Wäre es meine Aufgabe, zwischen meiner Mutter und meiner Schwester zu vermitteln?
Merle34 (w, 34) aus Speyer:
Meine Frage bezieht sich auf meine Rolle in einem Konflikt zwischen meiner Schwester (38) und meiner Mutter (64). Ich (34) höre mir beide Seiten an und sitze zwischen den Stühlen. Beide leben in unmittelbarer Nachbarschaft, ich wohne ca. 200 km weit weg.
Meine Mutter passt ca. 4-5 Mal die Woche auf die 2 Kinder meiner Schwester auf, hilft wo sie nur kann, sagt nie nein. Sie vermisst Dank und Verständnis von meiner Schwester, die wiederum alles für selbstverständlich hält, völlig überfordert ist, eine unglückliche Beziehung führt und psychisch labil ist. Ihr Verhalten gegenüber meiner Mutter ist hochgradig unverschämt.
Meine Mutter ist lieb + nachsichtig, mischt sich aber penetrant in die Belange meiner Schwester ein. Teils aus Fürsorge, teils aus Neugier + weil sie das Gefühl genießt, durch das Aufpassen Macht + Einfluss zu haben. Das bringt meine Schwester auf die Palme.
Ich halte mich zurück, weil ich beide mag und denke, dass beide zu stur sind, um die Perspektive der anderen einzunehmen.
Würde ich meiner Schwester sagen, dass unsere Mutter es stört, dass sie seit 7 Jahren ungefragt Kindermädchen spielt und sich ihre Rente anders vorgestellt hat, würde meine Schwester aus allen Wolken fallen und meinen Eltern vllt. den Kontakt zu den Kindern verwehren. Bei meiner Mutter sehe ich wenig Chancen auf Einsicht bzgl. ihres Verhaltens. Wenn man sagt, dass sie sich hier und da vllt. etwas mehr zurückhalten sollte, leugnet sie sofort alles.
Wäre es meine Aufgabe zu vermitteln?
Herzlichen Dank
Meine Frage bezieht sich auf meine Rolle in einem Konflikt zwischen meiner Schwester (38) und meiner Mutter (64). Ich (34) höre mir beide Seiten an und sitze zwischen den Stühlen. Beide leben in unmittelbarer Nachbarschaft, ich wohne ca. 200 km weit weg.
Meine Mutter passt ca. 4-5 Mal die Woche auf die 2 Kinder meiner Schwester auf, hilft wo sie nur kann, sagt nie nein. Sie vermisst Dank und Verständnis von meiner Schwester, die wiederum alles für selbstverständlich hält, völlig überfordert ist, eine unglückliche Beziehung führt und psychisch labil ist. Ihr Verhalten gegenüber meiner Mutter ist hochgradig unverschämt.
Meine Mutter ist lieb + nachsichtig, mischt sich aber penetrant in die Belange meiner Schwester ein. Teils aus Fürsorge, teils aus Neugier + weil sie das Gefühl genießt, durch das Aufpassen Macht + Einfluss zu haben. Das bringt meine Schwester auf die Palme.
Ich halte mich zurück, weil ich beide mag und denke, dass beide zu stur sind, um die Perspektive der anderen einzunehmen.
Würde ich meiner Schwester sagen, dass unsere Mutter es stört, dass sie seit 7 Jahren ungefragt Kindermädchen spielt und sich ihre Rente anders vorgestellt hat, würde meine Schwester aus allen Wolken fallen und meinen Eltern vllt. den Kontakt zu den Kindern verwehren. Bei meiner Mutter sehe ich wenig Chancen auf Einsicht bzgl. ihres Verhaltens. Wenn man sagt, dass sie sich hier und da vllt. etwas mehr zurückhalten sollte, leugnet sie sofort alles.
Wäre es meine Aufgabe zu vermitteln?
Herzlichen Dank
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Merle34,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Um gleich mit Ihrer Frage zu beginnen: Nein, es ist nicht Ihre Aufgabe zu vermitteln. Sowohl Ihre Schwester als auch Ihre Mutter sind erwachsen und eigenständige Menschen, die Ihre Wünsche und Bedürfnisse miteinander verhandeln könnten.
Wichtig ist zu sehen, dass der scheinbare Konflikt auch beiden Seiten dienlich ist. Selbst wenn es von außen betrachtet nicht so aussieht, weil beide sich beklagen.
Ihre Mutter passt auf die Kinder Ihrer Schwester auf und übernimmt dadurch eine Rolle, in der sie teilweise auch Macht und Einfluss genießt. Vordergründig mag sie fürsorglich sein und sich aufopfern. Doch sie folgt auch eigenen Bedürfnissen und sichert sich damit die Zugehörigkeit zu der Familie Ihrer Schwester.
Ihre Schwester ist psychisch labil, lebt in einer unglücklichen Beziehung und fühlt sich von allem überfordert. Die Hilfe Ihrer Mutter ist unentbehrlich für sie, vermutlich würde alles zusammenbrechen ohne diese Unterstützung.
Sowohl Ihre Schwester als auch Ihre Mutter sind gefangen in dieser wechselseitigen Dynamik von Bedürftigkeit und Abhängigkeit. Dazu gehört, dass Ihre Mutter den Dank vermisst und Ihre Schwester die Einmischung kritisiert. Ihre Schwester verhält sich gegenüber Ihrer Mutter unverschämt und Ihre Mutter respektiert nicht deren Grenzen. Vielleicht hat sich dies bereits lebensgeschichtlich in früheren Jahren entwickelt - ich nehme an, es gibt einen tieferen Konflikt zwischen den beiden.
Sobald eine von beiden deutlich signalisiert, dass sie etwas verändern möchte, können Sie Ihre Hilfe und Unterstützung anbieten. Doch momentan tun Sie genau das Richtige, Sie halten sich zurück. Wenn Sie selbst sich bewusst machen, dass beide diese Form der Bindung und Verstrickung wollen und darüber Stabilität erfahren, können Sie vielleicht noch mehr emotionalen Abstand dazu einnehmen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung: 



Ich danke Frau Wagner von Herzen für ihre Zeilen. Es waren klare Worte, die mir eine große Last von den Schultern genommen haben. Danke.





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