Kann ich von einer Depression geheilt werden?
Lisa (w, 17) aus Niedersachsen:
Hallo.
Ich bin 17 Jahre alt und schneide mich seit knapp zwei Jahren.
Meine Mutter leidet schon jahrelang an einer Depression und mein Vater war ein schwerer Alkoholiker, dadurch das beide mit sich selber beschäftigt waren, haben wir (meine Geschwister und ich) keine liebevolle Kindheit gehabt. Im Kindesalter habe ich den Hass und die Wut von meiner Mutter zu spüren bekommen (Körperlich und Seelisch). Im Alter zwischen 11 - 15 Jahren bin ich des öfteren von einem Mann in meinem Umfeld sexuell Missbraucht worden. Zudem haben sich meine Eltern vor ca. 7 Jahren scheiden lassen und ich habe seit knapp einem Jahr keinen Kontakt mehr zu meinem Vater.
Ich bin jetzt seit ca. einem halben Jahr in phychiatrischer Behandlung und mach seit kurzen eine ambulante Therapie. Sie sagten, ich habe eine mittlere bis schwere Depression, bin stark suizidgefährdet und habe eine Psychose. Tabletten nehme ich jetzt seit ungefähr drei Monaten. Man hat mir empfohlen eine stationäre Therapie anzufangen - was halten Sie davon?
Und kann man Depression überhaupt vollständig heilen? Kann man irgendwann wieder ein 'normaler' Mensch werden, indem man nicht mehr solche schrecklichen Gedanken und Alpträume (die einen jagen!) hat? Und kommt man irgendwann vom Schneiden (=ritzen) los?
Vielen dank für ihre Antwort.
Hallo.
Ich bin 17 Jahre alt und schneide mich seit knapp zwei Jahren.
Meine Mutter leidet schon jahrelang an einer Depression und mein Vater war ein schwerer Alkoholiker, dadurch das beide mit sich selber beschäftigt waren, haben wir (meine Geschwister und ich) keine liebevolle Kindheit gehabt. Im Kindesalter habe ich den Hass und die Wut von meiner Mutter zu spüren bekommen (Körperlich und Seelisch). Im Alter zwischen 11 - 15 Jahren bin ich des öfteren von einem Mann in meinem Umfeld sexuell Missbraucht worden. Zudem haben sich meine Eltern vor ca. 7 Jahren scheiden lassen und ich habe seit knapp einem Jahr keinen Kontakt mehr zu meinem Vater.
Ich bin jetzt seit ca. einem halben Jahr in phychiatrischer Behandlung und mach seit kurzen eine ambulante Therapie. Sie sagten, ich habe eine mittlere bis schwere Depression, bin stark suizidgefährdet und habe eine Psychose. Tabletten nehme ich jetzt seit ungefähr drei Monaten. Man hat mir empfohlen eine stationäre Therapie anzufangen - was halten Sie davon?
Und kann man Depression überhaupt vollständig heilen? Kann man irgendwann wieder ein 'normaler' Mensch werden, indem man nicht mehr solche schrecklichen Gedanken und Alpträume (die einen jagen!) hat? Und kommt man irgendwann vom Schneiden (=ritzen) los?
Vielen dank für ihre Antwort.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Lisa,
was Du erlebt hast ist wirklich schrecklich. Du hattest wie Du schreibst keine liebevolle Kindheit und entsprechend ist Dein gesamtes System überfordert. Du leidest heute an einer Depression mit psychotischen Symptomen und warst oder bist suizidgefährdet. Was kann ein Mensch eigentlich alles ertragen, bis er oder seine Psyche zusammenbricht?
Zum Glück bist Du nun in Behandlung. Zum Glück hast Du nun Hilfe. Zum Glück gibt es jetzt Menschen, die Dir helfen, dass Du von all der Last aus der Vergangenheit mit jedem Tag ein wenig mehr entlastet wirst.
