Ich will meiner Tochter helfen, indem ich zu ihr ziehe, aber ich erreiche sie nicht
Freude (w, 66) aus Dransfeld:
Meine Tochter hat Zwillinge 1Jahr alt, G. und E. E. hat Noonan Gendefekte. Meine Tochter versorgt ihre Kinder hauptsächlich allein.
Mein Schwiegersohn und meine Tochter lieben ihre Kinder, aber die Beziehung
zwischen den Eltern ist sehr angespannt. Meine Tochter beschreibt sein Verhalten ihr gegenüber als zusätzliche seelische Belastung, weil er sie behandelt wie eine Angestellte, d.h.anweisend, destruktive Kritik, hält getroffene Absprachen nicht ein und übernimmt die Versorgung der Kinder nur, wenn er sich entsprechend fühlt. Ich selbst erlebe ihn als überfordert und er reagiert auf Kritik abweisend und er entscheidet fachlich nicht ausreichend begründet. Meine Anwesenheit duldet er, meine Kritik wird ignoriert.
Meine Tochter ist erschöpft und ich bin sehr besorgt, weil sie auf Dauer die Belastungen nicht verkraften kann. Ich habe sie gebeten psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber sie verdrängt und ich erlebe wie sie immer weiter ihre Energie mobilisiert um für die Kinder, Haushalt, Termine, Förderungen, fachliche Weiterbildung, soziale Kontakte erhalten usw. will, aber sich selbst aus den Augen verliert.Sie ist der Meinung, dass alles gut wird.
Sie wünscht sich, dass ich von meinem Wohnort zu ihr ziehen soll. Das werde ich, weil ich meine Tochter und die Zwillinge liebe. Ich will meine Tochter nicht zu Entscheidungen drängen, aber allein schaffe ich es nicht sie zu erreichen, weil sie Hilfe braucht!?
Meine Tochter hat Zwillinge 1Jahr alt, G. und E. E. hat Noonan Gendefekte. Meine Tochter versorgt ihre Kinder hauptsächlich allein.
Mein Schwiegersohn und meine Tochter lieben ihre Kinder, aber die Beziehung
zwischen den Eltern ist sehr angespannt. Meine Tochter beschreibt sein Verhalten ihr gegenüber als zusätzliche seelische Belastung, weil er sie behandelt wie eine Angestellte, d.h.anweisend, destruktive Kritik, hält getroffene Absprachen nicht ein und übernimmt die Versorgung der Kinder nur, wenn er sich entsprechend fühlt. Ich selbst erlebe ihn als überfordert und er reagiert auf Kritik abweisend und er entscheidet fachlich nicht ausreichend begründet. Meine Anwesenheit duldet er, meine Kritik wird ignoriert.
Meine Tochter ist erschöpft und ich bin sehr besorgt, weil sie auf Dauer die Belastungen nicht verkraften kann. Ich habe sie gebeten psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber sie verdrängt und ich erlebe wie sie immer weiter ihre Energie mobilisiert um für die Kinder, Haushalt, Termine, Förderungen, fachliche Weiterbildung, soziale Kontakte erhalten usw. will, aber sich selbst aus den Augen verliert.Sie ist der Meinung, dass alles gut wird.
Sie wünscht sich, dass ich von meinem Wohnort zu ihr ziehen soll. Das werde ich, weil ich meine Tochter und die Zwillinge liebe. Ich will meine Tochter nicht zu Entscheidungen drängen, aber allein schaffe ich es nicht sie zu erreichen, weil sie Hilfe braucht!?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Ratsuchende,danke für das Vertrauen, mit dem Sie sich an uns wenden.
Ja, das ist in der Tat eine schwierige und verfahrene Situation. Ich kann Ihre Liebe und die Sorge um die Tochter und die Enkel sehr gut nachvollziehen. Sicher haben Sie Recht damit, dass sich Ihre Tochter erschöpft, wenn sie versucht, allen und allem gerecht zu werden. Und sicher ist es so, dass ein überforderter Partner an der Seite eher eine Belastung als eine Entlastung ist. Das alles sehen Sie ganz richtig.
Zugleich ist es auch so, dass Ihre Tochter erwachsen ist und damit auch voll verantwortlich für Ihre Entscheidungen und Ihre Lebensführung! Das ist eine der schwierigsten Aufgaben für Eltern, ihren erwachsenen Kindern die eigenen Entscheidungen und die eigenen Lebenserfahrungen zuzumuten.
Wenn Sie zu Ihrer Tochter ziehen, seien Sie sich darüber bewußt, dass Sie sich damit in eine kooabhängige Beziehung zu Ihrer Tochter begeben. Ihr Wunsch, so gut und richtig dieser auch ist, Ihre Tochter möge sich professionelle Unterstützung holen, ist ja auch ein Wunsch nach eigener Entlastung. Verstehen Sie mich richtig: wir sprechen hier über eine Situation, die für alle Beteiligten, aber besonders für Sie als liebende Mutter und Oma extrem schwierig ist!
Das eigene Kind seiner Selbstverantwortlichkeit zu überlassen. Das geht nur, wenn Sie sich nicht einspannen und in das Familiensystem Ihrer Tochter hineinmanövrieren lassen.
Wenn Sie zu Ihrer Tochter ziehen, so wird das, aus meiner Sicht, für niemanden wirklich gut sein. Ihr Schwiegersohn wird Sie dafür hassen, seine Beziehung zu Ihrer Tochter wird sich dadurch verschlechtern, Ihre Tochter wird dadurch ihr selbstausbeuterisches Verhalten weiter verstärken können, und Sie werden zwischen alle Stühlen und alle Fronten geraten. Ihre Enkel werden in einem ungesunden, kooabhängigen Familiensystem aufwachsen.
Wenn Sie zu Ihrer Tochter ziehen, dann behalten Sie zumindest Ihre eigene Wohnung bei. Und behalten Sie meine Worte im Hinterkopf. Es wird der Zeitpunkt kommen, da werden Sie sich daran erinnern und sie werden Ihnen dann Kraft geben. Auch wenn Sie sie jetzt möglicherweise ablehnen.
Sie können Ihre Tochter nur erreichen, indem Sie Stärke zeigen. Doch wenn Sie (auch wenn es aus Liebe geschieht) zu ihr ziehen, um ihr zu helfen, zeigen Sie Schwäche. Dann wirken Sie an einem ungesunden Familiensystem mit, das nicht mal Ihr eigenes ist. Bedenken Sie das und behalten Sie das im Hinterkopf.
Schauen Sie sich einige Videos auf meinem Youtube Kanal Trauma Therapie an: https://www.youtube.com/c/TraumaTherapie. Vor allem sind die Videos in der Playlist „NARM – die 5 Kernressourcen“ für Sie interessant. Zudem empfehle ich Ihnen das Buch „Entwicklungstrauma heilen“ von Laurence Heller.
Ich bin davon überzeugt, dass das dort vermittelte Wissen Ihnen die Augen weiter öffnen und Sie für das Thema sensibilisieren wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Alles Gute für Sie und die Zwillinge!
Ihre Marion Weber
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