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Was tun bei Depression?

Klein-Adlerauge (w, 30) aus Poettmes: Hallo. Leide seit über 10 Jahren immer wieder unter Depressionen, nehme auch Medikamente ein, aber ich bin manchmal nicht sicher, ob das alles so o. k. ist.

Entwickle immer mehr Ängste, habe teilweise - glaube ich - seltsames Verhalten (z. B. muss ich Türen und Fenster wirklich schliessen, damit nachts niemand rein kann). Schlafe viel, bin trotzdem völlig erschöpft. Konnte nach dem Aufstehen gleich weiter schlafen. Auch mit weniger Schlaf fühle ich mich nicht besser. Blutwerte sind aber o. k. Habe viele Therapiestunden hinter mir, doch fühle mich nicht besser.

Habe das Gefühl, dass ich mein komplettes Leben aufarbeiten müsste. Aber Therapeuten reden immer über den aktuellen Zustand. Habe oft Gedanken an den Tod, will mich aber nicht umbringen, aber das Thema verfolgt mich ständig. Weiss nicht, was ich tun soll! Brauche Hilfe.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Klein-Adlerauge,

Sie beschreiben sehr eindrücklich das Erleben bei einer Depression, die Hoffnungs- und Antriebslosigkeit, die Müdigkeit und Unruhe.

Anscheinend befinden Sie sich schon in Behandlung, sowohl medikamentös als auch psychotherapeutisch. Diese Kombination hat sich bei schwereren depressiven Störungen bewährt, kann in einer depressiven Episode aber durchaus auch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis der gewünschte Erfolg eintritt.

Sie leiden schon sehr lange (10 Jahre) an wiederkehrenden depressiven Episoden, haben Sie mit Ihrem behandelnden Psychiater die bisherigen Behandlungsansätze und ihre Erfolge ausgewertet?

Bei Depressionen, die auf bewährte Therapien nicht ansprechen, gibt es andere Ansätze wie Lithiumsalze, Elektrokrampftherapie oder der sog. 'Hirnschrittmacher', doch sind dies alles aufwendige Verfahren mit zum Teil schweren Nebenwirkungen.

Ihr Wunsch scheint in einer 'Aufarbeitung der Lebensgeschichte' zu bestehen. Haben Sie mit Ihrem Therapeuten darüber ausführlich gesprochen? Viele Depressionstherapien arbeiten verhaltensorientiert, da eine analytische Arbeit - so, wie Sie sie wünschen - oft zu anstrengend für den Klienten ist.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten über alternative Behandlungsansätze. Mit ärztlicher Absprache können Sie auch eine Therapie bei einem Heilpraktiker (für Psychotherapie) beginnen, oft werden dort andere Verfahren und Ansätze praktiziert als im klinischen Kontext, die die individuellen Bedürfnisse stärker berücksichtigen können.

Depressive Störungen gehören zu den größten Herausforderungen, denen sich eine Person stellen kann. Vielleicht liegt eine elementare Aufgabe Ihres Lebens genau darin, diese Herausforderung anzunehmen, indem Sie nach dem Sinn und der Bedeutung Ihrer Niedergeschlagenheit suchen. Die individuelle und wertschätzende Haltung eines Therapeuten sollte eine elementare Voraussetzung für diese Suche sein. Nehmen Sie bitte diesbezüglich noch einmal Gespräche mit Ihren derzeitigen Behandlern auf.

Bitte verlieren Sie nicht den Mut, sondern schreiben wieder hier im Forum, wenn Sie nicht weiterwissen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Holger Nikolai
- Heilpraktiker f. Psychotherapie -
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke fürs beantworten werde das Angebot gerne weiterleiten.





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