Ich leide unter einer Herzangstneurose
Olli91 (m, 26) aus 51063: Sehr geehrte Psychologen ich bin ein klein wenig verzweifelt,
Ich habe momentan so krasse Panikattacken, dass mein Leben so nicht ordnungsgemäß führen kann und das ist sehr sehr schlecht, da ich eigentlich einen super tollen Job in der Filmbranche habe, der mir sehr viel Spass macht, nur momentan kriege ich immer wieder starke Panikattacken nach dem Joggen mit starkem Herzrasen und Palpationen, sowie dass ich unter Herzstolpern leide sehr oft.
Ich habe mich natürlich auch von Kardiologen kontrollieren lassen zweimal in den letzten vier Jahren die ich jetzt hier in Köln wohne. Die Sache ist jetzt, dass ich sogar oft Panik beim Einkaufen kriege und mein letzter Psychologe vor knapp 3 Jahren meinte, ich leider unter einer Herzangstneurose.
Mein großes Problem ist, dass ich seit zwei Jahren - und das ist wirklich kein Scherz - Hilfe suche nach Psychotherapeuten mit denen ich klarkomme und erst eine gefunden habe, aber da warte ich seit nem dreiviertel Jahr auf einen Platz, was mich irgendwie auch zum Platzen bringt. Mein letzter Psychotherapeut konnte mir die Herzneurose aber nicht genau erklären und ich brauche dringend mal eine gute Erklärung, weil im Internet zu googlen, tut mir nicht gut, das merke ich immer wieder.
Ps: Die Panikattacken kriege ich, egal wo ich hinfahre, sei es nur einkaufen, was ich mich oft nicht mehr traue und manchmal nicht esse bzw. überteuertes essen bestelle.
Ich brauche ihre Hilfe
Liebe Grüße
Ich habe momentan so krasse Panikattacken, dass mein Leben so nicht ordnungsgemäß führen kann und das ist sehr sehr schlecht, da ich eigentlich einen super tollen Job in der Filmbranche habe, der mir sehr viel Spass macht, nur momentan kriege ich immer wieder starke Panikattacken nach dem Joggen mit starkem Herzrasen und Palpationen, sowie dass ich unter Herzstolpern leide sehr oft.
Ich habe mich natürlich auch von Kardiologen kontrollieren lassen zweimal in den letzten vier Jahren die ich jetzt hier in Köln wohne. Die Sache ist jetzt, dass ich sogar oft Panik beim Einkaufen kriege und mein letzter Psychologe vor knapp 3 Jahren meinte, ich leider unter einer Herzangstneurose.
Mein großes Problem ist, dass ich seit zwei Jahren - und das ist wirklich kein Scherz - Hilfe suche nach Psychotherapeuten mit denen ich klarkomme und erst eine gefunden habe, aber da warte ich seit nem dreiviertel Jahr auf einen Platz, was mich irgendwie auch zum Platzen bringt. Mein letzter Psychotherapeut konnte mir die Herzneurose aber nicht genau erklären und ich brauche dringend mal eine gute Erklärung, weil im Internet zu googlen, tut mir nicht gut, das merke ich immer wieder.
Ps: Die Panikattacken kriege ich, egal wo ich hinfahre, sei es nur einkaufen, was ich mich oft nicht mehr traue und manchmal nicht esse bzw. überteuertes essen bestelle.
Ich brauche ihre Hilfe
Liebe Grüße
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Lieber Olli91,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Die Herzneurose ist eine psychosomatische Erkrankung, die den somatoformen Störungen zugeordnet wird. D.h. ein seelisch belastender Konflikt, der nicht (mehr) bewusst zugänglich ist, wird auf die körperliche Ebene, in dem Fall das Herz, verlagert.
Das Problem ist, dass Ihre tiefer liegenden Ängste physiologisch genau die Symptome auslösen, die wiederum Ihre Sorge um Ihr Herz verstärken. Die neuronalen Verbindungen funktionieren blitzschnell, d.h. sobald Sie nur einen Bruchteil einer Sekunde sorgenvoll an Ihr Herz denken oder es beobachten, wird sofort die erlernte, abgespeicherte Angstreaktion in Gang gesetzt. Hier verstärkt sich also etwas gegenseitig, was auf Dauer nur zu lösen ist, indem Sie unter anderem zunächst lernen, Ihre Ängste von Ihrem Herz zu entkoppeln.
