angespannt. Mir ist nur noch schlecht, ich habe massive magenprobleme und muss mich oft vor lauter Panik übergeben. Ich war schon am überlegen mir eine neue Ausbildung zu suchen aber ich bin auf das höhere Gehalt angewiesen da ich einen Kredit abbezahlen muss. Fast täglich denke ich darüber nach das ganze einfach zu beenden. Einfach gegen einen Baum zu fahren oder Tabletten zu nehmen und dann endlich Stille zu haben.Ich spüre die Blicke auf Arbeit und weiß dass mich alle für einen inkompetenten Idioten halten. Habe schon das Gespräch mit Chef und Kollegin gesucht. Es war sogar die Personalstelle und ein Betriebsrat dabei. Das Ergebnis des Gesprächs war das ich alleine das Problem bin. Ich kann so einfach nicht mehr. Ich funktioniere nur noch - Freude oder Spaß habe ich gar nicht mehr. Ständig driften meine Gedanken zur Arbeit. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Was kann ich tun um diesen Teufelskreis zu durchbrechen?Sollte ich mir professionelle Hilfe suchen oder übertreibe ich?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Cat,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Vertrauen.

Als ich Ihre Nachricht gelesen habe, schoss mir eine Frage durch den Kopf, die ich Ihnen gern zurückgeben würde: Wie haben Sie das die ganze Zeit über ausgehalten?
In einem Job, der Ihnen im Grunde genommen keinen Spaß macht, werden Sie in keiner Weise wertgeschätzt, gar geschnitten und persönlich angegriffen. Es ist absolut nachvollziehbar, dass Sie unter diesen Umständen keine Freude mehr verspüren können und sich in Ihrem Kopf alles nur noch um die Arbeit dreht. Ihre Lage macht Ihnen Angst. Sie erzeugt unheimlichen Stress, der sich mittlerweile auf Ihren Magen auswirkt, indem Ihnen ständig schlecht ist. Wenn man sich über einen längeren Zeitraum in einer derartigen Situation befindet, kann das zu Depressionen führen.

Sie haben bereits einige sinnvolle Dinge unternommen, um sich gegen die Umstände auf Ihrer Arbeit zu wehren. Dass es derartig erfolglos blieb, ist sehr frustrierend. Gibt es denn noch höhere betriebliche Instanzen, an die Sie sich wenden können?

Wenn nicht, ist davon auszugehen, dass Ihre Lage trotz aller Bemühungen so unangenehm bleibt, wie sie derzeit ist. Dies können Sie nur umgehen, indem Sie die Arbeitsstelle wechseln. Ich verstehe, dass der Kredit Ihnen im Nacken sitzt. Eventuell könnten Sie sich in dieser Sache an einen Schuldenberater wenden, um abzuklären, ob es Möglichkeiten gibt, den Kredit vorübergehend auszusetzen. Oder Sie wenden sich direkt an den Kreditgeber. Der Punkt (und unter Umständen auch eine Argumentationsgrundlage) ist, dass wenn Sie mit dieser Arbeit weiter machen wie bisher, sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann komplett ausfallen. Und im Krankengeldbezug ist zu befürchten, dass es Ihnen ebenso schwer fallen wird, den Kredit abzubezahlen.

Um Ihnen für's Erste kurzfristig eine Verschnaufpause zu verschaffen, wäre zu überlegen, ob Sie sich bei Ihrem Hausarzt für eine gewisse Zeit krankschreiben lassen können. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, überhaupt erst einmal wieder einen klaren Gedanken zu fassen und Abstand zu gewinnen.

Unabhängig davon möchte ich Ihnen in jedem Fall raten, sich professionelle psychologische Unterstützung bei einem Psychotherapeuten zu suchen, da ihr Stresslevel bereits sehr lange auf einem hohen Niveau rotiert und Sie darüber hinaus Suizidgedanken haben. Sie sollten fachlich abklären lassen, ob Sie bereits an einer Depression erkrankt sind. Eine Therapie gibt Ihnen außerdem die Möglichkeit, Ihre Situation detaillierter zu beleuchten und dadurch unter Umständen andere Handlungsoptionen abzuklopfen als jene, die über diesen Beratungsweg möglich sind.

Ich wünschen Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Weg.

Über eine Bewertung und ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.

Freundliche Grüße,
Anna-Marie Vitzthum
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