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Soll ich die Beziehung beenden?

Felicitas (w, 32) aus Bad Elster : Habe 2 Kids (8+10 J.),seit 6 J.getrennt vom Vater der Kids und seit 2 Jahren neu liiert,leider nicht mehr glücklich aufgrund unzähliger Streits.Wir führen eine We-Beziehung,haben nur wenig schöne Momente,da mein Handeln,ob Kindererziehung betreffend,ob meine Jobsituation (mit der ich selbst seit 7 Jahren zufrieden bin), oder mit Alltagssituationen umgehe,permanent kritisiert wird u.es IMMER Verbesserungsvorschläge gibt, über die ich zu Beginn unserer Beziehung noch dankbar war,heute jedoch das Gefühl habe,nicht mehr ich selbst zu sein,sondern mich zu einem Menschen hab manipulieren lassen,der meinem Partner trotz aller Anstrengung nie gerecht werden kann.Ich bin mir sicher,dass er mich liebt,nicht umsonst fährt er jede Woche 1000 km für uns. Er unterstützt auch mit Strenge die Kindererziehung,was ich nicht als negativ empfand,bis ich mit der Lehrerin meiner Tochter sprach.Ihr Eindruck:mein Kind leide unter meinem Partner,kann sich nicht konzentrieren,lacht kaum noch.Habe bereits mehrfach versucht,die Beziehung zu beenden,was seinen Kampfgeist weckte u.mich wieder weich werden ließ bis zur nächsten Eskalation.Ich weiß,dass er es selbst momentan nicht einfach hat.Er muss sich beruflich umorientieren u.anstelle sich zu bewerben,betäubt er immer regelmäßiger seine Ängste mit Alkohol.Das macht mir Angst,da der Versuch ihn zu motivieren,sich psych.Hilfe zu suchen, abgetan wird mit,ich würde ihn nicht verstehen.Muss ich ihn fallen lassen und die Trennung durchziehen?Meinem Sohn würde es das Herz brechen,er bewundert ihn.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Felicitas,

Sie fragen sich, ob es besser ist, die Beziehung zu ihrem Partner zu beenden, weil Sie unter den vielen Streitigkeiten leiden und auch Ihre Tochter anscheinend unter der Strenge Ihres Partners leidet.

Vielleicht kann es Ihnen helfen, zu einer guten Entscheidung zu finden, wenn Sie sich ein paar Fragen zu beantworten:

Was hat Sie ursprünglich an Ihrem Partner fasziniert und was haben Sie an ihm geliebt?
Wie viel davon ist heute noch da?

Sie schreiben, am Anfang haben Sie seine Kritik und seine Verbesserungsvorschläge noch schätzen können. Was hat sich geändert?
Kann es sein, dass Ihr Partner glaubt, dass Sie von ihm erwarten, dass er 'Lösungen' für Sie findet?
Wie wäre es, wenn Sie seine Vorschläge nur als Idee nehmen könnten und sich dadurch nicht gedrängt fühlen müssten?
Wie wäre es, wenn Sie ihm sagen würden, dass Sie gerne möchten, dass er Ihnen zuhört und mit Ihnen darüber spricht, Ihnen aber keine Ratschläge/Verbesserungsvorschläge mehr gibt?
Wie würde es Ihnen gehn, wenn er das umsetzen könnte?
Können Sie mit Ihrem Partner über Ihre Wünsche und Bedürfnisse sprechen?

Wie empfinden Sie sein Engagement in der Kindererziehung? Wie wäre es für Sie, wenn er sich da mehr zurück halten würde?
Sollte es der Fall sein, dass er die Kinder grob anschreit oder gar schlägt bzw. extreme Strafen benutzt, ist es wichtig, dass Sie Ihre Kinder vor ihm schützen. Hat er einen liebevollen Umgang mit Ihrer Tochter? Können Sie mit ihr darüber reden, wie sie seine 'Strenge' empfindet?

Wenn Sie an die Zukunft denken:

Was müsste sich ändern, damit Sie wieder eine Beziehung führen könnten, in der sie glücklich sind?

Wie würde es Ihnen gehn, wenn Sie sich (friedlich und resprektvoll) trennen könnten und Sie frei wären?

Wie und wo sehen Sie sich in ein paar Jahren?

Wenn Sie sich wünschen, dass Ihre Beziehung sich wieder verbessert, würde ich Ihnen regelmäßige Gespräche über Ihre Wünsche und Bedürfnisse, die Betonung von schönen gemeinsamen Erlebnissen und am besten auch eine Paartherapie als Unterstützjg empfehlen (oder ein Paarcoaching, wenn das für Ihren Partner leichter zu akzeptieren wäre). Außerdem ist es wichtig, das Thema Alkohol zu beobachten. Sie können sich von einer unabhängigen Beratungsstelle zu diesem Thema informieren und herausfinden, ob es sich bei dem Alkoholkonsum bereits um Abhängigkeit handelt und sich da entsprechend beraten lassen.

Wenn Sie sich für eine Trennung entscheiden, dann ziehen sie sie konsequent durch. Holen Sie sich vielelleicht Hilfe von Freunden oder Familienmitgliedern, die sie unterstützen, das auch druchzuziehen.

Sie sollten nicht wegen Ihrem Sohn bei Ihrem jetzigen Partner bleiben, damit tun Sie ihm letztendlich auch keinen Gefallen. Ich weiß nicht wie der Kontakt zum Vater Ihrer Kinder ist, aber ich denke, dass es auch hilfreich sein könnte, wenn beide Kinder weiterhin einen guten und aktiven Kontakt zum leiblichen Vater behalten können - unabhängig davon, ob Sie sich trennen oder nicht. Und es wäre wohl gerade für Ihren Sohn wichtig, mind. eine zuverlässige männliche Bezugsperson zu haben.

Liebe Felicitas, wie immer Sie sich auch entscheiden, Sie können in beiden Fällen wichtige Lernerfahrungen machen, d.h. möglicherweise hilft Ihnen der Gedanke, dass es keine falschen Entscheidungen gibt, sondern immer nur Wahlmöglichkeiten. Sie haben die Wahl, wie Sie Ihre Zukunft gestalten möchten und ich wünsche Ihnen viel Kraft und Erfolg auf Ihrem weiteren Weg!

Herzliche Grüße

Claudia Waschner

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