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Mein erwachsener Sohn will nicht arbeitet und lebt bequem auf meine Kosten!

Tani (w, 44) aus Trier:

Sehr geehrte Psychologen,
ich bin eine alleinerziehende Mutter und lebe mit meinem 19-jährigen Sohn zusammen. Seit einem Jahr weigert er sich Arbeiten zu gehen, zockt die ganze Nacht und schläft am Tage.

Beim Arbeitsamt ist er jetzt als Arbeitsuchender gelöscht worden, da er sich nicht an die Termine gehalten hat und dadurch fällt jetzt auch das Kindergeld weg. Ihm macht das nichts aus, denn ich arbeite ja und verdiene für ihn das Geld.

Alle Gespräche mit meinem Sohne führen ins Leere, da er sich im Rechte glaubt und meint, dass ich ja für ihn aufkommen müsse bis er 25 Jahre alt sei!

Muss ich das wirklich? Ich bin berufstätig und kann mir auf Dauer die hohe Miete nicht leisten und würde auch gerne zu meinem Partner ziehen. Bin ich wirklich verpflichtet, die Faulheit meines gesunden Sohne zu unterstützen?

Ein weiteres zusammen leben mit ihm, möchte ich mir eigentlich nicht weiter zumuten. Ich bitte dringend um Rat und Hilfe, wofür ich mich im Voraus schon mal sehr herzlich bedanke! Tani


Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau Tani,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten! Gerne will ich versuchen Ihnen einen Weg zur Befreiung aus dem so ungesunden und vampirhaften Klammerverhalten Ihres Sohnes zu zeigen.

So wie Ihnen, ergeht es heute leider immer mehr besorgten Eltern mit ihren gesunden, erwachsenen, aber faulen, verwöhnten und selbstsüchtigen Kindern, die aufgrund unseres, so noch nie dagewesenen Wohlstandes und der übermäßigen Freiheit auf allen Ebenen, oft auch noch lange nach Erreichen der Volljährigkeit auf Kosten Ihrer Eltern und der Allgemeinheit recht bequem leben, sich einfach dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen und sich statt dessen lieber mit exzessiven Medienkonsum, Zocken, Drogen und anderen unguten Verhaltensweisen betäuben und somit ihren eigentlichen gesunden Lebensaufgaben systematisch verweigern und darüber hinaus meist auch noch höchst respektlos, frech und fordernd auftreten!

Sie, liebe Tani, sind als Elternteil keineswegs verpflichtet Ihren Sohn bis zum 25. Lebensjahr zu unterstützen, wenn er seinen Teil der Verantwortung nicht übernimmt und sich auf die Faule Haut legt, anstatt zu arbeiten und sich um seinen Unterhalt und sein Fortkommen zu bemühen! Dies haben Sie offensichtlich schon viel zu lange zugelassen, anstatt dem überreifen Säugling endlich die nährende und wärmende Mutterbrust zu entziehen und mit einem kräftigen Ruck aus dem Nest zu schubsen, wie uns das zum Beispiel die die lebenstüchtigen Singvögel so treffend vormachen!

Es hat sich schon lange gezeigt und ist unter Psychologen allgemein anerkannt, daß bei solchen Totalverweigerern und suchtgefährdeten jungen Erwachsenen, nur die konsequente, gesunde Härte zu einer guten Lösung führen kann!

Wenn noch Hoffnung auf Einsicht und Besserung besteht, dann kann man versuch durch ein Schrittweises vorgehen z.B. durch Sperrung des Internetzuganges, Taschengeldentzug, Stromabschaltung usw., die Motivation zum Geldverdienen und zur Begründung eines eigenen Hausstandes zu erhöhen. Verspricht dies aber keinen Erfolg, dann wäre der nächste, möglichst zeitnahe Schritt, die mündliche und schriftlich Androhung und letztlich konsequente Durchsetzung des hochkantigen Rauswurfes, aus dem schon viel zu lange genutzten, allzu warmen und sicheren elterlichen Neste!

