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Ich leide an Bulimie und komme da nicht alleine raus

Ella (w, 19) aus Polen:

Hallo

Ich leide an Bulimie seit Jahren. Ich komme nicht alleine raus, möchte mich aber nicht an Familie oder Freunde wenden. Da ich momentan in einem Land studiere, wo ich die Sprache nicht sprechen kann, ist es mir unmöglich, zu einer Therapie zu gehen. Wüsste aber auch nicht, wie ich diese bezahlen sollte.

Ich weiß nicht weiter. Es wurde schlimmer, seitdem ich von zuhause ausgezogen bin. Ich kann nicht essen, ohne dass es eskaliert. Ich bin 164 cm und wiege 49 kg. Ich weiß, dass das nicht zu dick ist und trotzdem bin ich nie zufrieden.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Ella,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und Ihr Vertrauen, dass Sie uns entgegen bringen. Sie leiden bereits seit Jahren an Bulimie und spüren mittlerweile, dass Sie so nicht mehr weitermachen können und wollen.
Leider kommt gerade erschwerend hinzu, dass Sie momentan im Ausland studieren und es deshalb nicht so einfach ist, eine Therapie zu beginnen.

Es ist schon mal sehr gut, dass Sie merken, dass es so nicht weitergeht. Um ehrlich zu sein, Sie werden professionelle Hilfe benötigen, um aus der Bulimie auszusteigen. Wenn sich Ihre Erkrankung schon über Jahre hinzieht - d.h. schon sehr früh begonnen hat - ist es sogar hilfreich, wenn Sie zunächst stationär behandelt werden, bevor dann eine Weiterbetreuung ambulant erfolgen kann.

Ich kann mir vorstellen, dass Sie gern etwas anderes von mir gehört hätten. Doch da ich auch in einer therapeutischen Wohngemeinschaft für essgestörte Mädchen und Frauen als Körpertherapeutin tätig bin, kann ich Ihnen versichern, dass es tatsächlich viel multimodale Unterstützung von außen benötigt, um sich langfristig aus dieser Essstörung zu befreien. Dabei ist auch die Einbindung der Eltern wichtig. Denn die Bulimie gilt nicht nur als eine individuelle psychische Störung, sondern ist auch Ausdruck eines dysfunktionalen Familiensystems.

Die bulimische Erkrankung schädigt Ihren Körper auf Dauer und es kann sein, dass Sie irgendwann mit Folgen zu kämpfen haben. Deshalb empfehle ich Ihnen, nicht zu lange mit einer Behandlung zu warten. Vielleicht müssen Sie dazu Ihr Studium erstmal unterbrechen und/ oder den Studienort so verlegen (z.B. nach Deutschland), dass Sie dort mit einer Krankenversicherung behandelt werden können. Es wird auf jeden Fall bedeuten, Ihr Leben zu verändern.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Falls Sie noch weitere Fragen haben, können Sie sich gerne nochmal an mich wenden.

Viele Grüße aus Berlin

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung:
Es hat meine Vorahnung bestätigt





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