Ich zerstöre mich selbst - was kann ich tun?
Jones (m, 28) aus buxtehude:
Hallo,
ich habe ein Alkohol Problem. Ich war ein sehr guter SChüler, rede in zwei Personen mit mir selbst, in du und ich Form, nicht nur unter Alkohol. Ich denke in der Du Form, Du musst etc. wenn ich es bewusst Umstelle auf die Ich-Form bekomme ich Kopfschmerzen dabei. Ich erzähle leuten immer was sie hören wollen(Lügen) und leide teilweise unter starken Depressionen.
Die Symptome werden immer schlimmer seit ich so viel trinke. Ich zerstöre systematisch mein eigenes Leben und lasse niemanden an mich ran, bzw. breche streit vom Zaun und will das er/sie sich bei mir entschuldigen. Ich heuchle Mitleid durch harte Lügen wie z.B. meine Mutter wäre gestorben.
War bereits zweimal in der Klinik, doch dort gehts dann nur um die Sucht und die anderen Probleme werden außer acht gelassen. Was kann man tun? Und was ist mit mir?
Hallo,
ich habe ein Alkohol Problem. Ich war ein sehr guter SChüler, rede in zwei Personen mit mir selbst, in du und ich Form, nicht nur unter Alkohol. Ich denke in der Du Form, Du musst etc. wenn ich es bewusst Umstelle auf die Ich-Form bekomme ich Kopfschmerzen dabei. Ich erzähle leuten immer was sie hören wollen(Lügen) und leide teilweise unter starken Depressionen.
Die Symptome werden immer schlimmer seit ich so viel trinke. Ich zerstöre systematisch mein eigenes Leben und lasse niemanden an mich ran, bzw. breche streit vom Zaun und will das er/sie sich bei mir entschuldigen. Ich heuchle Mitleid durch harte Lügen wie z.B. meine Mutter wäre gestorben.
War bereits zweimal in der Klinik, doch dort gehts dann nur um die Sucht und die anderen Probleme werden außer acht gelassen. Was kann man tun? Und was ist mit mir?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo lieber Jones,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie waren bereits zweimal in einer Klinik, doch dort wurde immer nur die Sucht behandelt und Ihre anderen Probleme blieben außen vor. Da Sie immer noch trinken, gehe ich davon aus, dass die Behandlungen in den Kliniken so gar keinen Erfolg hatten.
Sie können sich selbst ganz gut reflektieren, aber Sie wissen nicht, wie Sie Ihr selbstzerstörisches Verhalten ablegen könnten. Nach dem, was Sie in Kürze über sich und Ihr Leben berichten, habe ich den Eindruck, dass es Ihnen an Lebensinhalten fehlt.
Wenn Sie in zwei Personen mit sich selbst reden, vermeiden Sie das „ich“. Ich weiß nicht, was Sie schon in Ihrem Leben erlebt haben, aber ich bin sicher, dass es gute Gründe dafür gibt, dass Sie ihr „Ich“ nicht so deutlich spüren möchten. Im „Du“ fühlen Sie sicherer und aufgehobener und sind auch gleichzeitig nicht allein. Denn Sie schreiben ja, es fällt Ihnen schwer, andere Menschen an sich heran zu lassen. Diese zwischenmenschliche Nähe, die Ihnen fehlt, wird durch das „Du“ ganz gut abgefedert. Auch der Alkohol hilft Ihnen über die innere Leere und Einsamkeit hinweg.
Was bleibt ist im Grunde nur ein radikaler Entschluss. Der Entschluss, sich selbst nicht mehr zerstören zu wollen. Ich bin sicher, dass Sie über diese Willenskraft verfügen. Dafür ist es notwendig, dass Sie zunächst tatsächlich das Alkoholproblem in den Griff bekommen. Wenn jemand süchtig ist, ist er für eine Therapie nicht zugänglich, deshalb wurde in den Kliniken zuerst Ihre Sucht behandelt.
