Geselligkeiten strengen mich sehr an, wie könnte ich damit besser zurecht kommen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo liebe, ungesellig Sally!
Ich kann Ihr Problem gut verstehen, denn ich bin mir auch gerne selbst ein guter Gesellschafter und genieße es genügend Zeit für mich und meine Bücher zu haben!

Aber alle extreme sind Problematisch und im Leben kommt es immer auf den goldenen Mittelweg an, wobei die Spannweite nach beiden Seiten durchaus großzügig bemessen werden darf! Aber sobald man damit bei seinen Mitmenschen gewissen Toleranz-Grenzen überschreitet und auch selbst darunter leidet, sollte man in sich gehen und am besten auch fachkundigen Rat einholen. Genau das haben Sie hier getan und ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen!

Auf Dauer kann man nur glücklich sein, wenn man in Harmonie mit seinen Mitmenschen lebt und für mich hört der Spaß auf, wenn der Partner meist allein losziehen muß, weil seine bessere Hälfte keine Lust auf Geselligkeit hat. Es ist nicht nur sehr traurig, wenn man Geselligkeiten nicht gemeinsam genießen kann und sich der eine Teil dann auf Festen wieder als Singel fühlt, sondern es könnte leicht passieren, daß er sich dann auch wieder als solcher verhält und das kann auch dem brävsten Manne schneller passieren als die vertrauensvolle Ehefrau denkt!

Es ist natürlich keine gute Lösung - wenn Sie liebe Sally - sich jetzt aus derlei Verstandesgründen zu Geselligkeiten zwingen und dort dann ihre Zeit mühsam absitzen würden, was für alle Beteiligten nur eine große Belastung, ja Quälerei wäre!

Nein, die Lösung sieht so aus, daß Sie sich ganz bewußt dem Abenteuer einer gepflegten Geselligkeit stellen, aber dabei Ihre Bedürfnisse und Ihre Wesensart auch unter diesen Umständen gerecht zu werden versuche!

Es wäre zu klären, woher Ihr unangemessene Scheu vor den „vielen potentielle Gesprächspartnern“ kommt? Fühlen Sie sich vielleicht verpflichten, unbedingt alle Leute anzusprechen, oder sich zumindest allen näheren Bekannten in gleicher Weise zu widmen?

Ich sehe hier eine soziale und kommunikative Unbeholfenheit, die unter den klar geordneten Verhältnissen Ihres beruflichen Alltages von Ihnen ganz gut gemeistert werden kann, aber auf der freien Wildbahn fangen Sie wohl an, innerlich weiche Knie zu bekommen und es nicht gelernt zu haben, die Lust an gezielter, guter, bereichernden und spannender Gesprächskultur in vollen Zügen zu genießen!

Gerade, wenn Sie gebildet und belesen sind, könnten Sie sich ja genau jene Leute raussuchen oder antesten, die für jene, Sie gerade interessierenden Themen in Frage kommen könnten. Oder Sie versuchen mal ganz neue, oder auch intimere Themen anzuschneiden, um neue Aspekte an altbekannten Persönlichkeiten zu entdecken!?

Mit selbst z.B., macht es immer ungeheueren Spaß, die Leute mit ungewohnten Themen zu verblüffen, um sie dadurch besser kennen zu lernen. Oder ich widme mich jenen Leuten, die ich am wenigsten kenne, um so neue Welten zu erschließen!

Darüber hinaus könnten Sie solche Geselligkeiten auch auflockern, indem Sie ein Gedicht, eine Kurzgeschichte oder ein Lied vortragen, oder Ihren neuesten Bauchtanz vorführen! Ich finde nämlich, daß im allgemeinen das Kulturprogramm bei vielen Festen, Feiern und anderen Zusammenkünften, oft zu kurz kommt und es immer mehr dumpftrübe Leute gibt die meinen, daß Essen, Trinken und Ratschen schon ein ausreichendes Programm für ein gute Geselligkeit sei!

Das sind natürlich nur meine speziellen Vorstellungen, die sich mit den Ihrigen nicht decken müssen, aber ich wollte Ihnen damit nur auf die 1000 und eine Möglichkeit hinweisen, wie man Geselligkeiten so gestalten und umfunktionieren kann, daß man für seine eigenen Seelenstruktur davon profitiert und andere Menschen dabei erfreut, besonders wenn man mit seinem geliebten Partner gemeinsam die „lahme Truppe“ aufmischen kann!

Doch, wie bei allem, kommt es auch hierbei vor allem auf Übung, Fantasie und Unterstützung durch die Mitmenschen an, aber die haben Sie ja durchaus, in Ihrem lieben Gatten, an dessen Verhalten und Kommunikationstechniken Sie sich ja erst einmal orientieren könnten.

Falls Ihre Menschenscheu aber tiefere Ursachen haben sollte und nicht mit so einfachen Tips und Kulturtechniken zu beheben ist, schlage ich Ihnen einige Stunden Lebensberatung in Richtung Verhaltenstherapie vor. Immer wieder kann ich dabei zu meiner großen Freude erleben, wie so mancher seelische Knoten, schon nach wenigen Stunden einfühlsamer und zielgenauer Nachforschung, Bearbeitung und praktischen Übungen platzt und man sich dann oft fragt, warum man damit so lange gewartet habe, wo es doch gar nicht weh getan hat!?

Liebe Sally, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas Mut machen und eine Richtung weisen konnte, die Sie mit gutem Gefühl bejahen und umsetzen können! Vor allem aber wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen Neugestaltung Ihrer Lebenssituation, damit Ihr Lebenskompaß in Zukunft immer in Richtung echter, unbeschwerter Freude zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer J. G. Schmidt – E-Post@Rainer-JGS.de
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
D-94360 Mitterfels – Burgstraße 7 – Tel. 09961/7255

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne auch direkt an mich wenden. - Vergessen aber Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren - herzlichen Dank und alles Gute!

Bewertung durch den Fragensteller:
Herzlichen Dank für die ausführliche Auntwort.