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Mein Sohn hat Angst, dass jemand sterben muss.

Julia (w, 39) aus Hamburg :

Guten Morgen,

mein Sohn (7 Jahre) hat seit einiger Zeit Angst, es könnte jemand sterben. Diese Woche ist es so extrem, sodass ich ihn sogar aus der Schule abholen musste. Ich fühle mich so hilflos und weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll.

Es gibt keinen Grund, es sind bisher alle gesund!
Da er vom Charakter her auch extrem sensibel und zurückhaltend ist, macht er sich auch zu sehr Gedanken über viele Dinge.
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen!

Liebe Grüße Julia R.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Julia,

Sie schreiben hier, weil Sie sich Sorgen um Ihren 7jährigen Sohn machen. Er hat neuerdings Angst, dass jemand sterben könnte. Das schränkt ihn so ein, dass er nichteinmal in der Schule bleiben kann und Sie ihn abholen müssen. Sie sind ratlos wie Sie mit der Situation umgehen sollen.

Sie versuchten nun auch schon, sich das Befinden Ihres Sohnes zu erklären - haben aber keinen Grund gefunden, da es niemanden gibt, der krank wäre und womöglich wirklich sterben könnte.

Im Außen zu suchen ist aber nur eine Möglichkeit. Ihr Sohn entwickelt sich ja auch, seine Innenwelt ist nicht starr, sondern sie verändert sich ständig. Sie schreiben er sei sehr sensibel. Vielleicht ist er ein eher phantasievolles Kind? Vor allem bei den Anthroposophen wird eine Zeit bei den Kindern beschrieben, die man 'Mitte der Kindheit' nennt. In dieser Zeit geht der Zugang zu dieser Phantasiewelt nach und nach verloren - und das Kind kommt in der Realität an. Damit wird zum ersten Mal auch der Tod wahrgenommen als das was er ist: Realität in unserem menschlichen Leben. Es macht ihm Angst, das ganz an sich heranzulassen.

Mein Rat: Fragen Sie ihn danach, was ihn beschäftigt. Erzählen Sie von sich, wie Sie damit umgehen. Aber nicht nur die Frage nach dem Tod müsste ihn in dieser Zeit vermehrt beschäftigen - es öffnen sich noch mehr Grenzen. Er bekommt jetzt von seinem Inneren her die Fähigkeit, sich ganz auf seine Umwelt einzulassen. Und dafür braucht er derzeit Ihre Hilfe, damit er sich sicher fühlt und Vertrauen haben kann. Signalisieren Sie ihm, dass Sie für ihn da sind und dass es ganz normal ist, dass man innerlich mal unsicher ist.

Es gibt auch Bücher zum Thema 'Mitte der Kindheit'. Vielleicht sind diese zusätzlich noch unterstützend für Sie beide?

Ich wünsche Ihnen beiden viel Kraft und ein gutes hineinwachsen in eine ganz neue Phase des Lebens Ihres Sohnes.

Herzlicher Gruß
Shivani Vogt

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung





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