Nach dem Entzug lassen Sie sich übergangslos ambulant psychotherapeutisch behandeln. Parallel dazu möchte Ihnen empfehlen, sich auch einer Selbsthilfegruppe wie z.B. den Anonymen Alkoholikern anzuschließen. Dort treffen Sie auf Menschen, denen es ähnlich geht wie Ihnen, die es geschafft haben oder noch dabei sind, es zu schaffen. Sie können anonym an einer Gruppe teilnehmen und ausprobieren, wie es ist, wenn Sie sich allmählich öffnen und sich anderen Menschen anvertrauen. Über das Vertrauen zu anderen wird auch Ihr Selbstvertrauen gestärkt und Sie werden mehr Kraft haben, Ihren eigenen Weg konsequent und bewusst zu gehen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Lebensweg,
mit herzlichem Gruß
Anke Wagner
-Heilpraktikerin f. Psychotherapie -
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie waren bereits zweimal in einer Klinik, doch dort wurde immer nur die Sucht behandelt und Ihre anderen Probleme blieben außen vor. Da Sie immer noch trinken, gehe ich davon aus, dass die Behandlungen in den Kliniken so gar keinen Erfolg hatten.
Sie können sich selbst ganz gut reflektieren, aber Sie wissen nicht, wie Sie Ihr selbstzerstörisches Verhalten ablegen könnten. Nach dem, was Sie in Kürze über sich und Ihr Leben berichten, habe ich den Eindruck, dass es Ihnen an Lebensinhalten fehlt.
Wenn Sie in zwei Personen mit sich selbst reden, vermeiden Sie das „ich“. Ich weiß nicht, was Sie schon in Ihrem Leben erlebt haben, aber ich bin sicher, dass es gute Gründe dafür gibt, dass Sie ihr „Ich“ nicht so deutlich spüren möchten. Im „Du“ fühlen Sie sicherer und aufgehobener und sind auch gleichzeitig nicht allein. Denn Sie schreiben ja, es fällt Ihnen schwer, andere Menschen an sich heran zu lassen. Diese zwischenmenschliche Nähe, die Ihnen fehlt, wird durch das „Du“ ganz gut abgefedert. Auch der Alkohol hilft Ihnen über die innere Leere und Einsamkeit hinweg.
Was bleibt ist im Grunde nur ein radikaler Entschluss. Der Entschluss, sich selbst nicht mehr zerstören zu wollen. Ich bin sicher, dass Sie über diese Willenskraft verfügen. Dafür ist es notwendig, dass Sie zunächst tatsächlich das Alkoholproblem in den Griff bekommen. Wenn jemand süchtig ist, ist er für eine Therapie nicht zugänglich, deshalb wurde in den Kliniken zuerst Ihre Sucht behandelt.
Nach dem Entzug lassen Sie sich übergangslos ambulant psychotherapeutisch behandeln. Parallel dazu möchte Ihnen empfehlen, sich auch einer Selbsthilfegruppe wie z.B. den Anonymen Alkoholikern anzuschließen. Dort treffen Sie auf Menschen, denen es ähnlich geht wie Ihnen, die es geschafft haben oder noch dabei sind, es zu schaffen. Sie können anonym an einer Gruppe teilnehmen und ausprobieren, wie es ist, wenn Sie sich allmählich öffnen und sich anderen Menschen anvertrauen. Über das Vertrauen zu anderen wird auch Ihr Selbstvertrauen gestärkt und Sie werden mehr Kraft haben, Ihren eigenen Weg konsequent und bewusst zu gehen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Lebensweg,
mit herzlichem Gruß
Anke Wagner
-Heilpraktikerin f. Psychotherapie -
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke für die Antwort. Befinde mir derzeit bereits wieder in Suchtbehandlung.
Danke für die Antwort. Befinde mir derzeit bereits wieder in Suchtbehandlung.
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