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Eine Freundin hat Selbstmordgedanken

Zoey (w, 17) aus Deutschland: Eine Freundin hat Selbstmordgedanken. Wir kennen uns seit ca. 5 Jahren. Sie war schon immer unglücklich, vielleicht auch depressiv. Sie deutet nun schon seit mehreren Monaten an, dass sie nicht mehr lange leben wird und dass sie keinen Lebenssinn hat und alles in ihrem Leben hasst. Sie hat sich geritzt, ich weiß aber nicht, ob sie es immernoch tut. Ich wollte Ende dieses Jahres mit ihr etwas unternehmen und sie sagte mir, dass sie sich nicht sicher sei, ob sie dann noch leben würde. Sie hält nichts von Psychologen/einer Therapie, sagt sogar, dass sie sich, bevor sie eingewiesen werden würde, umbringen würde. Ich weiß, dass ihre Eltern sie nicht zu einer Psychotherapie drängen würden. Ich bin die Einzige, die über das alles Bescheid weiß und stehe somit unter enormem Druck. Soll ich sie mithilfe der Polizei und Beweisen ihrer Suizidgedanken (Nachrichten auf dem Handy) zwangseinweisen lassen? Ich weiß nicht weiter.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Zoey,
vielen Dank für Ihr Vertrauen, gerne will ich versuchen Ihnen Ihre sehr verständliche Angst zu nehmen und einen Weg aus Ihrer Bedrängnis aufzuzeigen.

Sie schreiben, dass eine Freundin Selbstmordgedanken hat und sie schon seit mehreren Monaten andeutet, dass sie nicht mehr lange leben wird und dass Sie keinen Lebenssinn haben und alles in ihrem Leben hasst.

Ich möchte Sie bitten, Ihrer Freundin die Nummer der Telefonseelsorge 0800/ 111 0 111 – 0800/111 0 222 zu geben. Diese Nummer soll Sie anrufen, wenn es ihr schlecht geht und sie wieder Suizidgedanken hat. Dort stehen ihr rund um die Uhr kompetente Menschen zur Verfügung. .

Doch So schlimm es für Sie auch sein mag, Sie können niemand gegen seinen Willen helfen, wenn sich diese Person nicht helfen lassen will.

Denn gerade bei seelisch labilen Menschen kommt es dann manchmal zu Kurzschlussreaktionen, wie auch zur Androhung von Selbstmord. Nicht selten werden solche Andeutungen aber auch taktisch eingesetzt, um die Familie bzw. die Freunde etc. auf sich aufmerksam zu machen.

Doch trotzdem muss man solche Äußerungen immer ernst nehmen und nicht leichtfertig übergehen. Der verantwortungsvolle Umgang mit solch labilen Menschen schließt immer den Kontakt mit deren Angehörigen und engen Bezugspersonen mit ein. Daher ist es wichtig, dass Sie Kontakt zu den Eltern, Geschwistern, sonstigen Verwandten, Freunden und gegebenenfalls auch dem Hausarzt Ihrer Freundin aufnehmen und diese über das Verhalten und den Drohungen Ihrer Freundin eingehend informieren, verbunden mit der eindringlichen Bitte sich Ihrer Freundin in nächster Zeit intensiv anzunehmen, um ihr zu helfen.

Liebe Zoey, ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Worten Ihre Angst nehmen und einen Weg weisen konnte, den Sie mit gutem Gefühl gehen können. Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht.
Herzliche Grüße
Silvia Exner
(Heilpraktikerin für Psychotherapie)

P.S.: Ich würde mich freuen, wenn Sie diese kostenlose Antwort bewerten und wenn möglich auch noch kurz kommentieren – Vielen Dank und alles Gute!

Bewertung durch den Fragensteller:
Danke für die Hilfe! Ich werde versuchen, die Ratschläge umzusetzen.





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