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Habe ich vielleicht eine Winterdepression?

Morgan (w, 37) aus Nordenham:

Liebes Beratungsteam,
vielen Dank, für die Möglichkeit hier Rat zu suchen!

Ich war fünf Jahre lang depressiv, hatte eine Borderline-Diagnose und habe auch Psychopharmaka genommen. Seit 3 Jahren nehme ich keine Medikamente mehr, bin stabil und habe alles das alles ganz gut aufgearbeitet. Doch seit einigen Wochen bin ich nur noch antriebslos und müde.

Ich fühle mich eigentlich nicht depressiv, denn habe ich eine positive und gelassene Grundstimmung und es fühlt sich eher so an, als wäre ich zu Tode gelangweilt, denn ich habe zu nichts Lust, nicht mal zum Schlafen, selbst wenn ich müde bin.

Wenn ich zwischendurch mal aus dem Hause, an die frische Luft komme, steigt meine Stimmung so extrem an, dass es an Euphorie grenzt und dann denke ich jedesmal: Jetzt habe ich es überwunden! Kaum aber bin ich wieder im Haus drinnen, da rutsche ich schon wieder in dieses Gefühl dieser schrecklichen Leere!

Da ich selbstständig bin und von zu Hause aus arbeite, leidet natürlich auch meine Arbeitsleistung darunter und ich mache mir Sorgen, wieder in alte Muster abzurutschen.

Habe ich nur eine leichte Winterdepression, oder was könnte dies sonst sein und was kann ich tun um da wieder rauszukommen?

Ich bedanke mich im Voraus für Ihren Rat und verbleibe mit freundlichen Grüßen!
Morgan

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Danke, für Ihre Anfrage, liebe Frau Morgan!

Herzlichen Glückwunsch, daß Sie Ihre schwere Depression so gut überwunden und auch beruflich wieder erfolgreich Fuß gefaßt haben! Doch jetzt in der dunklen Jahreszeit, wo oft wochenlang kein blauer Himmel zu sehen ist, kämpfen Sie so viele Menschen und besonders Frauen, mit recht unangenehmen Störungen Ihrer Arbeitslust.

Sie beschreiben sehr schön die klassischen Symptome einer saisonalen Depression, auch Winterdepression genannt und erleben ganz deutlich, wie diese sich bessern, oder sogar einer besonders guten Stimmung weichen, wenn Sie aus dem Hause in Freie gehen, wo auch im Winter, bei bedecktem Himmel, deutlich mehr Licht unsere Augen erreicht!

Seit geraumer Zeit hat man diese Erscheinungen, der winterlichen Antriebsarmut und gedrückter Stimmung recht gut erforscht und auch Verhaltensstrategien dagegen entwickelt. Sie haben ja schon selbst, die heilsame Wirkung des Aufenthaltes im Freien entdeckt und sollten diese Wohltat, ganz besonders während der Mittagszeit, durch einen langen Spaziergang nach Herzenslust auskosten!

Des weiteren könnten Sie einmal die Beleuchtungssituation in Ihrem Hause und vor allem an Ihrem Arbeitsplatz überprüfen und auch dort für mehr Licht sorgen. Die modernen, mit Quecksilber belasteten Sparleuchten haben leider ein sehr ungünstiges, ungesundes Lichtspektrum und geben ein unschönes, diffuses Licht ab, welches manchen Menschen auf Dauer Kopf- und Augenschmerzen bereitet und die Konzentration und Sehleistung vermindert.

Wenn Sie die nötigen Mittel haben, würde es sich für Sie sicherlich lohnen, Ihre Grundausleuchtung auf Leuchtstoffröhren mit einem Bio-Zertifikat und einer dem Sonnenspektrum ähnlichen Lichtkurve umzurüsten. Zusätzlich, oder auch überhaupt, könnten Sie die überall erhältlichen Hallogen-Glühbirnen einsetzen, die ein sehr schönes, klares, brilliantes Licht mit wohltuender Lichtfarbe abgeben! Die neuste Generation von Lampen mit Leuchtdioden sind dagegen noch sehr teuer und auch noch nicht so ausgreift, daß sie überall eingesetzt werden könnten.

In den Sanitärhäusern finden Sie auch ganz spezielle Therapie-Leuchten gegen die Winterdepression, die zwar nicht als Dauerleuchten geeignet sind, aber für viele Menschen, wohl dosiert eingesetzt, eine große Erleichterung der oft recht belastenden Symptome bringen.

Darüber hinaus ist das in Apotheken frei verkäufliche Johanneskraut Präparat für viel Menschen eine große Hilfe, die Winterzeit, trotz Dunkelheit gut zu überstehen, da dessen bewährter Wirkstoff, die Empfindlichkeit des Körpers für allfällige Lichteinwirkungen deutlich erhöht. Doch man muß aufpassen und sich bei dessen Einnahme vor allzuviel direkter, intensiver Sonneneinstrahlung hüten, da es sonst, auch im Winter zu einem Sonnenbrand oder einer Reizung der Augen kommen kann.

Falls Sie aber Ihre Symptome trotz regelmäßiger „Lichtduschen“ nicht bald bessern sollten, so wäre es sicherlich angeraten, wenn Sie sich Ihrem Facharzt anvertrauten, um einem möglichen Rückfall in depressive Zustände vorzubeugen.

Ich hoffe, liebe Frau Morgan, Ihnen mit diesen Hinweisen den Weg gewiesen zu haben, wie Sie Ihre so belastenden „Wintersymptome“ abmildern, oder gar ganz überwinden können und würde mich sehr freuen, wenn Sie bald auch an Ihrem Arbeitsplatz im Hause, wieder Lust und gute Laune zu frohem Schaffen spürten!

Falls Sie dazu noch Fragen haben sollten,
so stehe Ihnen gerne auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite!

Seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrem Lebensberater

Rainer.J.G.Schmidt@T-Online.de - WWW.Rainer-JGS.de – Tel. 09961/7255

Dipl. Sozialpädagoge mit Therapie-Approbation
D-94360 Mitterfels - Burgstraße 7 - Tel. 09961/7255
Ich verwende in meinen Texten die traditionelle Rechtschreibung
und das generische Maskulinum, wegen der besseren Lesbarkeit.

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben sollten, oder eine regelmäßige Beratung wünschen, so können Sie sich gerne schriftlich, oder telefonische direkt an mich wenden. - Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren - Danke!
Bewertung durch den Fragensteller:
Ihre Antwort war eine große Erleichterung für mich, da ich große Angst vor einem Rückfall hatte. Ihre Tipps waren sehr hilfreich. Vielen Dank! :-)





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