Geben Sie Ihrem Sohn vielleicht noch 2-3 Wochen Zeit, um sich mit Hilfe der Ämter und vielleicht auch mit Unterstützung eines gemeinnützigen Wohlfahrtsverbandes (AWO, Caritas, Diakonie usw.) Wohnung und Arbeit zu suchen. Falls er darauf nicht reagieren sollte, so könnten Sie ihm umgehend Hausverbot erteilen, das Wohnungsschloß auswechseln lassen und dem jungen Manne zum Abschied noch die Adressen des Sozialamtes und der Caritas, oder anderer Hilfsorganisationen in die Hände drücken. Im Notfall hilft Ihnen auch die Polizei, das Hausverbot durchzusetzen!

In Ihrem Falle, sind Sie ja sogar in der glücklichen Lage zu Ihrem neuen Lebenspartner ziehen zu können und sollten dies auch umgehend tun! Sie könnten dann ohne schlechtes Gewissen, ihren erwachsenen Sohn in der bereits gekündigten Wohnung zurücklassen. Am Ende der Kündigungsfrist wird dann der Hausbesitzer schon Mittel und Wege finden, dem jungen Manne die Türen zur weiten Welt zu öffnen!

Dies wäre dann für Ihren Sohn eine zwar ziemlich kalte, aber doch sehr heilsame und belebende Dusche, denn erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, bequemen sich heute erfahrungsgemäß so manche, längst erwachsene junge Menschen, ihre eigenen Flügel auszubreiten, um sich endlich den belebenden Winden des Lebens um die Nase wehen zu lassen und das selbständige Fliegen, bzw. Leben zu erlernen!

Sie brauchen sich auch dann um das leibliche Wohl Ihres Sohnes keine übermäßigen Sorgen machen, denn in unserem so gut organisierten Deutschland muß niemand auf der Straße übernachten, oder gar Hunger leiden. Selbst in der Nacht, oder am Wochenende, wenn die Ämter geschlossen sind, gibt es jederzeit die Möglichkeit sich von der nächsten Polizeistation in ein Notquartier einweisen zu lassen und das Übrige wäre dann am nächsten Tage mit den Sozialamt zu regeln.

Ich habe schon oft erlebt, daß dermaßen aus dem Nest geschubste Flugverweigerer, nach einer gewissen Übergangszeit dann aufrichtig dankbar waren, weil sie alleine sonst nie den Absprung geschafft hätten und jetzt stolz drauf sind, ihr Leben selbständig und erfolgreich zu meistern!

Falls Ihr Sohn aufgrund seiner exzessiven Spielsucht wirklich schon ernstlich krank sein sollte und einer Therapie bedarf, so wäre hier eine Stationäre Behandelung in einer der vielen psychosomatischen Kliniken zu empfehlen zu der ihn sein Hausarzt überweisen könnte.

In jedem Fall aber wäre der Verbleib Ihres Sohnes im häuslichen und elterlichen Umfeld die allerschlechteste Lösung, weil dies nach aller Erfahrung nur dazu führen würde, daß er immer weiter in die selbstgewählte Isolation und Lebensuntüchtigkeit abrutscht und dabei die sehr reale Gefahr besteht, daß dann auch die nahen Angehörigen schweren Schaden leiden!

Liebe Tani, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten wieder etwas Mut machen und eine neue Richtung weisen konnte! Vor allem aber wünsche ich Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei den jetzt so dringend notwendigen nächsten Schritten der gesunden Härte, um Ihrem Sohn endlich den Start ins selbständige Leben zu ermöglichen!

Mit der Bitte um eine baldige Bewertung dieser kostenlosen Antwort
Grüße ich Sie für heute recht herzlich als Ihr

Psychomeda-Berater Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit staatl. Therapie-Erlaubnis
Rainerjg@T-Online.de – www.Rainer-JGS.de

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben oder eine Beratung wünschen, so können Sie sich schriftlich oder telefonisch unter 09961/7255 gerne direkt an mich wenden. Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und kurz zu kommentieren, denn ich wüßte doch sehr gerne, ob ich Ihnen mit meiner Antwort helfen konnte. Herzlichen Dank und alles Gute!

Bewertung:
Vielen Dank für Ihre Antwort, die sehr schnell kam...Toll das es so Menschen wie Sie gibt die einen mit Rat und Tat zur Seite stehen.Vlg Tani

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