Du möchtest wissen was ich einer stationären Therapie halte? Diese Frage kann ich nicht so oder so beantworten. Wichtig ist, dass Du Dich voll und ganz dafür entscheidest. Dann kann es Dir sehr viel bringen. Wenn Du Dich verschließt, dann kann auch dort nicht viel passieren. Du brauchst auch ein wenig Mut, Dich dem zu stellen. Und ja - dann ist es tatsächlich möglich, von einer Depression und sogar von einer Psychose vollständig geheilt zu werden. Ich hänge unten einen Link an mit einem Buchtipp. Bitte lies das. Es heißt 'Morgen bin ich ein Löwe' und die Autorin war selber von einer Depression und einer Psychose betroffen. Sie schreibt von ihrer Zeit als sie stationär in Therapie war. Heute ist diese Frau selber Psychotherapeutin. Sie hat es - noch während dem letzten Abschnitt ihrer Erkrankung begonnen - geschafft, Psychologie zu studieren und unterstützt heute selber Patienten, die stationär in der Klinik sind.
Informationen übers Ritzen bekommst Du auf der Seite www.rotelinien.de
Auch vom Ritzen ist es möglich, wieder los zu kommen. Wenn Du in der Therapie gelernt hast, mit den heftigen Gefühlen anders umzugehen als Dich zu schneiden, dann ist der Zeitpunkt gekommen, da Du dies auch willentlich lassen kannst. Dann kannst Du Dich entscheiden und der Ritzdruck fällt langsam weg.
Es ist gut, dass Du Dich der Frage stellst, ob Du stationär gehen möchtest. Ich finde es auch mutig, dass Du Dich hier meldest. Du hast sehr viel schlimmes erlebt. Das zeigt, dass Du auch viel Kraft in Dir hast. Nütze sie. Höre in Dich hinein und fühle was Du willst. Höre auch in Dich hinein und spüre wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Gehe Deinen Weg und gehe ihn unbeirrbar. Du wirst sehen, dass es sich lohnt.
Und ich wünsche Dir viel Mut und Kraft dazu.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
was Du erlebt hast ist wirklich schrecklich. Du hattest wie Du schreibst keine liebevolle Kindheit und entsprechend ist Dein gesamtes System überfordert. Du leidest heute an einer Depression mit psychotischen Symptomen und warst oder bist suizidgefährdet. Was kann ein Mensch eigentlich alles ertragen, bis er oder seine Psyche zusammenbricht?
Zum Glück bist Du nun in Behandlung. Zum Glück hast Du nun Hilfe. Zum Glück gibt es jetzt Menschen, die Dir helfen, dass Du von all der Last aus der Vergangenheit mit jedem Tag ein wenig mehr entlastet wirst.
Du möchtest wissen was ich einer stationären Therapie halte? Diese Frage kann ich nicht so oder so beantworten. Wichtig ist, dass Du Dich voll und ganz dafür entscheidest. Dann kann es Dir sehr viel bringen. Wenn Du Dich verschließt, dann kann auch dort nicht viel passieren. Du brauchst auch ein wenig Mut, Dich dem zu stellen. Und ja - dann ist es tatsächlich möglich, von einer Depression und sogar von einer Psychose vollständig geheilt zu werden. Ich hänge unten einen Link an mit einem Buchtipp. Bitte lies das. Es heißt 'Morgen bin ich ein Löwe' und die Autorin war selber von einer Depression und einer Psychose betroffen. Sie schreibt von ihrer Zeit als sie stationär in Therapie war. Heute ist diese Frau selber Psychotherapeutin. Sie hat es - noch während dem letzten Abschnitt ihrer Erkrankung begonnen - geschafft, Psychologie zu studieren und unterstützt heute selber Patienten, die stationär in der Klinik sind.
Informationen übers Ritzen bekommst Du auf der Seite www.rotelinien.de
Auch vom Ritzen ist es möglich, wieder los zu kommen. Wenn Du in der Therapie gelernt hast, mit den heftigen Gefühlen anders umzugehen als Dich zu schneiden, dann ist der Zeitpunkt gekommen, da Du dies auch willentlich lassen kannst. Dann kannst Du Dich entscheiden und der Ritzdruck fällt langsam weg.
Es ist gut, dass Du Dich der Frage stellst, ob Du stationär gehen möchtest. Ich finde es auch mutig, dass Du Dich hier meldest. Du hast sehr viel schlimmes erlebt. Das zeigt, dass Du auch viel Kraft in Dir hast. Nütze sie. Höre in Dich hinein und fühle was Du willst. Höre auch in Dich hinein und spüre wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Gehe Deinen Weg und gehe ihn unbeirrbar. Du wirst sehen, dass es sich lohnt.
Und ich wünsche Dir viel Mut und Kraft dazu.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
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