Mein Angst bestimmt mein Leben!
Bienchen369 (w, 25) aus Bayern:
Hallo, liebes Psychomeda-Team!
Ich habe seit einiger Zeit furchtbare Angst vor Zecken. Diese bestimmt mein Leben und der Haushalt, mein Mann und mein 6 Monate altes Kind leiden darunter.
Mein Mann und ich haben in Waldnähe ein Haus mit großem Garten gebaut. Seit der Geburt unseres Kindes fielen mir vermehrt die Zecken auf die unsere Katze mit nach Hause brachte. Mit dem Kinderwagen traue ich mich jetzt kaum noch vor die Türe, denn zu groß ist die Angst, dass sich eine Zecke in den Kinderwagen verirren könnte und sogar der Weg zum Briefkasten kostet mich Überwindung.
Nachts werden erst die Betten durchsucht und die Kleidung wird entweder in den Keller oder in die Badewanne verbannt. Allmählich weiß ich nicht mehr was ich machen soll, denn ich denke den ganzen Tag daran und dabei fängt es von Kopf bis Fuß an zu jucken und ich bekomme das Gefühl, als ob dauernd irgendwas an mir hoch krabbeln würde.
Es ist sogar schon so schlimm, dass ich mich und mein Kind ständig nach Zecken absuche, obwohl ich das Haus nur noch verlasse, wenn es wirklich nötig ist. Jeder Staubfusel und jedes andere Krümelchen wird für mich im Moment zur Zecke.
Ende Oktober habe ich zwar einen Termin beim Psychologen bekommen, weiß aber nicht wie ich die Zeit bis dahin überstehen soll. Hätten Sie vielleicht einen Rat für mich? Viele Dank schon mal! Christina
Hallo, liebes Psychomeda-Team!
Ich habe seit einiger Zeit furchtbare Angst vor Zecken. Diese bestimmt mein Leben und der Haushalt, mein Mann und mein 6 Monate altes Kind leiden darunter.
Mein Mann und ich haben in Waldnähe ein Haus mit großem Garten gebaut. Seit der Geburt unseres Kindes fielen mir vermehrt die Zecken auf die unsere Katze mit nach Hause brachte. Mit dem Kinderwagen traue ich mich jetzt kaum noch vor die Türe, denn zu groß ist die Angst, dass sich eine Zecke in den Kinderwagen verirren könnte und sogar der Weg zum Briefkasten kostet mich Überwindung.
Nachts werden erst die Betten durchsucht und die Kleidung wird entweder in den Keller oder in die Badewanne verbannt. Allmählich weiß ich nicht mehr was ich machen soll, denn ich denke den ganzen Tag daran und dabei fängt es von Kopf bis Fuß an zu jucken und ich bekomme das Gefühl, als ob dauernd irgendwas an mir hoch krabbeln würde.
Es ist sogar schon so schlimm, dass ich mich und mein Kind ständig nach Zecken absuche, obwohl ich das Haus nur noch verlasse, wenn es wirklich nötig ist. Jeder Staubfusel und jedes andere Krümelchen wird für mich im Moment zur Zecke.
Ende Oktober habe ich zwar einen Termin beim Psychologen bekommen, weiß aber nicht wie ich die Zeit bis dahin überstehen soll. Hätten Sie vielleicht einen Rat für mich? Viele Dank schon mal! Christina
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo liebe, verängstigte, junge Mutter!
Sie beschreiben Ihr Problem sehr klar und selbstkritisch und das zeugt von einer hohen Intelligenz und menschlicher Reife. Aber nichts desto wenige fühlen Sie sich Ihrer völlig überzogenen Angst vor Zecken hilflos ausgeliefert. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und will Ihnen gerne aufzuzeigen, wie Sie den eisernen Ring um Ihr Herz etwas lockern könnten.
Es hat sich in der letzten Zeit bei Ihnen sehr viel getan und Ihr Leben wurde komplett umgekrempelt, denn ein neues Heim, in neuer Umgebung und das Erste Kind sind große Einschnitte in Ihrem Leben, die erst verkraftet werden wollen! Dazu kommt noch, daß Sie durch die Randlage Ihres Hauses vielleicht auch Ihre Verwandten und Freunde nicht mehr so oft sehen und so Ihren Gefühlen und Gedanken im Rahmen dieser neuen Situation sehr ausgeliefert sind und wenig Abwechselung haben.
Sicherlich ist Ihre Zeckenfurcht nicht ganz unbegründet, aber die üblichen Vorsichtsmaßnahmen müßten genügen, um trotzdem froh und unbeschwert Ihr junges Familienglück im neuen Heim in schöner Natur genießen zu können. Außerdem ist die Durchseuchung der Bevölkerung mit den von Zecken übertragenen Infektionen erstaunlich groß, wobei die Mehrheit davon, sehr gut mit diesen Infektionen fertig geworden ist und diese, wenn überhaupt, als kurzes Unwohlsein registriert hat und noch lange nicht jeder Zeckenbiß muß eine solche Infektion zur Folge haben! Trotzdem sollte man sich natürlich davor schützen.
Aber was Sie, liebe Christina umtreibt, ist wohl ehern eine gewisse seelische Verstimmung und Schwermut, unter der viele junge Frauen nach ihrer ersten Niederkunft leiden, was schon allein durch die enorme körperliche Umstellung begründet ist. Wenn dazu noch ein Umzug in eine andere Wohnung und eine neue Umgebung kommt und vielleicht auch die früheren sozialen Kontakte eingeschränkt sind, so ist das für die Seele ein großer Streß und sie entwickelt Symptome, die auf diesen seelischen Schmerz hinweisen wollen.
Statt sich auf die Zecken zu konzentrieren, sollten Sie also besser einmal überlegen, was Sie tun könnten, um Ihre persönliche Situation zu verbessern, um der Freude und Lebenslust wieder mehr Raum zu geben! Dies könnte der Besuch einer Mutter-Kind-Gruppe sein, ein regelmäßiges Treffen mit Ihren Verwandten, oder Freunden, Nachbarn und Bekannten in Ihrem schönen neuen Heim, die Einstellung einer Haushaltshilfe, eines Aupair-Mädchens, oder eines Babysitters, so daß Sie auch wieder einmal etwas ohne Ihre Kind mit Ihrem Manne unternehmen könnten usw.
Liebe junge Mutter, ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten etwas Mut machen und eine Richtung weisen konnte, die Sie mit gutem Gefühl bejahen können und wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen Neugestaltung Ihrer Seelenstimmung und der Verbesserung Ihre Lebenssituation!
Sprechen Sie sich bitte regelmäßig mit Ihrem Mann, Ihrer Mutter, oder Ihrer besten Freundin aus und achten Sie vor allem darauf, daß Ihres Lebenskompaß immer in Richtung Freude zeig! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater
Rainer.J.G.Schmidt@T-Online.de - WWW.Rainer-JGS.de
Dipl. Sozialpädagoge mit Psychotherapie
D-94360 Mitterfels - Burgstraße 7 - Tel. 09961/7255
Ich verwende gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum, denn verständliches, gutes Deutsch ist sicherlich besser als ängstliche Über-Korrektheit!
P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben sollten, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne direkt an mich wenden. - Vergessen Sie aber bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren, womit Sie mir ein große Freude machen würden - herzlichen Dank!
http://www.Rainer-JGS.de
Bewertung durch den Fragensteller:
Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Sie haben mir in Ihrer Antwort einen wichtigen Hinweis gegeben
Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Sie haben mir in Ihrer Antwort einen wichtigen Hinweis gegeben
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