Ihr zentrales Thema ist also Angst, die sich körperlich manifestiert. Deshalb wäre es hilfreich, wenn die Therapie nicht nur einen kognitiven Ansatz (mental/emotional) verfolgt, sondern aufgrund der Somatisierung auch körpertherapeutisch einwirkt.
Wenn Sie ein dreiviertel Jahr auf Ihren Therapieplatz warten müssen, würde ich empfehlen, sich übergangsweise von einem anderen Therapeuten behandeln zu lassen, damit sich Ihre aktuellen Panikattacken nicht weiter verschlimmern. Übrigens, ist es sehr wichtig, dass Sie regelmäßig essen, weil sonst die Panik auch durch Unterzuckerung begünstigt werden kann.
Alles in allem geht es darum, dass Sie wieder Sicherheit in Ihrem Körper spüren lernen. Falls Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Ihres Lebens ein Trauma erlitten haben, das Sie nicht mehr erinnern können, kann Ihre Panik auch eine Traumafolgestörung sein.
Momentan würde ich Ihnen empfehlen, sich vor Ort einen Therapeuten zu suchen, der mit Somatic Experiencing nach Peter Levine arbeitet. Es kann sein, dass Sie die Sitzungen selbst bezahlen müssen, je nachdem, ob der Therapeut eine Kassenzulassung hat oder nicht. Probieren Sie es aus, ich kann mir vorstellen, dass es sehr hilfreich für Sie sein könnte.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und berate Sie gern weiterführend, wenn Sie es möchten.
Viele Grüße aus Berlin
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Die Herzneurose ist eine psychosomatische Erkrankung, die den somatoformen Störungen zugeordnet wird. D.h. ein seelisch belastender Konflikt, der nicht (mehr) bewusst zugänglich ist, wird auf die körperliche Ebene, in dem Fall das Herz, verlagert.
Das Problem ist, dass Ihre tiefer liegenden Ängste physiologisch genau die Symptome auslösen, die wiederum Ihre Sorge um Ihr Herz verstärken. Die neuronalen Verbindungen funktionieren blitzschnell, d.h. sobald Sie nur einen Bruchteil einer Sekunde sorgenvoll an Ihr Herz denken oder es beobachten, wird sofort die erlernte, abgespeicherte Angstreaktion in Gang gesetzt. Hier verstärkt sich also etwas gegenseitig, was auf Dauer nur zu lösen ist, indem Sie unter anderem zunächst lernen, Ihre Ängste von Ihrem Herz zu entkoppeln.
Ihr zentrales Thema ist also Angst, die sich körperlich manifestiert. Deshalb wäre es hilfreich, wenn die Therapie nicht nur einen kognitiven Ansatz (mental/emotional) verfolgt, sondern aufgrund der Somatisierung auch körpertherapeutisch einwirkt.
Wenn Sie ein dreiviertel Jahr auf Ihren Therapieplatz warten müssen, würde ich empfehlen, sich übergangsweise von einem anderen Therapeuten behandeln zu lassen, damit sich Ihre aktuellen Panikattacken nicht weiter verschlimmern. Übrigens, ist es sehr wichtig, dass Sie regelmäßig essen, weil sonst die Panik auch durch Unterzuckerung begünstigt werden kann.
Alles in allem geht es darum, dass Sie wieder Sicherheit in Ihrem Körper spüren lernen. Falls Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Ihres Lebens ein Trauma erlitten haben, das Sie nicht mehr erinnern können, kann Ihre Panik auch eine Traumafolgestörung sein.
Momentan würde ich Ihnen empfehlen, sich vor Ort einen Therapeuten zu suchen, der mit Somatic Experiencing nach Peter Levine arbeitet. Es kann sein, dass Sie die Sitzungen selbst bezahlen müssen, je nachdem, ob der Therapeut eine Kassenzulassung hat oder nicht. Probieren Sie es aus, ich kann mir vorstellen, dass es sehr hilfreich für Sie sein könnte.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und berate Sie gern weiterführend, wenn Sie es möchten.
Viele Grüße aus Berlin
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
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