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Ich habe meinen Glauben verloren und fühle mich jetzt völlig halt und hilflos!

Juli (w, 18) aus Deutschland:

Hallo, liebe Berater!
Ich bin in einer strenggläubigen Familie aufgewachsen und in dem christlichen Glauben erzogen worden. Für mich war immer alles klar gewesen und den Gott, an den ich geglaubte und ich gefürchtete, der war mein Leben!

Nun, es ist dann aber so gekommen, dass ich durch die Schule und vor allem der Philosophie angefangen habe, daran zu zweifeln, dass es überhaupt einen Gott gibt.

Um das aber klar zu stellen, ich habe mich niemals dafür entschieden, es kam einfach so und es hat eine Menge Schmerz verursacht.

Was dann folgte war ein absoluter Identitätsverlust. Es gab auf einmal kein Falsch und Richtig mehr und das Universum um mich herum fühle sich schwarz und leer an. Ich fühlte mich jetzt unsagbar einsam, verzweifelt und habe versucht, wieder alles auf Anfang zu stellen.

Mittlerweile habe ich den Status Quo aktzeptiert. Eine Weile dachte ich sogar ziemlich gut damit zurecht zu kommen, aber immer, wenn die Zeiten schwerer werden, schwappt es wieder hoch. Was soll ich tun, um darüber hinweg zu kommen?

Meine Familie weiß nicht, dass ich kein Christ mehr bin und ich will es ihnen nicht sagen, weil es ihnen das Herz brechen würde. Dabei habe ich es nie gewollt!

Auch gehe ich noch in die Kirche, was sich im Moment keine Belastung für mich ist, denn meine Freunde sind dort, mit denen ich mich sehr gut verstehe. Allerdings wissen die Wenigsten, dass ich kein wirklicher Christ mehr bin. Muss ich jetzt die Kirche verlassen, um dauerhaft glücklich zu werden? Und ist es wirklich so schlimm, meine Familie nicht einzuweihen?
Danke, für Ihre Hilfe! Julia

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Julia,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr so schrecklich verunsichertes Herz ausschütten!

Aber ich kann Sie da wirklich beruhigen, denn es ist das natürlichste der Welt, daß ein junger Mensch erst einmal seinen Kinderglauben abstreifen muß, um seine eigene, ganz persönliche Identität und Weltanschauung zu entwickel.

Alles was nur anerzogen und im guten Glauben mit und nachgemacht wird, trägt auf Dauer nicht und kann den Stürmen des Lebens auf Dauer nicht standhalten.!

Ihren Seelenfrieden werden Sie erst wiederfinden, wenn Sie zur aufrichtiger Wahrhaftigkeit - der wichtigsten Grundlage eines guten menschlichen Miteinanders - wieder zurückfinden und sich mutig, offen und ehrlich zu Ihren wahren Gefühlen und Gedanken bekennen!

Die allermeisten Erwachsenen haben ähnliches erlebt und erst in einer aufrichtigen Auseinandersetzung mit sich, der Welt und dem überlieferten Werten und Glaubensinhalten konnten Sie ein wirklich tragfähiges geistig-seelische Lebens-Fundament finden!

Sogar die größten Heiligen haben zeitweilig mit Gott gehadert, oder sich sogar ganz von ihm abgekehrt, bis Sie neue überzeugende Hinweise fanden, die Ihnen dann erst einen wirklich tiefen und überzeugenden Glauben ermöglichten!

Mir selbst hat die Beschäftigung mit der modernen Nahtodforschung (NTE) und den überzeugenden Berichten zeitweilig klinisch tot gewesener Menschen - z.B. auf Youtube - sehr dabei geholfen, wieder zu einer lebendigen und beglückenden Glaubensüberzeugung zu finden.

Aber wie gesagt, jeder junge Mensch muß dabei seinen ganz eigenen Weg gehen, denn nur eine gelungene Abnabelung vom Elternhaus und dem Kinderglauben läßt uns zu einer gesunden, lebensfrohen und glücklichen Persönlichkeit heran reifen!

Ich habe selbst 3 erwachsene Töchter und weiß sehr gut, daß verantwortungsbewußte Eltern lernen müssen, daß nur eine offene, wahrhaftige Gesprächskultur Ihnen das Vertrauen und die Liebe Ihrer erwachsenen Kindern erhalten kann!

Ich hoffe, liebe Julia, Ihnen damit einige wichtige Anhaltspunkte für die Befreiung aus Ihrem momentanen, so bedrücken seelischen Gefängnis gegeben zu haben und würde mich im Gegenzug über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser kostenlosen Erstberatung sehr freuen.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne auch weiterhin unter Tel. 09961/7255 zur Verfügung und wünsche Ihnen nunmehr wünschen von ganzem Herzen einen unbeschwerten Start in Ihr junges Leben! Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen und lieben Grüßen als Ihr Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für den Ratschlag. Es tat gut so etwas zu hören!





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