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Ich bin ratlos und total am Ende

Prince (w, 40) aus Warendorf: Hallo, ich bin 40 Jahre alt verheiratet 2 Kinder, 10 und 4 Jahre alt.
Ich bin berufstätig arbeite nur noch Teilzeit.
Seit ca. 2 Jahren haben wir kein Liebesleben mehr mut meinem Mann. Wir haben uns auseinander gelebt. Ich will ihn aber nicht verlassen . Das kann ich meinen Kindern nicht zumuten. Wie lange das noch so hält weiß ich nicht.
Ich bin seit ca. 1 Jahr sehr launisch zieh mich immer mehr zurück und brauche sehr viel Ruhe. Ich fühle mich in jeder Situation überfordert. Neulich habe ich die Kinder angeschrien habe mich dann zurück gezogen und geweint.
Ich bin einfach immer erschöpft alles was mein Mann sagt und macht reizt mich unheimlich.
Ich bin ratlos und total am Ende.
Am liebsten würde ich nur schlafen, sehr sehr lange schlafen. Dich dann denke ich du hast Verpflichtungen, musst einfach funktionieren raffe mich auf und bin wieder die Helikopter Mutter. Diese Phasen kommen sehr häufig vor

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Prince, vielen Dank für Ihr Vertrauen in das Psychomeda-Therapeuten-Team.

Sie schreiben, dass Sie seit ca. 2 Jahren kein Liebesleben mehr mit Ihrem Mann haben und sich auseinander gelebt haben. Sie fühlen sich oftmals überfordert und ziehen sich immer mehr zurück. Sie sind erschöpft und gereizt. Sie ziehen sich immer mehr zurück und würden gerne nur noch schlafen.

So etwas wie Sie schreiben, erlebt fast jeder Mensch einmal in seinem Leben, solche Phasen der Erschöpfung, wo man nur noch mühsam funktioniert, aber ansonsten müde, sich überfordert fühlt, erschöpft und gereizt ist, sich zu nichts mehr aufraffen kann, und auch nichts mehr glaublich funktioniert. Dann stellt man sich sehr schnell selbst die Frage, was ist nur los mit mir. Man gibt sich die Schuld dafür, dass nichts mehr funktioniert, aber man selber muss der Kinder wegen funktionieren.

Ich möchte Ihnen doch um wenigstens seelische erste Hilfe zu leisten, einige Tipps und Anregungen geben. Zuerst sollten Sie sich einmal von Ihrem Hausarzt gründlich, auf körperliche Ursachen hin untersuchen und sich außerdem eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten geben lassen. Leider sind diese zurzeit meist sehr ausgebucht und die Wartezeiten lang. Doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die Sie nutzen können, denn Sie brauchen ganz dringend einen feinfühligen, achtsamen und liebevollen Gesprächspartner, dem Sie regelmäßig Ihr Herz ausschütten können und der Ihnen Rat und Wegweisung geben kann.

Vielleicht haben Sie aber auch die Möglichkeit, sich mit einem vertrauensvollen Menschen auszusprechen. Oft weckt so etwas die Selbstheilungskräfte und die Zeit tut dann ein Übriges.

Darüber hinaus gibt es auch noch die Möglichkeit, dass Sie sich eine psychosomatische Kur verschreiben lassen, wo Sie körperlich und seelisch auftanken könnten und dort vor Ort fachkundige Hilfe erfahren, um anschließend Ihre Probleme im Rahmen einer ambulanten Therapie weiter zu bearbeiten.

Wie diese Hilfe doch letztlich in Ihrem Fall aussehen könnte, kann ich aus der Ferne natürlich nicht einschätzen. Vielleicht ist auch eine Mutter-Kind-Kur das Richtige für Sie. Bleiben Sie hartnäckig, auch wenn die Kur vielleicht erst einmal abgelehnt wird, Widerspruch hat oft Erfolg.

Ein anderes Problem scheint zu sein, dass Sie schon lange kein Liebesleben mehr haben und sich auseinander gelebt haben. Leider schreiben Sie nicht, wie es dazu kam und wie es sich entwickelt hat. Ob Sie sich sexuell voneinander zurückgezogen haben, weil Sie kein gemeinsames Vertrauen aufbauen konnten. Ob sie unterschiedliche Bedürfnisse haben, über die sie aber nicht sprechen können.

Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie alles miteinander zusammenhängt und verknüpft ist. Doch Nähe und Vertrauen kann man grundsätzlich auch als Erwachsener nochmals neu erlernen.

Ich möchte Sie deshalb ermutigen, sich einen Therapeuten oder eine Therapeutin zu suchen, dem oder der Sie sich anvertrauen können. Lassen Sie sich bitte nicht von langen Wartezeiten abschrecken. In der Zwischenzeit können Sie psychologische Beratungen vor Ort in psychosozialen Beratungsstellen in Anspruch nehmen oder eben eine Online-Beratung, die auch viele Therapeuten hier im Psychomeda-Portal durchführen.

Wenn sie die Beziehung trotz alledem nicht aufgeben wollen, könnte auch eine Paarberatung hilfreich sein, um die gemeinsamen Probleme zu beleuchten und anzugehen. Falls Ihr Mann dorthin nicht mitkommen möchte nehmen Sie die Termine alleine in Anspruch. Dort werden Sie lernen, wie Sie es schaffen, die Distanz langsam wieder in Nähe zu verwandeln.

Ich wünsche Ihnen Neugier aufs Leben, Kraft und Mut und eine gedeihliche Entscheidung, wie auch immer die ausfallen wird!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar Anregungen geben und wünsche Ihnen und Ihrer Partnerschaft alles Gute.

Mit herzlichen Grüßen
Silvia Exner
(Heilpraktikerin für Psychotherapie)
www.therapie-exner.de – info@therapie-exner.de

P.S. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese kostenlose Antwort bewerten würden und wenn möglich auch kurz zu kommentieren – Vielen Dank und alles Gute!

Bewertung durch den Fragensteller:

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