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Meine Mutter hört Stimmen und fühlt sich verfolgt

diebesorgte (m, 46) aus Hof:

Hallo liebes Team,

ich bin sehr besorgt um meine Mutter. Sie ist 78 Jahre und nicht zum Arzt zu kriegen.Offensichtlich ist sie leicht dement aber sie hat sich auch auf andere Weise verändert, das meiner Meinung nach nichts mit Demenz zu tun hat. Erstens ist sie seit einiger Zeit überzeugt,die Personen im TV könnten sie sehen. Sie weckte mich schon mehrmals, weil sie nicht wusste wie man diese Personen (z.B.eine Politiker_Runde) aus dem Zimmer bekommt... Auch Personen auf Fotographien. Sie zieht sich z.B. in keinem Zimmer um, wo Bilder mit Personen an der Wand hängen. Neuerdings glaubt sie - ernsthaft - ihr Spiegelbild sei eine Andere. Ein eben passierter Vorfall hat mich jetzt dazu bewogen Ihnen zu schreiben. Eben rannte sie förmlich zwischen Badezimmer-Spiegel und Schlafzimmerspiegel hin und her und wurde immer fuchtiger, da sie glaubte 'diese Person' verfolge sie... Sie schimpfte regelrecht mit 'dieser anderen Person'! Das alles macht mir schon langsam Angst, da sie alles für normal hält und ja selbst bei körperlichen Problemen fast nicht zum Arzt zu bekommen ist. Ich habe keine Ahnung, wie ich diese Probleme bei ihr überhaupt einordnen soll! Oder kann das doch an der Demenz liegen? Es ist auch nicht gleichbleibend, wahrscheinlich ist sie morgen früh wieder ziemlich normal. Abends und Nachts ist es am Schlimmsten. Ich wäre sehr dankbar für einen Rat von Ihnen!

MfG

diebesorgte

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe besorgte Tochter,

was Sie beschreiben hört sich für mich besorgniserregend an. Es scheint mir, Ihre betagte Mutter wohnt bei Ihnen - Sie sorgen für Sie - und nun merken Sie, dass sie sich von ihrem Verhalten her verändert. Ich kann mir vorstellen, dass es zum einen weh tut, den Menschen, der Sie am längsten kennt als die Person, die Sie bisher kannten quasi zu verlieren, dass Sie sich aber auch sehr große Sorgen um sie machen. Zusätzlich ist sie nun so störrisch und uneinsichtig, dass sie gar nicht zum Arzt gehen möchte.

Nun bitten Sie hier um Hilfe. Bitte melden Sie sich bei der Gerontopsychiatrischen Sprechstunde bei Ihnen vor Ort. Ich habe den Link unten gesetzt. Die Thematik ist viel zu komplex, um hier darauf einzugehen. Es könnte sein, dass es ausreichend ist, wenn Ihre Mutter wieder genügend Flüssigkeit zu sich nimmt - es könnte aber auch sein, dass sie medikamentös eingestellt werden sollte. Dazwischen gibt es noch alle möglichen anderen Lösungsmöglichkeiten, die ich aus der Distanz ohne Ihre Mutter zu kennen einfach nicht wissen kann - ich kann ja von hier aus keine Diagnose stellen.

Nehmen Sie Kontakt auf zur örtlichen Diakonie im Link. Dort können Sie sich auch mit anderen Betroffenen austauschen und erhalten Beratung.

Alles Gute für Sie und Ihre Mutter.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
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